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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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aufwändige Nachforschungen zu betreiben, selbst wenn
die Kit8ril bedauern mochten, wie viel Wissen ihnen dadurch verloren ging, denn
ein betagter Angeli hatte ihnen erheblich mehr zu bieten als ein fünfunddreißigjähriger
Fließbandarbeiter.
    Eine Milliarde Angeli! Es war kaum zu glauben, dass so wenige Telepathen das
ganze Nexoversum in Angst und Schrecken versetzen konnten, mehr noch als die
geheimnisvollen Drunar, vor denen selbst die Kit8ril Respekt zu haben schienen.
Die Angeli waren doch unmöglich in der Lage, überall, wo es einen
Krisenherd gab, einzugreifen. Oder waren sie gar nicht so einzigartig? Hatten
die Kit8ril noch andere Völker mit vergleichbaren Kräften gezüchtet?
Oder hatten sie die Angeli schon frühzeitig über einzelne Regionen
ihres gigantischen Reichs aufgeteilt und es gab tatsächlich viele Einzelgruppen,
bloß wusste keine von der Existenz der anderen? Konnte auf diese Weise
der Nexus alle Galaxien, die er unterworfen hatte, kontrollieren und gleichzeitig
verhindern, dass sich die Angeli trotz ihrer Soziopathie zusammenschlossen und
rebellierten?
    Alles nur Vermutungen. Es fehlten hinreichende Daten, die die eine oder andere
Theorie bestätigt hätten.
    Shilla besah die neuen Ergebnisse, die sie bekommen hatte.
    Es waren Karten, auf denen Sprungtore eingetragen waren. Einige wenige davon
waren besonders gekennzeichnet: Sie waren auf große Entfernungen programmiert.
Ein Transport würde so viel Energie verschlingen, dass die Sonnen, die
dafür angezapft wurden, anschließend ausgebrannt waren und zu einem
schwarzen Loch kollabieren würden. Diese Einweg-Sternentore waren überdies
identisch mit den Standorten des Gros der Hairaumer. Trotzdem konnten manche
Bereiche der Welt außerhalb des Nexoversums nur von bestimmten Galaxien
des Herrschaftsbereich aus erreicht werden. Dies hatte mit der Hypermechanik
zu tun, die der Tätigkeit der Sternentore zugrunde lag. Würden die
Milchstraßenbewohner etwa eine bestimmte Galaxis des Nexoversums erobern,
wäre es erst notwendig, diese zurück zu gewinnen, ehe erneut ein wirksames
Sternentor in die Milchstraße errichtet werden konnte.
    Seit geraumer Zeit wurden an einem solchen Ort die Flotten der Kit8ril zusammengezogen,
ganz so, als ob bald eine Großoffensive auf eine weit entfernte Galaxie
stattfinden sollte. Die Milchstraße? Das konnte gut sein.
    Shilla würde noch etwas Zeit brauchen, um diese Informationen korrekt auszuwerten
und weitere Hinweise aufzuspüren, die ihre Annahmen vielleicht bestätigen
mochten, wenngleich es für sie nicht weiter von Belang war, denn es gab
niemanden, dem sie ihr Wissen zuspielen konnte, falls sie das gewollt hätte.
    Gegenüber den Vizianern oder all den anderen Lebewesen der heimatlichen
Galaxie hatte Shilla keine Pflichten mehr, selbst wenn sie einen Platz auf einem
der Raumer erhalten sollte, der zu dieser Armada gehörte und sie auf diese
Weise nach Hause gelangen würde. Nun, es gab kein Zuhause in dem Sinne
mehr, das sie zu schützen wünschte. Es spielte keine wesentliche Rolle,
ob die Milchstraße zum Nexoversum gehörte oder nicht. Sie selbst
hatte keinen Vorteil davon und für die Kit8ril wäre es nur eine Viehweide
mehr.
    Aber womöglich konnten die Erkenntnisse später wichtig sein. Wissen
war immer nützlich. Vielleicht fand sich hier auch irgendwo der entscheidende
Hinweis auf eine Achillesferse ihrer Herren.
    Sie würde weiter forschen, um mehr über die Absichten der Kit8ril
zu erfahren. Bedauerlicherweise gab es keine unmittelbaren Informationen über
diese Wesen. Kein Wunder, dass niemand wusste, wer der geheimnisvolle Nexus
war. Allein die Angeli kannten die wahren Herren, aber sie verrieten nichts
von dem Wenigen, das sie in Erfahrung gebracht hatten, und auch ihnen gegenüber
wahrten die Kit8ril die meisten ihrer Geheimnisse. Ob vielleicht die Drunar
potentielle Verbündete sein konnten, falls es sie noch gab? Was waren das
für Kreaturen, die sogar ihren Herren unheimlich waren?
    Es fanden sich weitere Sternentore, die anders markiert waren als die Einwegportale.
Borsai verfügte über ein solches. War auch dies ein spezielles Tor,
weil man es auf ein anderes Ziel programmieren konnte? Wurde Borsai deshalb
als Knotenwelt bezeichnet? Lag es an dem, was sich auf der anderen Seite
befand? Aber was mochte es dort geben? Hatte man deshalb den Angeli ein Heim
auf dieser Welt errichtet?

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