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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Lufterneuerung, Trinkwasseraufbereitung. An die Anlage grenzen
die Produktionsstätten für Nahrungsmittel, Kleidung und was sonst
die Bewohner benötigen. Auch die Kraftfeldprojektoren sind hier untergebracht.«
    Der Tulb wies auf Gebäude im Westen.
    »Hier vermuten wir Borsais zentrale Datenbank. Fällt sie aus, sind
die mit ihr verbundenen Computer nur noch einfache Rechenmaschinen, da sie nicht
über die notwendigen Kapazitäten verfügen. In verschiedenen Werken
auf der ganzen Welt würde dann die Produktion zum Erliegen kommen, könnten
Starts und Landungen nicht länger kontrolliert werden. Ein Chaos würde
ausbrechen.«
    Nun zeigte die Spitze des Stabes auf eine Fläche im Süden.
    »Der Raumhafen, klein und modern. Nur Schiffe der Angeli landen hier. Noch
nie ist ein anderer Raumer dort gesichtet worden.«
    Blieben noch die Einrichtungen im Osten.
    »Die Geschütze, Ortung und Funk. Auch sie werden, so wie alles im
Erhabenen Kannya, von den lokalen Energieanlagen«, der Stab deutete wieder
nach Norden, »gespeist. Um die Artillerie und das Kraftfeld auszuschalten,
muss das erste Ziel die Zerstörung der Reaktoren sein. Ohne Energie funktioniert
nichts mehr. Eine Panik wird die Folge sein, denn Derartiges ist noch nie in
der langen Geschichte des Erhabenen Kannya vorgefallen. Niemand von den Dienern
der Erhabenen dürfte wissen, was er tun soll, denn bestimmt existieren
keine Pläne für den Notfall. Den Angeli ist es gleichgültig,
was aus ihrem Gefolge wird, da sie jederzeit mit ihren Schiffen fliehen können
und Sklaven ersetzbar sind. Es ist denkbar, dass sie nach einem Angriff umgehend
eine Strafaktion einleiten. Aber noch wahrscheinlicher ist, dass sich die Erhabenen
in Sicherheit bringen und alles Weitere den Polizeitruppen überlassen.
Es sind einige wenige Fälle bekannt, in denen ein Angeli sich mit einer
Situation konfrontiert sah, der er sich nicht gewachsen fühlte: Grundsätzlich
spielen sie nicht die Helden, sondern ziehen sich zurück. Wir vermuten,
dass das Kraftfeld auch ein Zeichen für ihre Ängste und ein ausgeprägtes
Sicherheitsbedürfnis ist. Da sie länger leben dürfen als andere,
haben sie etwas, das sie beschützen wollen. Solange nur sie sich nicht
in Gefahr befinden, ist es ihnen egal, was in der Welt außerhalb geschieht,
wird der Krieg zu ihrer Haustür verlagert.«
    Der Tulb zog mit dem Stab einen Kreis entlang der Innenseite einer roten Linie,
die die Abmessungen des Schirms markierte.
    »Hier befinden sich lediglich Felder, Weiden und unterirdische Gewächshäuser.
Wir können unsere Leute hier, hier, hier und hier«, der Stab tippte
auf Orte außerhalb der Zone, »positionieren. Von diesen Stellen aus
können wir mit unseren Fahrzeugen die wichtigsten Anlagen am schnellsten
erreichen und zerstören. Bis die Sicherheit zur Stelle ist, sollten wir
so viel vernichtet haben, dass es für eine Weile kein Erhabenes Kannya
mehr geben wird.«
    Jason verzichtete auf die Frage, wie viele Leben ein solches Vorgehen kosten
mochte. Falls das Erhabene Kannya beziehungsweise die wichtigsten Einrichtungen
vehement verteidigt wurden, würde bereits die Erstürmung zahlreiche
Opfer fordern. Auch war nicht anzunehmen, dass Ansarek Mitleid mit den
Sklaven haben würde, die zufällig in die Schussbahnen gerieten. Selbst
wenn es keinen Sinn ergab, Rachegelüste zu hegen gegenüber jenen,
denen es stets besser gegangen war als den übrigen Bewohnern Borsais, die
düsteren Empfindungen würden sich nicht unterdrücken lassen.
    Zu gern hätte Jason gewusst, ob die Angeli über dieselbe zerstörerische
Geisteskraft wie Shilla verfügten, aber niemand hatte je erlebt, dass plötzlich
der Kopf eines seiner Nachbarn, der gerade auf den Nexus geschimpft hatte, geplatzt
wäre. Wen die Telepathen als Verräter und Attentäter bezichtigten,
wenn sie meinten, ihre Macht demonstrieren zu müssen, was alle paar Jahrzehnte
vorkam, den holte die Sicherheit und zweifellos endete er in den Roten Hallen.
Diese Zurückhaltung beim Einsatz ihrer besonderen Kräfte musste aber
nicht bedeuten, dass die Angeli nicht in der Lage waren, auf Distanz mit Geisteskraft
zu morden. Vielleicht ließen sie einfach nur andere die Drecksarbeit verrichten,
wenn ein Eingreifen der Erhabenen nicht zwingend notwendig war. Das mochte sich
ändern, wenn Eindringlinge ihre Hoheitszone infiltrierten.
    Auch der Rückzug würde nicht ohne

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