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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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ihm trotz des Beweises durch An'ta zu
hoch und fern. Zudem war er sich sicher, dass er nicht wiederkehren würde.
Er hatte nur ein Leben.
    »Also liegt der Trick dabei, nicht zu nahe heranzukommen«, bemerkte
er und wandte sich an An'ta. »Wie genau können Sie den Standort des
Torpedos herausbekommen?«
    »Wenn ich mich noch ein bisschen bewege und Messungen aus verschiedenen
Richtungen kriege? Auf zwei oder drei Meter, schätze ich.«
    »Haben wir nur den einen Plasmabrenner?«
    »Nur den von Sai'ki, ja.«
    Mit leichtem Schwung stieß sich Sentenza ab und schwebte zu der selbst
für ihre Kameraden großen Grey hinüber. Sie war eine von denen,
die unverletzt geblieben war. Vermutlich hatten die Projektile sich nicht getraut,
in sie einzuschlagen. Er landete neben ihr und erklärte der Bergungsspezialistin,
was er sich überlegt hatte. Sie sah ihn an, prüfte das Gebiet und
nickte.
    »Das kann funktionieren«, sagte sie schließlich mit einer erstaunlich
tiefen und sanften Stimme. »Wenn der Brenner mitmacht. Und ich kann die
Energiezellen der Plasmawaffen nutzen, die jetzt übrig sind.«
    »Es ist eine Chance, wie wir ohne weiteres Blutvergießen hier rauskommen.«
    Sai'ki lächelte.
    »Das wäre gut. Mit gefällt der Plan. Und wenn er nicht klappt,
können wir immer noch einfach losfeuern.«
    Als An'ta ihre Messungen beendet hatte, machte sich Sai'ki mit vier Grey als
Begleitschutz auf den Weg in das Trümmergeflecht.
    Eine Weile sahen sie hier und dort das grelle Licht des Brenners. Dann kehrte
Sai'ki zurück. Sentenza nickte.
    »So weit, so gut. Bleibt nur noch, den Kampfroboter aus seiner Höhle
zu locken.«
    »Ich mache das.« An'ta drückte In'ban den Scanner in die Hand.
    »Sie?« Sentenza räusperte sich. Er wollte nicht klingen wie El'ak,
aber trotzdem klang es ähnlich.
    »Warum ausgerechnet Sie?«
    An'ta antwortete mit einem Grinsen.
    »Weil ich zwei Eigenschaften habe, die allen anderen hier fehlen. Ich bin
klein und flink.«
    Die massigen Bergungsspezialisten schmunzelten.
    »Nicht mehr als ich«, wandte Sentenza ein und legte seinerseits seine
Waffen ab.
    »Captain. Ich bin eine Grey!« An'tas Blick riet ihm, nicht den Helden
zu spielen oder sogar seine Befehlsgewalt einzusetzen. Widerspruch regte sich
in ihm, dann übernahm sein Verstand die Kontrolle und er nickte zögernd.
    »Im Übrigen, Captain, überschätzen Sie sich«, bemerkte
An'ta noch, während sie mit einer eleganten Drehung ins Dunkel abtauchte.
»Sie sind gar nicht so flink.«
    Die Ceelie brauchte keine Minute, um zu der Stelle zu kommen, an der der Torpedo
lag. Sie konnte im schwachen Licht den schlanken schwarzen Leib sehen, dessen
Spitze aufgesprungen war. Vorsichtig glitt sie näher. Als sie noch zehn
Meter entfernt war, aktivierte sich der Kampfroboter, der schräg über
dem Torpedo in einer zerstörten Wand gehangen hatte, und eröffnete
das Feuer. An'ta blieb nichts anderes übrig, als sich zurückzuziehen
und so weit in Deckung zu bleiben, wie es ging. Zum Glück tat der Movator
das, was Sentenza gehofft hatte: er folgte dem Eindringling. Mit weiten Sprüngen
und dem virtuosen Einsatz der Manöverdüsen schaffte es An'ta, hinter
Trümmern Schutz zu finden, den Roboter dicht auf den Fersen und eingehüllt
in einen Hagel aus unsichtbaren Projektilen. Ihr Vorsprung war nicht groß
und schmolz noch dahin. Der Movator hangelte mit atemberaubender Geschwindigkeit
an den Streben und Wänden entlang und hörte dabei keinen Moment auf
zu feuern.
    Bis An'ta die richtige Stelle erreicht hatte.
    Dann sah sie ein vielfaches Aufblitzen über sich, als die zweckentfremdeten
Energiezellen der Plasmawaffen unter dem Beschuss der Grey explodierten. Das
freigeschweißte Trümmerstück, das sich nur aufgrund der Schwerelosigkeit
an seinem Platz gehalten hatte, wurde nach vorne geschleudert. Die Strukturen
unter ihnen – der Boden aus dieser Perspektive – waren noch immer
sehr stabil. Während es An'ta gelang, sich mit einem Satz nach vorne in
Sicherheit zu bringen, wurde der Kampfroboter zwischen dem Trümmerstück
und dem Boden zerschmettert.
    Und da blieb er auch.
    Reglos.
    Weenderveen würde es später die »Operation Fliegenklatsche«
nennen und ein ums andere Mal bei feierlichen Anlässen davon sprechen,
dass er sie einer Militärakademie als Standardstrategie bei Kämpfen
in der Schwerelosigkeit empfehlen wolle. Natürlich nur, wenn man genug

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