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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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aussehenden Morgensternen dieser Unholde zu machen. »Soll
das heißen, da sind immer noch drei von denen da draußen?«
    »Ja, aber im Moment geht keine Gefahr von ihnen aus. Sollten sie zudringlich
werden, kümmere ich mich sofort um sie. Keine Sorge, ich überwache
jeden ihrer Schritte.«
    »Wieso hat uns der Zentralcomputer eigentlich hereingelassen?«, fragte
Taisho. »Warum wurden die Drunar als Bedrohung für die Anlage eingestuft
und wir nicht?«
    »Die Tomakk kannten die Drunar sehr gut«, informierte ihn Asahi. »Ihr
erinnert euch an die Legenden von dem großen Krieg, den die Tomakk gegen
den Nexus verloren haben? Schon damals hat der Nexus die Drunar in die Schlacht
geschickt. Dann kamen diese Wesen zum Einsatz, die unter ihren Gegnern wie die
Berserker gewütet haben. In der Schlacht von Reseirg kamen in nur einer
Woche fünf Millionen Tomakk ums Leben, als dreißig Drunar eine Schneise
der Verwüstung quer über den Planeten zogen. Als sich jetzt sechs
Drunar der Anlage näherten, liefen automatisch uralte Verteidigungsroutinen
ab.«
    »Okay. Das erklärt die Sache mit den Drunar«, Jason nickte ernst,
»aber was ist mit uns? Uns kannte die Anlage nicht. Warum durften wir rein?
Weil wir von den Drunar davonliefen?«
    »Das auch«, entgegnete Asahi, »vor allem aber wegen deinem Püppchen.«
    Taisho und Jason drehten sich zu der Schwebetrage um, auf der Shilla noch immer
regungslos unter dem Einfluss des Stasisfeldes vor sich hin dämmerte. »Wegen
Shilla?«
    »In dem Krieg zwischen den Tomakk und dem Nexus damals ging es nicht um
Macht oder Einfluss. Die Tomakk waren zunächst gar nicht darauf aus, ihr
Imperium gegen die Invasoren zu verteidigen. Sie waren ja prinzipiell friedfertig
und standen auf dem Standpunkt, dass genug für alle da sei. Auslöser
des Krieges war die Tatsache, dass die Tomakk einigen Dissidenten der Angeli
damals Asyl gewährt haben«, erklärte Asahi. »Das allein
reichte dem Nexus als Anlass, die Tomakk auszulöschen. Männer, Frauen,
Greise und Kinder wurden von den Drunar gnadenlos niedergemetzelt.«
    »Abtrünnige Angeli ...«, Jason rieb sich nachdenklich das Kinn.
Irgendwo in seinem Hinterkopf bettelte ein verschütteter Gedanke um seine
Aufmerksamkeit. »Weißt du mehr darüber?«
    Eine halbe Minute verging, in der Asahi mit dem Biocomputer kommunizierte und
die Datenbanken abfragte. »Leider nein«, lautete die Antwort, »diese
Daten sind verloren gegangen. Aber ich habe etwas gefunden, was dich interessieren
dürfte.«
    Jason schnippte mit den Fingern. Jetzt war es ihm wieder eingefallen. »Das
Wandgemälde!«
    Taisho sah ihn skeptisch an. »Du meinst das Bild von dieser seltsamen Krönungszeremonie?«
    »Das war keine Krönung«, sagte Asahi, »das war die Befreiung
von der Unterdrückung durch den Nexus. Die Dissidenten der Angeli hatten
die Tomakk gebeten, ihnen eine Waffe gegen die Kontrolle durch die Exekutoren
an die Hand zu geben. Die Tomakk hatten damit Erfolg.«
    »Es gibt tatsächlich ein Gegenmittel?«, fragte Jason. Er fühlte,
wie sich sein Puls beschleunigte. Gab es etwa tatsächlich einen Weg, Shilla
wieder zu der alten Shilla werden zu lassen? Er hätte alles dafür
gegeben, wenn ...
    »Ja, es gibt ein Gegenmittel. Du stehst genau davor.«

    Zentimeter für Zentimeter pirschten Browker, Krasher und Potorr den Korridor
wieder hinunter, um nicht versehentlich eine weitere tödliche Falle auszulösen.
Schweren Herzens hatte Browker sich dagegen entschieden, Krashers kostbaren
letzten Sprengsatz für das steinerne Hindernis zu verwenden. Wer konnte
schon sagen, wozu die Bombe noch mal gut sein würde? Jedenfalls wollte
der Anführer der Drunar erst überprüfen, ob es nicht noch einen
zweiten Weg gab, der ihn zu den Gejagten führte.
    Als sie den Eingang zu der großen Eingangshalle unbeschadet erreicht hatten,
atmete Browker tief durch. Bis hierhin waren sie also schon mal gekommen.
    Dann ärgerte er über sich selbst: Warum sollte er sich über einen
gelungenen Rückzug freuen? Er war schon so dicht davor gewesen, die Feinde
seiner Herren in seine Pranken zu bekommen, und jetzt lief er vor ein paar lächerlichen
Ranken und Felsklötzen davon! Wut stieg in ihm hoch wie brodelnde Lava.
Schließlich aber gewann die Vernunft die Oberhand – er rannte doch
nicht weg, er formierte seine Einheit neu! Genau aus diesem Grund war er ja
schlauer gezüchtet worden als die

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