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Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Kommandopult vorbeugte und er die Ellenbogen gegen die Panels hämmerte.
    »Das kann ich nicht glauben! Das darf nicht wahr sein!«, schrie Joran
schließlich verständlicher, hob den Kopf und warf Enzilla-Triilo
einen wilden Blick zu. Der Prinz war völlig außer sich. Der Captain
konnte das nicht richtig verstehen – ein einzelner Rettungskreuzer konnte
militärisch doch keine neue Qualität darstellen.
    »Captain!«, herrschte Joran. »Ich will, dass Sie eine Verbindung
zur Regierung der Hegemonie herstellen!«
    Enzilla-Triilo gab den Befehl sofort weiter. Es verging keine Minute, da tauchte
das Abbild des Hegemons auf dem Schirm auf. Erneut stieß Joran einen unartikulierten
Laut aus.
    »Sie sind eine Computeranimation!«, sagte er wütend. »Ich
will den derzeit amtierenden Repräsentanten der Regierung sprechen!«
    Der Hegemon wirkte schwach, war blass und erschöpft, das erkannte der Captain
sofort. Doch wirkte er sehr echt. Prüfend ließ er eine Kontrollfunktion
aufrufen, die schnell grün zeigte. Das war jedenfalls keine Computeranimation.
    »Majestät, das scheint tatsächlich der Hegemon zu sein«,
flüsterte Enzilla-Triilo vorsichtig. Bevor Joran etwas entgegnen konnte,
ergriff der Herrscher Pronths das Wort.
    »Kronprinz Joran, ich bin mir sicher, es wäre Ihnen lieber, wenn ich
tot wäre und man statt meiner auf eine solche Animation hätte zurückgreifen
müssen. Aber ich versichere Ihnen, ich bin am Leben, bei vollem Bewusstsein
und mir absolut klar darüber, dass ich zurzeit Zeuge des Eroberungsversuchs
des Multimperiums werde.«
    Die Stimme des Hegemons hatte kraftlos geklungen, doch ihr Inhalt war unmissverständlich
gewesen. Joran hatte sich überraschend schnell gesammelt.
    »Hegemon, dies ist kein Eroberungsversuch. Betrachten Sie sich als abgesetzt.
Jeder Widerstand ist zwecklos. Das Galaktische Multimperium übernimmt mit
sofortiger Wirkung alle Regierungsgeschäfte der Hegemonie. Halten Sie sich
bereit, unter Hausarrest gestellt zu werden. Sollte kein Widerstand erfolgen,
wird die Herrschaft des Imperiums gnadenvoll beginnen. Das sichere ich Ihnen
auch für Ihre Person zu.«
    Der Hegemon lachte verächtlich.
    »Joran, das aus dem Munde eines Mannes, der nach meiner Überzeugung
für zwei gescheiterte Anschläge auf mein Leben verantwortlich ist,
um die Regierung im Vorfeld Ihrer kleinen Invasion zu destabilisieren. Ich kann
dem keinen Glauben schenken – genauso wenig wie all Ihren Versprechungen.«
    Der Mann hielt inne, offenbar, um Kraft zu sammeln. Enzilla-Triilo sah, wie
Joran in stiller Wut kochte.
    »Ich weise im Namen der Hegemonie hiermit sämtliche territorialen
Ansprüche des Multimperiums zurück. Ich fordere die imperialen Streitkräfte
auf, das souveräne Staatsgebiet der Hegemonie unverzüglich zu verlassen.
Sollte dies nicht geschehen, werden wir uns zu verteidigen wissen. Benachbarte
Völker, Systeme, Staaten und Organisationen haben von uns Bitten um Beistand
erhalten. Ich gehe davon aus, dass in Kürze erhebliche Streitkräfte
als Entsatz eintreffen werden!«
    Joran schnaubte.
    »Entsatz! Sie Träumer! Niemand im Umkreis von 500 Lichtjahren wird
sich offen gegen das Multimperium und seinen seit langem gerechtfertigten Anspruch
auf die Hegemonie stellen. Ihre eigenen lächerlichen Militärkräfte
werden wir im Falle eines unüberlegten Aktes zu Energie zerblasen. Kapitulieren
Sie sofort, dann werde ich mit Ihnen gnädig verfahren, egal, ob Sie mir
das nun glauben oder nicht.«
    Der Hegemon wirkte unbeeindruckt, obgleich dies eventuell auch seinem geschwächten
Gesundheitszustand zuzuschreiben war. Doch der Tonfall veränderte sich
nicht, als er antwortete.
    »Ich werde nicht kapitulieren.«
    Dann verschwand sein Gesicht vom Schirm. Joran warf Enzilla-Triilo einen wilden
Blick zu. Der Captain hob die Schultern.
    »Der Hegemon hat selbst abgeschaltet«, meinte er.
    »Er muss wahnsinnig geworden sein«, murmelte Joran erbittert. »Aber
gut, er will es so haben. Geben Sie den Angriffsbefehl! Jedes Schiff, das sich
uns entgegenstellt, wird vollständig vernichtet. Keine Gefangenen, keine
Zurückhaltung!«
    Enzilla-Triilo schluckte einen Hinweis auf internationale Abkommen zur Kriegsführung
herunter, denen sich auch das Multimperium angeschlossen hatte. Joran war offenbar
nicht gewillt, sich auch nur an die niedrigsten moralischen Standards zu halten.
Und er, Enzilla-Triilo, würde nun

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