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Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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unverschämt. »Eifersüchtig?«
    «Ich weiß, du schätzt vor allem die inneren Qualitäten«,
sagte Sentenza im Brustton der Überzeugung, »und von denen habe ich
mehr als genug. Schönheit hingegen ist vergänglich. Stell dir vor,
wie der Septimus aussehen wird, wenn er jenseits der Hundert ist ...«
    »Also bist du doch eifersüchtig!« Sonja stieß ihn belustigt
an. »Sag mal, woher kanntest du Cornelius überhaupt? Seid ihr euch
schon einmal begegnet, etwa damals, als du noch im Dienst des Multimperiums
standest?« Sie grübelte. »Nein, das kann nicht sein. Dafür
ist er zu jung.«
    »Soll das heißen, ich bin ein alter Knacker?« Sentenza schnaubte
entrüstet, als Sonja lauthals lachte. »Nein, ich habe bloß über
ihn –«
    Er unterbrach sich abrupt, als er aus den Augenwinkeln ein Flimmern wahrnahm.
Sonja drehte sich sofort um, die Hand an der Waffe. Sentenza machte eine beschwichtigende
Geste.
    Der Schemen verdichtete sich und ließ eine hoch gewachsene, überschlanke
Gestalt erkennen. Das Wesen war humanoid und besaß eine weiße, völlig
haarlose Haut. Bekleidet war es mit einem wallenden Gewand, dessen Farbe eine
Nuance dunkler als die unbedeckten Körperteile schimmerte. Den Kopf dominierten
zwei große, mandelförmige Augen. Nase und Mund waren verhältnismäßig
klein. Ohren konnte Sentenza keine entdecken.
    Dies war das Wesen, von dem sie über Jahre manipuliert worden waren, wenn
das stimmte, was sie herausgefunden hatten.
    Wie unspektakulär.
    »Ich nehme an, Sie sind Lear?«, erkundigte sich Sentenza.
    »Ich bin Lear«, erwiderte der Fremde schlicht. »Es hat lange
gedauert, bis Sie sich dazu entschlossen haben, mich zu kontaktieren. Ihre Zeit
wird allmählich knapp.«
    Statt einer Begrüßung Vorwürfe?
    Alles, was Sentenza von den Lediri über den geheimnisvollen Wächter
erfahren hatte, schien durch die harschen Worte bestätigt: Lear würde
ein unbequemer Verhandlungspartner sein, der seine Ziele durchsetzen wollte,
ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Das würde hart werden, erkannte
Sentenza, doch beschloss er, nicht auf die unfreundliche Anfuhr zu reagieren.
    »Mein Name ist –«
    »Ich weiß«, schnarrte Lear.
    »Na gut.« Sentenza biss die Zähne zusammen. Das würde
härter als hart werden. »Lassen wir die Höflichkeitsfloskeln.
Wenn Sie alles wissen, dann wird Ihnen auch bekannt sein, weshalb wir hier sind
und warum wir mit Ihnen sprechen wollen. Warum haben Sie gewartet, bis wir Sie
rufen ließen, wenn die Zeit drängt? Wir wussten lange nichts von
Ihrer Existenz, doch umgekehrt hätten sie uns jederzeit sprechen können.«
    »Sie waren noch nicht reif für den Kontakt«, kam die herablassende
Erwiderung.
    »Die Outsider«, drehte Sonja den Spieß um, »sind unser
aller Feinde. Es heißt, dass es Ihre Aufgabe ist, die Invasoren zu bekämpfen.
Warum haben Sie die Völker der Galaxis nicht rechtzeitig auf die Bedrohung
aufmerksam gemacht und auch sonst nichts unternommen? Geben Sie uns nicht die
Schuld daran, dass die Outsider auf dem Vormarsch sind. Hätten Sie uns
frühzeitig informiert, wäre es uns vielleicht möglich gewesen,
die Verteidigung besser zu organisieren.«
    Lear blickte sie emotionslos an. »Ich habe meinen Teil erfüllt und
alles in die Wege geleitet, damit die Outsider wieder aus diesem Teil des Universums
verbannt werden. Es ist die Pflicht der Adlaten, den Kampf aufzunehmen. Auch
ihr seid dazu ausersehen.«
    Sentenza furchte die Stirn. Warum wollte Lear seine eigenen Versäumnisse
nicht zugeben? Stattdessen wälzte er sämtliche Verfehlungen auf andere
ab und wünschte, aus dem Hintergrund die Fäden seiner Marionetten
zu ziehen. Kein Wunder, dass sich die Lediri vor Generationen von ihm trennten.
    »Wir Lediri unterwerfen uns nicht länger deinem Befehl, Lear«,
schaltete sich Urian in das Gespräch ein. »Wir sind lebende Wesen
und keine Maschinen, die du nach Belieben einsetzen kannst. Zwar sind wir bereit,
gegen die Outsider zu kämpfen – aber zu unseren Bedingungen.«
    »Irrelevant«, sagte Lear. »Ihr habt eine Aufgabe zu erfüllen.
Ihr seid meine Waffe.«
    »Lear«, versuchte Sentenza zu vermitteln, obgleich er ahnte, dass
es zwecklos sein würde. »Wir alle wollen gegen die Outsider kämpfen,
um zu überleben und den Frieden in der Galaxis wiederherzustellen. Dabei
brauchen wir jede Hilfe, die wir bekommen können. Auch Ihre. Erzählen
Sie uns, was Sie

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