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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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aus, und je länger es dauerte, umso verzweifelter
– und gefährlicher! – wurde dieser Mann.
    Waren die Sicherheitsvorkehrungen der Angeli wirklich so lückenlos, dass
selbst ein Jason Knight sich daran die Zähne ausbiss? Shilla kannte nichts,
was nicht auch eine Schwachstelle hatte. Bestimmt gab es einen Weg, den Schirm
zu überwinden. Dann benötigte er nur noch etwas, das dem Sto'ra vergleichbar
war. Die Lösung sollte einfach sein, schnell realisierbar. Improvisation
lautete das Zauberwort. Überrasche den Feind. Tu das Unerwartete.
    Sie gab einige Fragen in die Datenbank ein und ließ den Rechner suchen.
Schon bald fand er etwas. Shilla überflog die Angaben: Nichts, nichts,
nichts ... Sie hätte schwören können, dass Jason nicht still
irgendwo ausharrte, sondern Zugang zu nützlichen Orten gefunden hatte,
und sobald er einen Computer frequentierte, hinterließ er Spuren. Anders
als die Rebellen, die keine Eile hatten, musste er das Risiko der Entdeckung
eingehen.
    Nach einer Weile wandte sich Shilla neuen Bereichen zu, während ihre Anfrage
weiter bearbeitet wurde.
    Es gab noch andere Dinge, die ihr Interesse geweckt hatten. Sie wunderte sich,
ob die Angeli Kenntnis davon hatten, was ihnen angetan worden war, oder ob sie
durch ihre besondere Rolle und einen gewissen Fatalismus blind geworden waren,
Zusammenhänge zu bemerken, Hauptsache, sie durften ihr Leben so wie sie
es kannten weiterführen. Darin unterschieden sie sich kein bisschen von
den konditionierten Dienern im Erhabenen Kannya und an vergleichbaren Orten.
Obendrein würde eine Rebellion zweifellos im Keim erstickt werden und drakonische
Strafen nach sich ziehen. Warum also etwas am Status quo ändern wollen?
Ein Aufbegehren konnte für die Angeli nur Nachteile bringen.
    Was Shilla entdeckt hatte, waren Informationen, dank derer die Hierarchie des
Nexoversums allmählich durchschaubarer wurde.
    An der Spitze stand der Nexus, der identisch war mit den Kit8ril, die ein großes
Geheimnis um ihre Herkunft machten. Welch ein Pech , fand Shilla, die
zu gern mehr erfahren hätte über ihre Herren.
    Unter ihnen rangierte das Volk der Erhabenen, die Angeli, die Gedankenpolizisten,
die an wichtigen Orten eingesetzt wurden, um die Befehle der Kit8ril auszuführen,
präziser: ausführen zu lassen.
    Nach ihnen kamen jedoch nicht die Herrlichen Lakaien, die aus verschiedenen
Völkern rekrutiert wurden, sondern die Drunar. Leider war auch über
die Drunar nichts Näheres zu erfahren, aber offensichtlich verdienten sie
eher die Bezeichnung Exekutoren als die Kit8ril. Wer auch immer diese
Drunar waren, sie kamen nur äußerst selten zum Einsatz mit ihren
ypsilonförmigen Schiffen und galten als extrem gefährlich. Im Auftrag
ihrer Herren hatten sie, unter der Führung des Alphas der jeweiligen Gruppe,
schon Welten, ganze Sonnensysteme vernichtet, doch schienen sie kaum mehr als
eine Legende zu sein, denn die letzte aufgezeichnete Mission lag Jahrtausende
zurück. Vielleicht gab es die Drunar gar nicht mehr?
    Dann erst folgten die Herrlichen Lakaien, die Leute von der Sicherheit, die
Mittler zwischen den höherrangigen Klassen und dem normalen Volk, die Sklaven
und Arbeiter in den Tabuzonen, die Kollaborateure und schließlich die
Masse der einfachen Bürger, die lediglich als Schlachtvieh angesehen wurden.
    Natürlich gab es noch mehrere Unterklassen und Varianten des Modells gemäß
den jeweiligen Begebenheiten in den verschiedenen Galaxien, doch waren die Angaben
nicht so detailliert, dass Shilla alle Feinheiten hätte herausfiltern können.
    Überrascht wurde Shilla von dem Fakt, wie klein das Volk der Erhabenen
tatsächlich war, vorausgesetzt die Zahlen stimmten. Über das ganze
Nexoversum verteilt gab es nicht mehr als rund eine Milliarde Angeli! Hin und
wieder verstarb einer oder wurde als verschollen gemeldet; dann nahm ein anderer,
der inzwischen alt genug für diese Aufgaben war, den vakanten Platz ein.
Seit Äonen hatte sich an dieser Ziffer nichts mehr geändert, und wenn
sich im Erhabenen Kannya gleichzeitig drei Angeli aufhielten, kam dies einer
Bevölkerungsexplosion im Ameisenhaufen gleich.
    Shilla fragte sich, ob die verschollenen Angeli umgekommen waren oder einen
Ort gefunden hatten, bis zu dem der Kit8ril-Einfluss nicht reichte, sodass sie
ihren freien Willen zurückgewonnen hatten. Ein Vermisster mehr oder weniger
war es nicht wert,

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