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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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einzusetzen, um diese verfluchte
Mission endlich zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.
    Und doch zögerte Browker. Wer konnte schon wissen, was ihnen auf dem Rückweg
noch blühte? Wie viele Lianen würden sich noch um sie ranken, wie
viele Felsquader mochten ihnen noch den Weg nach draußen versperren?
    Er schüttelte den Kopf. Hier kamen sie auch mit roher Muskelkraft weiter.
Dafür waren Drunar schließlich da.
    »Später bumm«, blaffte er Krasher an.
    Die beiden Drunar zückten ihre Morgensterne und machten sich an die Arbeit.

    »Was heißt überhaupt › Ihr müsst gehen‹?«,
fragte Taisho beunruhigt. »Was ist mit dir , Asahi?«
    Die Lautsprecherblume gab ein brummendes Geräusch von sich, das sich ein
wenig wie ein tiefes Seufzen anhörte. »Ich fürchte, ich habe
ein kleines Problem, mein Hübscher. Du musst heute Nacht wieder ohne mich
schlafen.«
    »Was?«
    »Dieser Biocomputer«, erläuterte Asahi traurig, »ist auf
die Bedürfnisse von Tomakk-Benutzern zugeschnitten. Oder eben Angeli, wenn
sie eine Shodan-Blumenkrone tragen. Und ich bin weder das eine noch das andere.
Ich wurde zwar im Netzwerk akzeptiert, aber ich kann mich nicht mehr ausklinken.«
    Jason und Taisho wechselten einen nachdenklichen Blick. »Das heißt,
dieses neuronale Interface, an dem du da hängst ...«
    »... ist eine Sackgasse, ja. Mein Bewusstsein und das des Zentralcomputers
haben sich bereits vermischt, ohne dass ich es kontrollieren konnte. Ich habe
auch keine Möglichkeit, es rückgängig zu machen.«
    Taisho ballte in ohnmächtiger Wut die Fäuste. »Wir müssen
doch etwas tun! Jason, komm! Wir reißen diesen Kelch von ihrem Gesicht
und ...«
    »... und erhaltet eine Asahi Drel mit irreparablen Hirnschäden«,
führte Asahis Stimme den Satz zu Ende, »vielen herzlichen Dank, mein
Hübscher. Ich denke, es ist besser, ich bleibe hier. So kann ich euch wenigstens
noch zum Ausgang lotsen.«
    Jasons Mundwinkel zuckten nach oben. »Es gibt einen Ausgang?«
    Als Antwort auf seine Frage glitt ein Felsquader in der Wand lautlos beiseite
und gab den Blick auf einen freundlich erleuchteten Korridor frei. »Folgt
diesem Gang«, sagte Asahi, »bis ihr zum nächsten Biocomputer
kommt. Dort werde ich auf euch warten. Na ja, ein Teil von mir jedenfalls.«
    Taisho raufte sich die Haare. »Wir können sie doch nicht hier zurücklassen!«
    »Na, na, na! Keine Tränen, mein Hübscher«, sagte Asahis
Stimme vorwurfsvoll. Etwas leiser fuhr sie fort: »Aber eins muss ich dir
lassen, der Sex mit dir war einfach atemberaubend.«
    Taisho schluckte hart. Mit weit aufgerissenen Augen sah er Jason an. »Das
ist nicht wahr«, stammelte er, »ich habe nie ...«
    Jason musste schmunzeln. »Das sagt sie nur, um dich von dem Trennungsschmerz
abzulenken. Wie es scheint, hat es funktioniert.«
    »Ihr müsst gehen«, drängte Asahi: »Sie sind gleich
hier.«
    »Also schön.« Jason beugte sich zu dem Beet mit den Shodan-Blumen
hinab und mit einer entschlossenen Bewegung pflückte er einen der Blütenkränze
ab.
    Augenblicklich ließen die roten und blauen Blumen die Köpfe hängen.
Der Zweig schien in Sekundenschnelle zu verwelken. Jason blieb keine Zeit für
Zweifel. Mit zwei schnellen Schritten war er bei Shillas Schwebetrage. Einen
winzigen Moment zögerte er noch, dann setzte er der paralysierten Telepathin
die Blumenkrone auf.
    »Verzeih mir«, flüsterte er leise in ihr Ohr. Sie konnte ihn
zwar unter dem Einfluss des Stasisfeldes nicht hören, aber er fühlte
sich ein bisschen besser, dass er die Worte ausgesprochen hatte.
    Mit Schaudern sahen er und Taisho zu, wie sich winzige Wurzelfasern in Shillas
Haaransatz, in ihre makellose blaue Haut bohrten. Winzige Blutstropfen rannen
an ihrer Schläfe herab und versickerten in der violetten Haarpracht in
ihrem Nacken.
    »Wenn das nur gut geht.« Er atmete tief durch. Es war vollbracht.
Es gab kein Zurück.
    »Ihr müsst gehen. Jetzt! «, drängte Asahis Stimme
erneut. »Oder es war alles umsonst.«
    »Okay, okay.« Jason schnallte Taisho den Stasisfeldprojektor um und
begann, Shillas Trage durch den dicht bewachsenen Computerraum zum Ausgang zu
bugsieren. Als er an Asahis reglosem Körper vorbeikam, legte er ihr im
Vorbeigehen die Hand auf die Schulter. »Danke für alles, Asahi.«
    »Keine Ursache.«
    Hinter Taisho, Jason und Shilla glitt die Steinplatte wieder lautlos in ihre
Ausgangsposition und Asahi Drel blieb allein

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