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Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Zweifel offen. Die Schiffe des Multimperiums hatten sich neu formiert. Einige
beschädigte Einheiten blieben mit der offenbar manövrierunfähigen Antagonist zurück, der Großteil der Flotte nahm Fahrt auf,
und am Ziel des Fluges konnte kein Zweifel bestehen. Sentenza ahnte, was dort
unten auf Pronth jetzt geschah. Man würde den Kurs des Gegners berechnen
und so viele Abwehrsatelliten und Raketenplattformen in Stellung bringen, wie
nur möglich war. Es würde einen kurzen Schlagabtausch geben, einige
Verluste bei den Angreifern, doch dann würde das massive Gegenfeuer der
Raumschiffe die fragilen und kaum geschützten Automaten aus dem Orbit fegen
– und dann würde nichts mehr zwischen ihnen und der Planetenoberfläche
stehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt würde der Hegemon, daran hatte
Sentenza keinen Zweifel, seine letzte Tat als Oberhaupt eines souveränen
Staates vollbringen und die sofortige und bedingungslose Kapitulation erklären,
um seine Welt vor unnötigem Leid und den Zerstörungen eines Landeangriffes
zu bewahren. Sentenza spürte, wie sich in seinem Hals ein Kloß gebildet
hatte und ihn Wut und Trauer befielen, als das imperiale Geschwader zum Angriffskurs
einschwenkte – ein Anblick, der ihn vor Jahren noch mit großem Stolz
erfüllt hätte.
    »Captain ..., da kommt was aus dem Hyperraum!«
    Sentenza löste seine Augen nur langsam von der Darstellung.
    Tatsächlich, ein Raumschiff fiel in das System herein. Und es war recht
groß ...
    »Das Schiff ruft Pronth – offen, auf allen Kanälen!«
    »Auf den Schirm, Trooid!«
    Die taktische Darstellung verblasste und ein Gesicht erschien, das Sentenza
nur zu bekannt war.
    »Hier spricht Raumprior Siridan Dante vom Missionskreuzer Trinity II .
Wir sind zu einem Freundschaftsbesuch in der Hegemonie eingetroffen und bitten
um einen Parkorbit um Pronth!«
    Sentenza war fassungslos. Er schaltete eine Verbindung.
    »Raumprior Dante! Es ist ...«
    »Ah, Captain. Ich habe dringende Order von St. Salusa, mit Ihnen bei nächster
Gelegenheit über den Sinn des Lebens zu diskutieren!« Das angenehme
Gesicht der Frau strahlte aus der holographischen Darstellung auf Sentenza hinab.
Die Verbindung war offen, jeder hörte mit. Sentenza musste unwillkürlich
grinsen.
    »Raumprior, das duldet in der Tat keinen Aufschub!«
    »Wir kommen längsseits!« Dante zwinkerte Sentenza verschwörerisch
zu, dann verblasste ihr Bild.
    »Captain ..., da kommt noch mehr!«, riss ihn Trooid aus seiner Überraschung.
»Drei große Pötte, ziemlich genial über der Ekliptik in
der Nähe Pronths aus dem Hyperraum gefallen. Das war eine Meisterleistung!«
    Die Anzeigen wiesen drei Schwere Kreuzer aus. Es waren schlanke, nadelförmige
Schiffe, die Gefährlichkeit förmlich ausstrahlten. Die Bauweise kam
Sentenza entfernt bekannt vor. Die Holographie erhellte sich erneut. Sonja holte
überrascht Luft: Ein hagerer, ja dürrer Schluttnick erschien vor ihnen.
    »Hier ist Flugdirektor Sikknakk vom Kooperativen Schutzkreuzer Schmerzhafte
Diät . Die Schluttnick-Kooperative entbietet dem Hegemon ihren Gruß
und entsendet eine Delegation zu den geplanten Handelsgesprächen. Wir nehmen
unseren Platz im Orbit ein. Außerdem übermittle ich im Namen von
Truppendirektor Drolik und Großdirektor Saktek herzliche Grüße
an Captain Sentenza von der Ikarus .«
    Sentenza traute seinen Ohren nicht. Schutzkreuzer der Kooperative – bemannt
von den einzigen Schluttnicks, die nicht beständig fetter wurden –
waren in der Galaxis so gut wie nie zu sehen. Niemand wusste, wie viele solcher
Schiffe die Schluttnicks besaßen, doch die furchtbar unterernährt
wirkenden Besatzungen galten als äußerst übel gelaunte und entschlossene
Kämpfer. Ihre professionelle Effektivität hatte die Crew der Ikarus während ihres jüngsten Besuches auf Schluttnick Zentral bewundern
dürfen, dort hatten sie auch Drolik und Saktek kennen gelernt.
    »Was geht da vor?«, fragte Weenderveen leise.
    »Die Hilferufe!«, erinnerte Thorpa. »Bei den alten Völkern,
die Hilferufe!«
    Der Pentakka hatte Recht.
    »Ich fasse es nicht!« Sentenzas Ausbruch galt erneut der Ortungsanzeige.
Weitere Schiffe kamen im Pronth-System zum Vorschein. Neue Gesichter tauchten
auf dem Bildschirm auf.
    Darunter weitere sehr bekannte ...
    »Captain Milton Losian, Corps-Schlachtkreuzer Sudeka Provost im
Anflug auf Pronth. Wir haben leider Maschinenprobleme und

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