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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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Stunden
eingetroffen war. Wenn Kommandant El'ak nicht begeistert über den plötzlichen
Zustrom von Menschen war, behielt er das für sich. In'ban und ein weiterer
technischer Offizier namens Ju'ze flankierten den Grey. Sentenza hätte
sich gewünscht, dass er die Gedanken des Mannes lesen könnte. Bedauerte
er, dass die Movatoren überlebt hatten und er nun nicht seine »Prise«
einstreichen konnte? War sein geheimer Auftrag dadurch gescheitert? Fast hatte
Sentenza damit gerechnet, dass die Grey-Einsatzgruppen zumindest versuchen würde,
einige der zerstörten Movatoren heimlich an Bord der Bergungsraumer zu
schleusen. Doch soweit er das sagen konnte, hatten sie es nicht getan.
    Alle fünfzehn Teams waren damit erfolgreich gewesen, die Outsider-Torpedos
auszuschalten, und hatten dabei unterschiedlich starke Verluste erlitten: eine
Gruppe war gänzlich unbehelligt geblieben und hatte den Torpedo in aller
Ruhe deaktivieren können, ohne ihn komplett zu vernichten, eine andere
Einheit war ausgelöscht worden, und erst das Ersatzteam hatte den Auftrag
zu Ende gebracht. Die Schlacht war siegreich verlaufen, aber eben nur so sehr,
wie irgendeine Schlacht siegreich sein konnte.
    »Die infizierten Movatoren verhalten sich nicht mehr aggressiv«, führte
Cono gerade aus. »Sie sind zu ihrer ursprünglichen Programmierung
zurückgekehrt. Die silberne Substanz ist noch immer in ihren Systemen,
scheint jedoch weitgehend zu ruhen. Einige komplexere Einheiten berichten sogar
von einer verbesserten Funktionsweise. Wir vermuten allerdings, dass ein erneutes
Signal des Feindes die Substanz wieder aktivieren kann und arbeiten an einer
Abschirmung.«
    Cono unterbrach seine Erklärung und warf Sentenza einen Blick zu. Das war
mehr Höflichkeit, als der Captain von einem Roboter erwartet hätte.
Er hätte sich gewünscht, das Thema ganz zu vermeiden, aber er wusste,
dass das nicht ging. Das hier war halt sein bitterer Kelch. Der von El'ak würde
später kommen.
    »Wenn die Abschirmtechnologie erfolgreich ist, würden wir sie gerne
übernehmen.«
    »Für die Ikarus .« Es war eine Feststellung von El›ak,
keine Frage.
    »Ja. Sie wurde bei einem früheren Einsatz mit der Substanz infiziert.«
Weiter würde er nicht gehen. Sentenza hatte die Abreibung nicht vergessen,
die er damals wegen seines Alleinganges von Sonja und den anderen bekommen hatte.
Er brauchte keine Zweitauflage von einem Grey oder irgendwem sonst. Bis zu diesem
Tag hatten sie nicht gewusst, dass die Ikarus durch das Einspeisen der
Quecksilbersubstanz angreifbar geworden war.
    »Wir bedauern sehr, dass die Ikarus sich gegen die Sphäre gewandt
hat und meine Leute einige Zeit brauchten, um den Computer abzuschalten.«
    »Wussten Sie davon? Von dem Outsider-Zeug in Ihrem Computer?«
    »Ja. Allerdings war uns der Ursprung der Substanz bisher nicht klar.«
    »Sie hätten uns davon unterrichten müssen«, kritisierte
El'ak, und Sentenza war ihm dafür dankbar. Es gab ihm das Stichwort, auf
das er wartete.
    »Da wir gerade beim Thema sind: Möchten Sie uns jetzt erzählen,
wie es sein konnte, dass Sie von dem Auftauchen der Movatoren wussten, bevor
sie überhaupt hier ankamen? Vermutlich, so wie wir es berechnet haben,
sogar noch, ehe die Anomalie zum ersten Mal das Sprungtor beeinflusst hat?«
    »Nein. Dazu bin ich nicht befugt, wie Sie wissen.«
    »Nicht befugt durch wen? Ihre Regierung?« Hier hakte sich Sally McLennane
ein.
    Der alte Kommandant beugte sich vor und sprach mit Nachdruck.
    »Ich bedaure es abermals, aber Sie müssen sich damit zufrieden geben,
dass wir diese Information zurzeit nicht freigeben können. Das Raumcorps
und die Grey sind Verbündete oder werden es zumindest sehr bald sein. Unser
gemeinsamer Feind sind die Outsider. In einigen Dingen,« El'aks Stimme
bekam einen beschwörenden Unterton, »werden wir Vertrauen lernen müssen,
ohne alle Hintergründe zu kennen.«
    »Vertrauen«, warf Cono ein, und verhinderte damit McLennanes Antwort
auf diese Rede. Der Movator winkte einen anderen herbei, der ein fremdartiges,
fast einen Meter langes Gerät bei sich trug. Sentenza sah, dass El'aks
Züge sich verdüsterten.
    »Diesen Sender haben wir an einem Netzknoten entdeckt,« erklärte
Cono leidenschaftslos. »Er war dabei, bestimmte Datenbereiche des Kerns
anzusprechen und zu versuchen, die so gewonnenen Informationen an eines der
Raumschiffe außerhalb der

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