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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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sie im Moment keine Feindseligkeit mehr ausstrahlte.
    »Nun, eine Menge ›minderwertiger Revoluzzer‹ sind gestorben,
um dich zu befreien«, antwortete Taisho gekränkt.
    Shilla verzog das Gesicht. »Entschuldige, ich hab's nicht so gemeint. Ich
war nicht – ich weiß nicht ...«
    »Schon gut«, unterbrach Jason seine frühere Partnerin. In wenigen
Minuten informierte er sie über die Ereignisse seit ihrer Befreiung aus
dem Erhabenen Kannya. Als er den Vorstoß ihrer unerbittlichen Verfolger
in die unterirdische Anlage schilderte, horchte Shilla auf.
    »Die Drunar sind hier?«, fragte sie aufgeregt.
    »Jetzt nicht mehr«, beruhigte sie Jason. »Shanti-21 hat sich
bereits um das Problem gekümmert.«
    »Diese Aussage ist leider nicht vollständig korrekt«, meldete
sich der Biocomputer zu Wort.
    Jason drehte sich überrascht um. »Nicht?«
    »Leider nein.« Einer der Pilze stülpte sich um und wurde zu einem
dreidimensionalen Abbild eines Drunar, der mit einem Gewehr und zwei Morgensternen
bewaffnet war. »Einer von denen ist mir bislang entwischt. Ich kann ihn
im Moment auch nicht orten. Wir müssen aber davon ausgehen, dass er sich
noch irgendwo hier herumtreibt.«
    Taisho zuckte gleichgültig mit den Achseln. »So lange es nur einer
ist, mit dem werden wir schon fertig.«
    »Du unterschätzt die Gefahr«, tadelte ihn Shanti-21. »Bei
dem überlebenden Exemplar scheint es sich um das zäheste und –
sofern man bei Drunar von Intelligenz reden kann – intelligenteste Mitglied
des Trupps zu handeln. Er kennt inzwischen so ziemlich alle Fallen, die ihn
erwarten könnten, und hat gelernt, ihnen aus dem Weg zu gehen.«
    Shilla trat näher und betrachtete das Abbild des Drunar-Kriegers fasziniert.
»Seltsam«, meinte sie, »er erinnert ein wenig an einen Hainish.
Igitt!«
    Jason musste unwillkürlich schmunzeln. Shilla hatte ihm schon früher
von den primitiven Lebensformen auf ihrem Heimatplaneten erzählt, die irgendwann
in grauer Vorzeit evolutionstechnisch von den Vizianern abgehängt worden
waren.
    »Für mich sehen sie aus wie Gorillas.«
    Shilla lächelte schüchtern. »In den Datenbanken der Angeli habe
ich nur wenig über die Drunar gefunden, nicht mal ein einziges Bild. Die
Exekutoren schicken diese Bestien nur in den Kampf, wenn ihnen kein anderes
Mittel mehr einfällt. Das scheint allerdings nur alle paar Jahrhunderte
vorzukommen. Ich hatte fast den Eindruck, es wäre den Kit8ril unangenehm,
den Drunar einen Einsatzbefehl zu geben. Gerade so, als hätten sie selbst
Angst vor ihnen.«
    Jason massierte sich nachdenklich sein Kinn. »Sie scheinen ihre Politik
in jüngster Zeit geändert zu haben. Als wir Borsai verließen,
kam ein mysteriöses Schiff aus dem Sprungtor und nahm direkten Kurs auf
den Planeten. Keiner von uns, nicht einmal unsere Pilotin, hatte so ein Schiff
jemals gesehen.«
    Shilla erblasste. Sie spreizte die Finger. »Sah es etwa so aus?«
    »Wie ein Ypsilon, ja.«
    »Und ein weiteres Schiff dieser Sorte kreuzte in der Nähe dieses Mondes
herum«, ergänzte Taisho.
    »Drunar-Schiffe«, konstatierte Shilla besorgt. »Zwei Einsätze
der Drunar in so kurzer Zeit ... Sieht so aus, als würden Me2Sam und seine
A0A nervös, was das Treiben der Rebellen betrifft. Jetzt fahren sie die
schweren Geschütze auf.«
    »Was für ein Sam?«, fragte Shanti-21.
    »Me2Sam«, erklärte Shilla, »war der Kit8ril, der mich mitgenommen
hatte. Seine A0A ist seine so genannte Hierarchie, so etwas wie ein Gruppenbewusstsein,
aus dem Me2Sam für eine bestimmte Zeit ausgekoppelt wurde.«
    Jason ging nachdenklich auf und ab. Shillas Enthüllungen über die
Drunar klangen besorgniserregend. Er wagte nicht sich vorzustellen, was für
ein Massaker ein Trupp dieser Berserker unter den Zivilisten von Borsai angerichtet
haben mochte. »Was hast du sonst in Erfahrung bringen können?«
    »Wie gesagt, ich habe ein paar Datensätze aus den Datenbanken der
Kit8ril heruntergeladen.« Shilla löste einen winzigen Schmuckstein
aus ihrem schlichten Armband. Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das Juwel
als ein Speicherchip. »Ich bin aber noch nicht dazu gekommen, alles zu
lesen. Außerdem sind einige Sachen verschlüsselt, und ich konnte
den Code bislang nicht knacken.«
    Ein tulpenförmiger Blütenkelch reckte sich auf seinem Stängel
der Vizianerin entgegen. »Darf ich es mal probieren?«, fragte Shanti-21
hilfsbereit. »Die Tomakk

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