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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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inmitten des Biocomputers zurück.

    Die spitzen Dornen an Browkers Morgenstern waren bereits völlig abgerundet,
als die Keule endlich ein Loch in den Felsblock geschlagen hatte, durch das
die beiden Drunar in den dahinterliegenden Korridor sehen konnten. Es hatte
diesmal deutlich länger gedauert, das Loch zu machen. Zum einen waren sie
jetzt nur noch zu zweit, zum anderen zehrte die ständige Belastung sehr
an den Kräften der Drunar.
    Krasher machte eine Verschnaufpause. Er lehnte schwer atmend an der Tunnelwand,
stützte sich auf seinen Morgenstern und zitterte am ganzen Körper.
Ihre Wasserflaschen hatten sie bereits vor Stunden geleert.
    »Mist«, murmelte Browker. Der Sprengstoffexperte würde ihm in
seinem augenblicklichen Zustand nicht mehr helfen können, das faustgroße
Loch zu einer Öffnung zu vergrößern, durch das ein ausgewachsener
Drunar in voller Rüstung passte. Allerdings hatte Browker auch keine Lust,
die ganze Arbeit alleine zu machen. Vielleicht war es doch an der Zeit, den
letzten Sprengsatz zu benutzen, damit sie endlich voran kamen und ihre Beute
nicht auch noch in letzter Sekunde entwischte. Das fehlte gerade noch, dachte Browker verbittert. Er wollte Rache für seine gefallenen Kameraden.
    »Krasher«, grunzte Browker: »Jetzt Bombe.«
    Krasher hob kurz den Kopf, grinste breit und nahm den Helm ab, um sich den Schweiß
aus dem Fell zu wischen. Dann setzte er ihn wieder auf und kramte in seinem
Tornister, den er neben sich abgestellt hatte, nach dem Sprengstoff.
    Als er ihn gefunden hatte, befestigte er einen Klumpen Haftgel an der Unterseite
und nickte Browker zu. Browker feuerte mit seinem Plasmagewehr einige Salven
durch das Loch in die Dunkelheit, um etwaige Gegner zu entmutigen, sich dem
Felsblock zu nähern. Dann langte Krasher durch das Loch, befestigte den
Sprengsatz an der Rückseite des Felsens und machte den Zünder scharf.
    »Los! Gleich bumm!« Krasher stieß Browker an, und gemeinsam
hasteten die beiden Drunar um zwei Wegbiegungen in Deckung.
    Die Explosion war gewaltig! Browker hatte den Eindruck, die ganze unterirdische
Anlage würde vibrieren. Der Lärm war sogar unter dem dämpfenden
Helm unbeschreiblich laut, und den Lichtblitz der Explosion konnte er selbst
durch geschlossene Augenlider und das getönte Helmvisier hindurch noch
wahrnehmen. Eine enorme Hitzewelle rollte durch den Korridor und raubte ihm
für einige Sekunden den Atem.
    Als die Hitze und der Lärm endlich nachließen, stand Browker mit
wackligen Knien auf. Vorsichtig spähte er um die Biegung, hinter der er
und Krasher gekauert hatten. Erleichtert stellte er fest, dass sie sich keinen
Meter näher am Explosionsherd hätten befinden dürfen: Bereits
hier hatten die Wände Blasen geworfen und der Boden war unter der Einwirkung
von Druck und Hitze glasiert. Diesen Anblick kannte der Anführer der Drunar
bereits von den anderen geräumten Hindernissen zur Genüge, aber nie
war er einer Explosion so nahe gewesen. Er atmete auf und bedeutete Krasher,
ihm zu folgen.
    Nach hundert Metern und zwei Wegbiegungen standen sie wieder an der Stelle,
wo der Felsblock zuvor Trasher zerquetscht und ihnen den Weg versperrt hatte.
Von dem Granitquader war keine Spur mehr zu sehen. Er war vollständig zerstaubt.
    Browker klopfte Krasher anerkennend auf die Schulter und bleckte die Zähne.
»Gut.«
    Sie gingen vorsichtig weiter, die entsicherten Gewehre in den Pranken, bis sie
zu einem Raum kamen, der von den Auswirkungen der Explosion verschont worden
war. Seltsamerweise schien sich ein Teil des Urwalds nach hier unten verirrt
zu haben. Alles war von Ranken, Moos und wilden Blumen überwuchert, und
ein würziges Aroma lag in der Luft.
    Die Drunar gingen am Eingang der Kammer in die Hocke und sicherten nach allen
Seiten, ehe sie eintraten. Normalerweise wären Browker und Krasher wild
brüllend vorwärts gestürmt, doch die Erlebnisse der letzten Stunden
hatten sie vorsichtig werden lassen. Vielleicht waren diese Pflanzen ja mit
dem gefürchteten Auabaum verwandt, der seine Opfer lebend verschlang? Oder
möglicherweise waren dies die gleichen Ranken, die sich Potorr und Bossko
geschnappt hatten? Sie pirschten Schritt für Schritt durch den bizarren
unterirdischen Garten, bis sie einen merkwürdigen Fund machten.
    Eine humanoide Frau saß auf einem großen Pilz und hatte ihren Kopf
in den Kelch einer riesigen Blume gesteckt. Sie saß

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