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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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in den Augen an, der ihn verstummen
ließ. So hatte er sie noch nie gesehen. »Hör auf, Jason. Du
tust mir weh.«
    »Er liebt dich, Püppchen«, flötete Shanti-21. »Kannst
du es nicht sehen?«
    Taisho räusperte sich verlegen. »Das ist jetzt nicht der richtige
Moment, Shanti«, wisperte er.
    »Jason, ich ... ich weiß nicht, was mit mir los ist«, stammelte
Shilla. »Ich kann mir auch nicht erklären, was mich veranlasst hat
– ich meine – Himmel, ich hätte dich beinahe umgebracht!«
Zitternd vergrub sie das Gesicht in den Händen. »Was habe ich getan?«
    Jason verspürte das dringende Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen
und sie zu trösten. Nur das Wissen um ihre angeborene Soziophobie hielt
ihn zurück: Körperliche Berührung lehnte Shilla normalerweise
strikt ab. Sie wirkte aber in diesem Augenblick so zerbrechlich, so unendlich
verletzlich, dass er Angst hatte, sie würde gleich ohnmächtig werden.
»Es wird alles gut«, sagte er beruhigend.
    In Shillas Augen schimmerten Tränen, als sie fortfuhr. »Ich habe geglaubt,
ich könnte den Nexus im Alleingang ausspionieren und vernichten. Ich war
ganz – wie sagt man bei euch? – besoffen von der Macht und
der Fülle an Wissen, an der sie mich teilhaben ließen. Aber weißt
du, was ich dabei völlig aus den Augen verloren habe?«
    Jason schüttelte den Kopf.
    »Dass ich das gar nicht alleine schaffen konnte . Dass es auch gar
nicht nötig war, im Alleingang zu handeln. Ich habe doch Freunde wie euch
...« Sie drehte sich weg und wischte verstohlen die Tränen fort.
    »Was sagt man dazu?« Jason wechselte einen erleichterten Blick mit
Taisho. Shilla schien wieder sie selbst zu sein. Die gefühlskalte Killerin,
zu dem sie der Nexus hatte ausbilden wollen, war sie jedenfalls nicht mehr.
    »Ich glaube, sie mag dich auch«, plapperte Shanti-21 drauf los.
    Taisho verdrehte die Augen. »Das war eine rhetorische Frage, Shanti.«
     

 
5.
     
    Browker fletschte die Zähne. Es roch faulig in diesem Korridor, was zum
Teil daran lag, dass er knietief mit brackigem Wasser gefüllt war. Vermutlich
handelte es sich bei diesem Gang lediglich um einen Wartungsschacht. Das Filtersystem
seines Helms kam jedenfalls kaum damit nach, den widerlichen Gestank aus seiner
Atemluft heraus zu waschen.
    Na, wenn schon , dachte Browker. Sein eigener Atem roch auch nicht gerade
frisch und er war bei seinen bisherigen Einsätzen schon durch schlimmere
Kloaken gewatet. Er war nur besorgt, dass seine Rüstung oder seine Waffen
eventuell Schaden nehmen könnten.
    Nachdem er den Schacht bereits in eine Richtung erkundet hatte und nach wenigen
hundert Metern feststellen musste, dass dieser Weg vor Jahrhunderten von einem
Erdrutsch verschüttet worden war, stapfte er missmutig in die andere Richtung.
Wenigstens hielten sich in dem Wasser keine gefährlichen Pflanzen oder
Tiere auf, sodass er schnell vorwärts kam.
    Im Lichtkegel seines Helmscheinwerfers sah er in einiger Entfernung einen Mauervorsprung.
Eilig lief er darauf zu und bespritzte sich und die Wände dabei.
    Grunzend warf er seine Waffen auf den Mauervorsprung, bevor er sich daran hochzog
und seinen gepanzerten Körper aus dem stinkenden Wasser stemmte.
    Sofort nahm er sein Plasmagewehr und die beiden Morgensterne wieder an sich.
Angestrengt spähte er in die Dunkelheit, die von seinem Scheinwerfer nur
ungenügend beleuchtet wurde. Entschlossen, den rothaarigen Mann und die
blauhäutige Frau zu fangen, stapfte er weiter.

    Vielleicht hatte es an Shillas Desorientierung nach dem Erwachen gelegen, vielleicht
an der einsetzenden Wirkung der Shodan-Blumen, aber ganz bestimmt hatte die
tagelange Fastenkur, die Shilla im Stasisfeld erdulden musste, an ihren Kräften
gezehrt. Nach einigen tiefen Zügen aus Jasons Feldflasche und dem Verzehr
eines staubtrockenen Rationswürfels aus Taishos Gürteltasche schien
sich die Vizianerin ein wenig gefangen zu haben.
    »So«, sagte sie und leckte ein paar Krümel von ihren Fingerspitzen
ab, »nachdem wir nun mal hier sind, machen wir das Beste draus. Gibt es
außer der Tatsache, dass ihr mir einen Parasiten implantiert habt, noch
mehr Details, von denen ich eventuell wissen sollte?«
    Ihr kokettes Lächeln ließ Jason fast glauben, wieder die Shilla vor
sich zu haben, die er von früher her kannte. Aber eben nur fast. Die Erlebnisse
im Kreise der Kit8ril und Angeli hatten sie definitiv verändert, auch wenn

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