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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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sie, dass wir uns ihnen anschließen. Neue
Mitglieder werden immer gebraucht.«
    »Obwohl wir mit leeren Händen kommen und gesucht werden? Eigentlich
stellt unsere Anwesenheit in ihrer Mitte ein zu großes Risiko dar. Jeder,
der sich in unserer Nähe aufhält, muss damit rechnen, mit uns zusammen
eliminiert zu werden, wenn man uns entdeckt. Nach allem, was zuletzt passierte,
kann ich nicht glauben, dass unser Ruf für uns spricht. Schon die alten
Wirrköpfe hatten uns gegenüber ihre Vorbehalte.«
    »Die Philosophen sind ein anderes Kaliber«, erklärte Taisho.
»Ich habe wirklich keine Ahnung, warum sie sich für uns interessieren,
leider. Wir können bloß abwarten, bis sie kommen und uns verraten,
was sie wollen. Übrigens, die alten Wirrköpfe sind weniger
verwirrt, als du denkst. Shilla hatte mit mir über etwas gesprochen, das
ihr bereits auf Reputus auffiel. Sie sagte, dass dort alle Bewohner Zufriedenheit
ausstrahlen und niemand auch nur ansatzweise negative Gedanken gegenüber
dem Nexus hegt. Das ist nichts anderes als ein Trick, um bei etwaigen Kontrollen
durch die Telepathen nicht aufzufallen. Im Laufe der Zeit gewöhnt man sich
daran, wichtige Dinge indirekt zu denken, sie in Banalitäten zu verpacken.
Dasselbe machen die Wirrköpfe. Sie reden und denken unsinnige Dinge,
damit ein Gedankenspion nur per Zufall dahinter kommt, was sie tatsächlich
im Sinn haben. Beides ist einfach und wirkungsvoll. Nur bei komplizierten Operationen
kann man sich nicht darauf verlassen, seine Gedanken völlig auf diese Weise
zu verschleiern. Wenn es unumgänglich ist, greift man zu…«
    Jason hob die Hand, um ihm zu bedeuten, still zu sein.
    Ein Scharren war zu hören. Es wurde lauter.
    »Sie kommen«, wisperte Taisho überflüssigerweise.
    Den Geräuschen nach kamen mehr als nur drei Personen, vermutlich waren
es mindestens fünfzehn, eher mehr. Und sie beide hatten nicht die geringste
Vorstellung, ob dieser Aufmarsch an Philosophen etwas Gutes oder Schlechtes
bedeuten mochte.

    Es waren zwölf Personen, die sich ohne weiteres Zeremoniell auf dem Boden
gegenüber der Liege niederließen. Jason hatte gedacht, es wären
mehr, aber schuld an dem Irrtum war ein rübenförmiges Wesen, das auf
zwanzig winzigen Beinpaaren eine erstaunliche Geschwindigkeit entwickeln konnte.
    »Ein Ernstling«, hatte Taisho in Jasons Ohr geraunt.
    Ein spindeldürrer Mann, der den Eindruck erweckte, bei der leisesten Windbö
davon getragen zu werden, eröffnete das Gespräch.
    »Wir wissen, wer Sie sind. Über die Geschehnisse auf Trapag und Aaronta
sind wir informiert. Seit Sie hier auf Borsai sind, lassen wir Sie beobachten.
Ich bin M'neel, dritter Kaderführer der Philosophen. Wir sind froh, dass
wenigstens Sie beide es geschafft haben, zu uns zu stoßen.«
    Erwartungsvoll blickte er Jason und Taisho an. Seine Begleiter schienen ebenfalls
gespannt auf die Erwiderung zu warten.
    »Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie uns geholfen haben«, übernahm
Taisho das Reden, offenbar sehr zur Enttäuschung der Philosophen, die wohl
auf eine flammende Ansprache Jasons, des nun schon berühmt-berüchtigten
Helden von Trapag, gehofft hatten. »Ihnen dürfte demnach auch bekannt
sein, dass wir im Moment gute Freunde dringend nötig haben. Wir sitzen
hier fest und haben momentan keinerlei Mittel, unsere Mission fortzusetzen.«
    »Welche Mission?«, erkundigte sich M'neel sofort.
    Jason bemerkte ein vages Aufblitzen in Taishos dunklen Augen und begriff, dass
der Kamerad eine Idee hatte.
    »Wir sind nach Borsai gekommen, um jemanden zu befreien, der von den Exekutoren
entführt wurde…«
    »Die Angeli!«, entfuhr es M'neel, und seine Begleiter begannen zu
murmeln.
    »…und um das Erhabene Kannya zu zerstören. Wir wollen dem Nexus
beweisen, dass er nicht unbesiegbar ist.«
    Das Getuschel wurde noch lauter und endete abrupt, als M'neel die Hand hob.
    Jason zog eine Braue hoch. Was hatte Taisho vor? Für tollkühne Pläne
waren sie beide mittlerweile hinreichend bekannt, aber das erschien ihm doch
ein wenig übertrieben.
    »Niemandem ist es je gelungen, in das Erhabene Kannya einzudringen. Wir
hätten die Gedankenspione längst in die Ar'rhairha geschickt und ihre
Paläste in Schutt und Asche gelegt, gäbe es einen Weg.«
    »Es gibt einen Weg! Und ihr alle habt davon gehört.«
    »Das Implantat von Markasit Ansarek, ja. Allerdings hat es niemand je zu
Gesicht bekommen,

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