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Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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trocken.
    Als hätte man die Kennzeichen erst vor wenigen Stunden angebracht ,
dachte sie. Dabei wusste sie, dass die gesamte Anlage auf Saphir mindestens
fünf Jahre alt war. Sie gehörte zu Jorans Langzeitplan.
    Nicole schüttelte sich bei dem Gedanken. Trotz der vertraulichen Momente
zwischen ihr und dem Kronprinzen hatte er ihr nie wirklich verraten, was er
vorhatte. Seine Ziele mochten jedem, der sich in seinem Dunstkreis bewegte klar
sein: Macht, Eroberung, das Annektieren anderer Welten ins Multimperium. Doch
er hatte stets offen gelassen, mit welchen Mitteln er diese Ziele erreichen
wollte. Die multimperiale Raummarine besaß nicht die Feuerkraft und Stärke,
um gleichzeitig mehrere Hoheitsgebiete anzugreifen und zu kontrollieren. Jorans
verlorener Feldzug gegen Pronth war riskant genug. Selbst wenn der Coup gelungen
wäre, war längst nicht sicher gewesen, ob man die Hegemonie auch gegen
Verteidiger oder andere Invasoren hätte halten können.
    Er braucht mehr Schiffe. Wesentlich mehr Schiffe.
    Der Gang endete abrupt vor einem Schott vor dem zwei Wachtposten in Körperpanzern
stationiert waren. Beide hielten schwere Armeelaser im Anschlag und machten
nicht die geringsten Anstalten, zu salutieren, als Nicole und ihr Erster direkt
vor ihnen stehen blieben. Sie wichen einfach zur Seite, öffneten das Schott
auf Tastendruck und gaben den Weg frei.
    »Sehr gastfreundlich«, kommentierte D'Angelo, nachdem er und der Captain
sich auf der anderen Seite befanden. Mit einem metallischen Ächzen verriegelte
sich der Durchgang wieder.
    Sie fanden sich in einer verdunkelten Halle wieder. Nur spärlicher Schein
von Arbeitsleuchten markierte einen Weg, der zur Mitte der Halle führte.
Dort standen einige Leute vor einem kreisrunden Gebilde im Boden.
    »Was ist das?«
    Nicole zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Fragen wir nach.«
    Sie marschierten den schmalen Weg entlang. Die Finsternis jenseits der Arbeitsleuchten
war schier undurchdringbar. Dennoch fühlte Nicole förmlich,
dass etwas in den Schatten lauerte ... sie beobachtete. Sie schluckte und versuchte
den Gedanken abzuschütteln, doch die Nervosität, die damit einherging,
blieb.
    Noch ehe sie das runde Etwas in der Hallenmitte erreichten, drehte sich ein
Mann in einem grauen Kittel zu ihnen herum. Er tippte einen seiner Kollegen
an. Plötzlich verhielten die anderen in ihrer Arbeit und blickten alle
in Richtung der Neuankömmlinge.
    »Spüren Sie das auch, Ma'am?«
    Die Frage ihres Ersten Offiziers jagte Nicole einen Schrecken ein. Sie hatte
sich bereits ausgemalt, sich das Kältegefühl nur eingebildet zu haben,
doch D'Angelos Reaktion zeigte ihr, wie real alles war. Unsicher blickte
sie sich um, doch was immer jenseits der Schatten lauerte, zeigte sich nicht.
    »Captain van der Lindern und Commander D'Angelo, vermute ich«, begrüßte
der Graukittel, der sie zuerst entdeckt hatte. Der Mann war einen halben Kopf
größer als Nicole, trug sein blondes Haar fast schulterlang und in
der Mitte gescheitelt. Er mochte Anfang Dreißig sein, der Blick in seinen
Augen ließ ihn jedoch wesentlich älter wirken.
    »Ganz recht«, entgegnete Nicole kühl. Sie sah an ihm vorbei und
musterte die anderen. Ein halbes Dutzend Männer, keiner älter als
derjenige, der sie begrüßt hatte und allesamt in graue Kittel gekleidet.
    »Ich bin Doktor Marc Paynehill«, sagte ihr Gegenüber. »Meine
Leute und ich gehören zu der Gruppe Whisper aus dem wissenschaftlichen
Stab Seiner Majestät.«
    » Whisper ?« Nicole erntete einen fragenden Blick D'Angelos.
Ihr Erster Offizier hatte genauso wenig je von diesem Team gehört wie sie
selbst.
    Es gibt einiges, das Joran mir verschwiegen hat, obwohl er doch stets behauptete,
mir alles zu erzählen.
    Nicole interessiere sich nicht für die anderen Männer. Einzig
und allein das runde Gebilde auf dem Boden der Hallenmitte erregte ihre Aufmerksamkeit.
Die Wissenschaftler waren nur Werkzeuge, Marionetten Jorans. Doch was immer
sie dort konstruiert hatten, war das worauf es dem Prinzen ankam.
    Wozu er mich hergeschickt hat , dachte Nicole und fühlte den Kloß
in ihrem Hals anschwellen. Das Gefühl, beobachtet zu werden, war stärker
geworden. Hinter dem Schein der Arbeitsleuchten verbarg sich definitiv etwas
... etwas, von dem Nicole nicht einmal wirklich wissen wollte, was es war. Sie
wusste, dass es mit diesem Gebilde zu tun hatte. Ganz gleich wie genial

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