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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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an. »Ja?«
    »Könnte einer von euch beiden Kavalieren mir jetzt mal wieder diesen
blöden Projektor abnehmen? Man schleppt sich ja tot mit dem Mistding!«
    Taisho nahm der Frau das schwere Tragegestell mit Shillas Stasisfeldprojektor
ab, was von Asahi Drel mit einem wohligen Seufzen quittiert wurde. »Danke,
mein Hübscher. Das mache ich nachher wieder gut.«
    Taisho schluckte seine Antwort hinunter und trottete hinter Asahi und Jason
her, Shillas Schwebetrage im Schlepptau.
    Der Korridor war, wie alle anderen unterirdischen Gänge dieser Anlage auch,
an Decken und Wänden mit rauen Granitplatten gefliest. Leuchtgloben wiesen
ihnen den Weg.
    »Da vorne«, sagte Asahi und zeigte auf eine Weggabelung. »Links.«
    Sie ging voran, und die Männer und Shilla folgten ihr. Nach einigen hundert
Metern gabelte sich der Weg erneut und wieder bog die Pilotin links ab.
    Jason wollte gerade fragen, wie weit es noch war, als sie eine geräumige
Höhle erreichten, bei deren Anblick es ihm die Sprache verschlug.
    »Was zum Henker ist das?«, stieß er hervor.
    Die Wände, die Decke und selbst der Fußboden der Höhle waren
mit Abertausenden von Bildern bedeckt. Einige waren lediglich daumennagelgroße
Hieroglyphen, andere wiederum farbenprächtige Wandgemälde, die etliche
Quadratmeter bedeckten. Jason sah Bilder von Wesen, die ihm völlig unbekannt
waren; idyllische Landschaftspanoramen und bluttriefende Schlachtengemälde
wechselten einander ab. Dazwischen immer wieder Portraits und endlose Kolonnen
von Hieroglyphen. Unter die Decke hatte ein unbekannter Künstler eine detaillierte
Sternenkarte gemalt, die mit unzähligen winzigen Leuchtgloben erhellt wurde.
    »Das, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist meine Entdeckung«,
verkündete Asahi Drel stolz.

    Die Drunar waren lernfähig. Als ihnen klar geworden war, dass ein Mechanismus
den Zugang zu den tiefer liegenden Räumen alle paar Meter mit dicken Steinplatten
abgeschottet hatte, waren sie zuerst sehr wütend geworden und hatten wie
wild mit ihren Morgensternen auf das nächste Hindernis eingedroschen.
    Dann aber hatte Krasher eine für Drunar-Standards geniale Idee gehabt.
    »Loch in Tür machen«, hatte er vorgeschlagen. »Bombe rein
tun. Loch zu machen. Dann bumm machen.«
    Browker verstand sofort, was Krasher meinte. In einem geschlossenen Raum würde
sich die Wucht der Explosion viel wirkungsvoller entfalten als auf einer offenen
Fläche. Vielleicht gelang es ihnen auf diesem Weg sogar, die Steinplatten
an beiden Enden eines Abschnitts gleichzeitig zu sprengen und so schneller voran
zu kommen.
    Schon kurz darauf gähnte ein Loch in dem Stein vor ihnen, gerade mal so
groß, dass Krashers Faust hindurchpasste. Der Drunar warf einen Sprengsatz
in den dahinter liegenden Korridor, zog die Hand zurück und versiegelte
das Loch mit einem schnellhärtenden Kunstharz aus seinem Rucksack, mit
dem er sonst Sprengsätze an glatten Oberflächen fixierte.
    »Laufen!«, rief er: »Deckung!«
    Die Drunar verließen fluchtartig den Tunnel und gingen draußen in
Deckung.
    Wenige Augenblicke später erschütterte eine gewaltige Explosion den
Urwald, der Felsen erzitterte, und eine gewaltige Staubfontäne wurde mit
der Wucht eines Orkans aus der offenen Tür über die verbrannte Lichtung
und die dort kauernden Drunar geblasen.
    Benommen rappelte Browker sich auf. In seinen Ohren schrillte ein hoher Pfeifton,
der alle anderen Geräusche überdeckte. Er schüttelte den Kopf,
um den Tinnitus wieder los zu werden, aber ohne Erfolg. Hätte er den Helm
nicht getragen, wäre er vermutlich jetzt taub gewesen.
    Er sah sich um. Rings um ihn erhoben sich Krasher, Dobrar, Trasher, Bossko und
Potorr und klopften sich den Staub aus dem Fell und von der Rüstung.
    Trasher hustete krächzend. »Blöder Staub!«
    Browker steckte seinen Morgenstern wieder in die Halteschlaufe und nahm sein
Gewehr von der Schulter. Er gab Potorr und Bossko ein Zeichen, ihn zu begleiten.
Zu dritt betraten sie den Tunnel. Sie passierten die beiden Türen, die
sie mit roher Gewalt zertrümmert hatten, und kamen dann zu dem abschüssigen
Teil des Korridors, wo Krasher seine Bombe gezündet hatte. Ein dichter
Staubnebel hing in der Luft hing und reizte ihre Augen und Schleimhäute.
    Im Lichtkegel ihrer Helmscheinwerfer bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung.
Die durchbohrte Steinplatte war im wahrsten Sinne des Wortes pulverisiert worden.

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