Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
kinetische Energie wirkte. Für die moderne Schutzfeldtechnologie
kein ernsthafter Gegner ..., hätte ein Spezialteam die Raketenköpfe
nicht mit primitiven atomaren Sprengsätzen versehen.
    »Visieren Sie die Schweren Kreuzer an!«, befahl Marten dem Waffenleitoffizier.
Der Mann nickte. Von diesen Schiffen ging die größte Gefahr aus.
    »Richten Sie die Raketenrampen aus!«, kam sofort die nächste
Anweisung.
    »Status des Massetreibers?«
    Die Frage erinnerte An'ta an die tödlichste Waffe der Thunderchild :
Eine gigantische Röhre, deren Mündung am Bug des zylinderförmigen
Panzerschiffes endete. Energiefelder beschleunigten große Massen auf eine
hohe Geschwindigkeit. Der Nachteil dieser in der Größe völlig
aus der Mode gekommenen Waffe war offensichtlich: Man musste mit dem gesamten
Schiff zielen und die einmal beschleunigte Masse war nicht mehr zu steuern.
Je näher der Gegner war, desto besser. Admiral Marten kannte dieses Problem
wohl, und er hatte Energieaufwand und Nutzen gegeneinander aufgewogen –
vor allem aber den Überraschungseffekt einkalkuliert, den ein Schuss aus
diesem Monstrum auslösen würde.
    Und daher gab es auch nur einen Schuss. Ein massiver Asteroid war eingefangen
und in das hintere Ende der Röhre gebracht worden. Eine große, fast
80 Meter durchmessende Gesteinsformation, die alles pulverisieren würde,
das sie traf. Die Experten hatten noch zusätzliche nukleare Sprengsätze
mit einfachen Aufschlagzündern angebracht.
    Nur ein Schuss.
    »Massetreiber einsatzbereit!«, kam die Antwort. Marten wirkte zufrieden.
    Die Stunden des Wartens waren plötzlich Minuten, die wie Regentropfen herabfielen.
An'ta schaute auf die taktische Anzeige, hoffte beinahe, dass der Hegemon sich
noch zu einer Kapitulation entscheiden würde, aber nichts dergleichen geschah,
und die Entfernung zwischen den Feinden nahm rapide ab.
    »Die gegnerischen Schiffe starten ihre Raketen«, sagte der Waffenleitoffizier
plötzlich. Damit begann es also. Es bestand offenbar bei niemandem mehr
die Absicht, noch Verhandlungen zu führen.
    »Begleitgeschwader – bereit zur Raketenabwehr!«, sagte Admiral
Marten kühl. »Zielerfassung?«
    »Es sieht so aus, als würden sie alles auf uns werfen.«
    »Nun gut. Richten Sie all unsere Raketen auf die Antagonist .«
    »Verstanden, Sir.«
    »Eröffnen Sie das Feuer!«
    Die Thunderchild schüttelte sich, als die mächtigen Raketenwerfer
ihre erste Salve abfeuerten, und die taktische Darstellung war plötzlich
gesprenkelt mit Lichtflecken, die den Schwärm der Geschosse abbildeten.
Die Masse der Raketen, die auf die Antagonist zuströmten, würde
der Abwehr der imperialen Schiffe einiges zu tun geben – und vielleicht
würde man sich ob der veralteten Bauweise sogar in trügerischer Sicherheit
wiegen und denken, die Schutzschirme würden die notwendige Arbeit schon
tun.
    Doch auch zahllose hereinkommende Raketen glitten auf das Panzerschiff und sein
Schutzgeschwader von Patrouillenbooten zu. Die Waffenoffiziere auf den Begleitschiffen
registrierten die Flugbahnen der Raketen und sortierten die wahrscheinlichen
Fehlgänger aus, doch das waren nicht viele– das Multimperium verfügte
über Militärtechnologie höchster Qualität mit geringer Fehlerquote.
Dann richteten sich Laserabwehrgeschütze auf ihre Ziele, und kleine Anti-Raketen,
die die Sprengköpfe ihrer großen Brüder zum vorzeitigen Detonieren
bringen sollten, schossen aus den Schächten der Verteidiger. Für Sekunden
war das Weltall von dem strahlenden Licht detonierender Gefechtsköpfe erfüllt.
    »Treffer auf der Antagonist «, rief der Waffenleitoffizier.
»Einer ... drei ... fünf Treffer, die den Schutzschirm durchschlagen
haben! Es tritt eindeutig Luft aus, Sir!«
    Aber auch die taktische Darstellung der Verteidiger änderte sich. Lichtpunkte,
die einmal Begleitschiffe dargestellt hatten, vermischten sich mit den Explosionen
und hinterließen Leere. Admiral Marten starrte wie hypnotisiert auf den
Schirm, als die erste Welle der gegnerischen Raketen durch die Abwehr des Geschwaders
hindurchschnitt und zu einem guten Teil auch die Thunderchild traf.
    Ein heftiges Zittern durchfuhr den mächtigen Veteran, als die meterdicke
Duralitpanzerung von den einschlagenden Gefechtsköpfen zerfetzt wurde.
Die Salve hatte nicht gereicht, um das Schiff strukturell zu beschädigen,
und die weit verstreute, geringe Mannschaft musste

Weitere Kostenlose Bücher