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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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gerade? Ich
soll ihn verpflanzen ?«
    »Korrekt«, bestätigte Asahi. »Die Shodan-Blumenkrone ist
eine parasitäre Lebensform, die im Kopf des Wirtskörpers Wurzeln schlägt.
Mit der Umprogrammierung der Pheromone geht eine Veränderung des Gehirnstrommusters
einher, und das ist es, was die Immunität verleiht. Die Aura der Exekutoren,
mit der die Angeli gefügig gemacht wurden, wird dadurch blockiert.«
    Jason sah die Blumen in seiner Hand mit einer Mischung aus Faszination und Ekel
an. Auf einmal bekam er Angst vor der eigenen Courage. Konnte er Shilla das
wirklich antun, ohne sie um ihre Meinung gefragt zu haben? Ihm war bereits unwohl
gewesen bei dem Gedanken, wie sie reagieren würde, wenn er sie aus ihrem
Dornröschenschlaf erweckte – was würde sie erst von ihm denken,
wenn sie wieder zu sich kam und dieses – diese –diesen Parasiten auf ihrem hübschen Kopf fand, der ihre Pheromone und ihr Gehirn beeinflusste?
Er versuchte, sich gedanklich in ihre Situation zu versetzen – und erschauerte.
Oh ja, sie würde mit der Kraft ihrer Gedanken gewiss seinen Schädel
zum Platzen bringen! Aber erst, nachdem sie das Gleiche mit einem anderen Körperteil
gemacht hatte, das ihm mindestens genauso lieb war wie sein Kopf.
    Mach schon, Feigling! , hörte er eine andere Stimme in seinem Kopf. Sind doch nur ein paar Blumen.
    Ihre Pheromone! Jason leckte sich über die trockenen Lippen. Würde
Shilla überhaupt noch so köstlich nach Vanille und Sandelholz duften,
wenn diese Blumen auf ihrem Kopf Wurzeln geschlagen hatten? Oder würde
ihr gesamter Organismus sich ändern und künftig Gerüche wie von
Knoblauch, Buttersäure oder Fäkalien verströmen?
    Andererseits: vielleicht würde sie ihm als ihrem Retter und Befreier ewig
dankbar sein und ihm um den Hals fallen, sobald sie erwachte? Vielleicht wiederholte
sich sogar eines Tages, was sich einmal in einem Hotelzimmer auf Reputus zwischen
ihnen abgespielt hatte – oder, besser, beinahe abgespielt hätte .
Allein der Gedanke daran ließ Jasons Hose eng werden.
    Es half alles nichts. Es gab nur einen Weg herauszufinden, ob die Blumenkrone
Shilla helfen konnte oder nicht. Er langte nach den Blumen – und stellte
dabei fest, dass seine Hände zitterten. Vielleicht sollte er seine letzten
paar Owari-Pillen einnehmen? Dann ging es ihm bestimmt gleich wieder besser,
und die Entscheidung, was zu tun war, würde ihm auch viel leichter fallen.
    »Die Tomakk haben die abtrünnigen Angeli, die zu ihnen kamen, mit
Hilfe der Shodan-Blumen vor den Nachstellungen der Agenten des Nexus' beschützt.
Außerdem versetzte die Blumenkrone die geflüchteten Angeli in die
Lage, die Technologie der Tomakk zu benutzen. Wenn ihr Shilla die Blumen aufsetzt,
kann sie euch auf eurem weiteren Weg helfen«, empfahl Asahi.
    »Aha«, machte Jason, ohne richtig hinzuhören. Mit zittrigen Fingern
zog er das Tütchen mit dem restlichen Owari aus der Hosentasche und ließ
die letzten der bunten Perlen in seine Handfläche rollen.
    Eins.
    Zwei.
    Und drei.
    Drei? Er kämpfte die aufsteigende Panik nieder. Nur drei Pillen waren ihm
geblieben! Er schüttelte das Tütchen. Bestimmt war noch irgendwo eine
Pille in einer Falte eingeklemmt.
    Er schüttelte und schüttelte, doch es wurden nicht mehr. Drei Pillen,
das war ja lächerlich! Das war ja nicht einmal eine ganze Dosis. Kurzentschlossen
stopfte er die drei kleinen Kügelchen in den Mund, während er die
Tüte zerriss, um ganz sicher zu gehen, keine Pille übersehen zu haben.
    »Ihr solltet euch beeilen«, sagte Asahis Stimme aus der Lautsprecherblume.
    »Tue ich doch«, gab Jason gereizt zurück. Er begann, die Hosentasche,
in der das Tütchen mit dem Owari gewesen war, umzukrempeln. Vielleicht
hatten sich ja ein paar der kostbaren kleinen Perlen hierhin verirrt?
    »Nein, das meine ich nicht«, entgegnete Asahi. »Ihr müsst
gehen. Die Drunar kommen zurück.«

    Erneut standen Browker und Krasher vor dem Steinquader, dem ihr Kamerad Trasher
zum Opfer gefallen war. Das Blut, das von der Decke herabgesickert war, hatte
bereits zu trocknen begonnen.
    Krasher kramte seinen letzten Sprengsatz aus seinem Tornister hervor und hielt
ihn Browker hin. »Da. Jetzt bumm?«
    Browker starrte den Felsquader finster an. Dies war das einzige Hindernis, das
noch zwischen den Drunar und den Feinden ihrer Herren stand. Eigentlich sprach
nichts dagegen, die Sprengladung hier und jetzt

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