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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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rieb ihre Schläfen.
    Jetzt , dachte Jason panisch, jetzt passiert es! Er rechnete jeden
Moment damit, wieder den mörderischen Druck in seinem Kopf zu spüren,
mit dem die Telepathin seinen Schädel zum Platzen bringen würde.
    » Diese minderwertigen Revoluzzer waren mal deine Freunde!«,
protestierte Taisho empört, »hast du eine Ahnung, wie viele von uns
ihr Leben dafür gegeben haben, um dich zu befreien?«
    »Schsch!« Shilla schloss die Augen und legte den Finger an die Lippen.
Taisho verstummte und sah Jason fragend an. Dieser zuckte ratlos mit den Schultern.
    Shilla schien eine Weile in sich hinein zu horchen. Ihre Fingerspitzen massierten
sanft ihre Schläfen, und sie zitterte ein wenig. Ihr Kreislauf musste nach
den vielen Stunden im Stasisfeld völlig entkräftet sein, vermutete
Jason. Vielleicht war es nur das, was sie von einem weiteren mentalen Angriff
abhielt. Oder gab es doch noch etwas in ihr, das sie mit ihm so von früher
verband? War sie jetzt schon wieder ganz die Alte, oder fand sie gerade erst
zu ihrem alten Ich zurück?
    Shillas Fingerspitzen ertasteten die Blumenkrone. Sie riss erstaunt die Augen
auf. »Jason! Was ist das?«
    »Das, äh – ist so etwas Ähnliches wie das Diadem, das du
früher mal hattest. Erinnerst du dich noch?«, stammelte Jason. Die
Techniker der Rebellen hatten Shilla damals mit einem Diadem ausgestattet, das
ihre Gedanken gegen Manipulationsversuche der Outsider abschirmen sollte. Sie
hatte das Diadem aber freiwillig abgelegt, als sie sich in die Hände der
Herren des Nexoversums begeben hatte.
    »Das Diadem – ich muss es verloren haben«, murmelte Shilla zerstreut.
Ihr Blick ging in weite Ferne, während ihre Fingerkuppen behutsam über
die Shodan-Blumen glitten. »Es fühlt sich an, als wäre es irgendwie
an mir festgemacht, Jason.«
    Der Händler fuhr sich nervös mit der Hand durch den roten Haarschopf.
»Ist es auch. Das ist so eine Art Bio-Implantat, weißt du ...«
    »JASON!!!«
    »Sei ihm nicht böse, Püppchen«, schaltete sich Shanti-21
in die Diskussion ein. »Er hat es aus Liebe getan.«
    Shillas Mund blieb offen stehen. Sie starrte die Lautsprecherblume des Biocomputers
entgeistert an. »Hat diese Blume gerade mit mir gesprochen?«
    »Ich bin ein Computernetzwerk auf pflanzlicher Basis. Meine Designation
lautet Shanti-21«, fuhr die Blume im Plauderton fort. »Das mit der
Shodan-Blütenkrone war meine Idee. Die Blume neutralisiert die Aura der
Kit8ril. So haben die Tomakk früher immer die Dissidenten deines Volkes
vor dem Nexus beschützt. Und da du Jason so viel bedeutest ...«
    Shilla sah Jason durchdringend an. »Tue ich das?«
    Jason schluckte trocken. »Ja«, sagte er mit brüchiger Stimme,
»ich konnte dich unmöglich bei den Outsidern lassen, Shilla. Ich musste dich retten.«
    »Mich retten!« Shilla hob in einer verzweifelten Geste die Arme und
Jason stellte sich innerlich auf die nächste mentale Attacke ein, die nur
ein Ziel – seinen Tod – haben konnte. »Du hast ja keine Ahnung!
Mir ging es gut. Niemand hat mich bedroht. Niemand hat etwas von mir verlangt.
Ich hatte einen Palast, einen eigenen Herrlichen Lakaien, unbeschränkten
Zugang zu den Datenbanken der Kit8ril –«
    Jason verschränkte die Arme vor der Brust. »Aber du hattest deine
Freiheit nicht. Du warst eine Gefangene in einem goldenen Käfig.«
Jetzt war es ihm plötzlich ganz gleich, ob er sich mit seinen nächsten
Worten um Kopf und Kragen redete. Sollte sie ihn doch umbringen, wenn sie wollte!
Er musste es einfach sagen, jetzt und hier, um sie zur Vernunft zu bringen.
Vielleicht fanden gerade jetzt biochemische Prozesse in Shilla statt, die sie
allmählich wieder in ihr altes Ich zurückverwandelten. Möglicherweise
brauchten die Shodan-Blumen einfach nur ein wenig Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten.
Also redete er weiter auf sie ein. »Die haben dich doch nur bei Laune gehalten
und verhätschelt, damit sie dich hinterher benutzen konnten. Irgendwann
hättest du deinen Marschbefehl bekommen und dann hättest du irgendwelche
Unschuldigen zum Wohle des Nexus unterjochen oder töten müssen. Vielleicht
sogar in unserer Galaxis! War es das, was du sein wolltest? Eine gefügige
Marionette der Outsider?«
    Shilla verstummte und sah verlegen zu Boden.
    »Oh ja«, bemerkte Jason spöttisch. »Ganz Vizia wäre
bestimmt stolz auf dich gewesen.«
    Sie sah ihn mit einem verletzten Ausdruck

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