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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Gefälschte ID-Chips und Arbeitspapiere waren schnell besorgt. Kosmetische
Veränderungen sollten Jason und Taisho für jene Verfolger, die über
ihr Aussehen Bescheid wussten, unkenntlich machen.
    Als sich Jason bei M'neel vorsichtig erkundigt hatte, was die Philosophen als
Gegenleistung für ihre Unterstützung erwarteten, war geantwortet worden,
dass die Auffindung des Implantats und die Zerstörung des Erhabenen Kannyas
alles war, was er und seine Leute sich wünschten. Dafür waren sie
bereit, ihr Leben zu geben. Außerdem war es Ehrensache, Verbündeten
bei ihrer Mission beizustehen.
    Offenbar unterhielt die Gruppe auch in jener südlichen Region einen Ableger,
der Hilfe zugesichert hatte. Taisho staunte, wie gut die Philosophen organisiert
waren. Es übertraf seine kühnsten Erwartungen. Ebenso die große
Zahl der Rebellen. M'neel hatte erklärt, dass nicht jeder Sympathisant
des Widerstands ein aktives Mitglied von Ansarek sein musste. Viele unterstützten
die Freiheitskämpfer auch nur durch Spenden, das Weiterleiten von Nachrichten
oder Passivität, wenn die Polizeitruppen nach Attentätern fahndeten.
    »Ein weiterer Grund dafür dürfte sein, dass dies Markasit Ansareks
Heimat ist«, mutmaßte Taisho. »Einige kannten ihn noch, die
Übrigen erinnern sich an seine großen Taten. Er ist so was wie ein
Nationalheld des Widerstands auf Borsai.«
    Jason konnte sich nicht allein auf die optische Tarnung verlassen. Regelmäßig
musste er eine Dosis Owari zu sich nehmen, was ihn sowohl von der Droge wie
auch vom Wohlwollen der Rebellen abhängig machte, die allein ihm die echte
Variante besorgen konnten. Jason hasste es, auf etwas oder jemanden angewiesen
zu sein. Es war keineswegs der aufputschende, ermutigende Effekt des Mittels,
der ihn lockte, obwohl er zugeben musste, dass ihm diese Begleiterscheinung
in Momenten der Verzweiflung aus der Lethargie riss, sondern die Tatsache, dass
Shilla noch immer nach ihm suchen mochte und auf Befehl der Exekutoren bestrebt
war, ihn zu töten. Der eigentliche Zweck der Droge bestand darin, dass
sie die Gehirnströme manipulierte. Damit waren die Angeli und auch Shilla
nicht mehr in der Lage, die Gedanken einer Person zu lesen, die in der Regel
nur bei einem gefährlichen Einsatz nach dem Owari griff. Natürlich
hatte die Droge auch Nebenwirkungen. Jason merkte, wie sein Körper regelmäßig
nach ihr verlangte. Wenn es Zeit wurde für die nächste Dosis, verspürte
er eine unangenehme Nervosität, Aggressivität und Angstzustände.
    Ihm entging nicht Taishos Besorgnis. Der Freund hielt wenig vom Owari, aber
er sah ein, dass Jason keine andere Wahl blieb. Zwar kannte Shilla auch Taisho,
doch zwischen ihm und Shilla bestand kein mentales Band, wie es sich durch die
vielen Monate, die Jason und die Vizianerin miteinander verbracht hatten, entwickelt
hatte und das es ihr erlaubte, den Gefährten selbst über größere
Entfernungen aufzuspüren und mit ihm zu kommunizieren. Oder ihn zu töten.
    Taisho hingegen war schwerer auszumachen, da seine Gedankenmuster mit denen
der anderen Lebewesen um ihn herum verschmolzen. An die geistigen Impulse der
Bewohner des Nexoversums hatte Shilla sich noch nicht zur Genüge gewöhnen
können, um sie leicht zu unterscheiden. In der Nähe würde sie
Taisho gewiss erkennen. Dann befand auch er sich in größter Gefahr.
    Aber erst einmal mussten sie beide Shillas Aufenthaltsort erreichen und das
würde nicht einfach werden.

    Die Philosophen hatten dafür gesorgt, dass Jason und Taisho als Werftarbeiter
eine Reisegenehmigung nach Tukinohune erhielten.
    Tukinohune war eine bevölkerungsreiche Großstadt, die sich ringförmig
um das Erhabene Kannya ausdehnte. Neben verschiedenen Fabriken gab es einen
modernen Raumhafen, auf dem kleine Schiffe und Beiboote landen konnten. Nur
ausgewähltes Personal durfte hier in unmittelbarer Nähe der Erhabenen
arbeiten.
    Jason wunderte sich, dass die Philosophen noch keine Sabotageakte auf wichtige
lokale Einrichtungen verübt hatten, obwohl sie in der Verwaltung der bedeutenden
Metropole über Leute verfügten, die Rebellen einzuschmuggeln vermochten.
    M'neel, der ebenfalls zu den neuen Arbeitskräften gehörte, sah ihn
strafend an.
    »Wir Philosophen sind mutig und bereit, für unsere Ideale zu sterben«,
erklärte er stolz, »aber wir sind nicht dumm. Natürlich verüben
wir ab und zu kleine Attentate, damit sich

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