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Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 029 - Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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wir jetzt, dass Anandes Theorie zutrifft«, sagte
Sonja. »Da Lear nicht helfen will oder kann, ruhen alle unsere Hoffnungen
auf Anande und seinem Team.«
    »So ist es«, stimmte Sentenza zu und warf einen besorgten Blick auf
den Zeitgeber. »Urian, bitte, bring uns zurück nach Sumire-A. Wir
waren viel zu lange fort. Vielleicht haben unsere Leute schon Fortschritte erzielt.« Ein Wunder wäre noch besser.

    Es stank nach verschmortem Plastik und Fleisch. Cornelius fühlte Übelkeit
in sich aufsteigen und kämpfte tapfer gegen seinen rebellischen Magen,
der die letzte Mahlzeit zurück schicken wollte. Seine rechte Schulter pochte
dumpf. Eigentlich sollte sie höllisch wehtun, aber der Schock unterdrückte
das Schmerzempfinden vorläufig. Das Auf- und Abschwellen einer Sirene dröhnte
in seinen Ohren. Erstaunlich, wie sensibel seine Sinne plötzlich waren
...
    Genau wusste Cornelius nicht, was ihn gewarnt hatte. War es das kaum wahrnehmbare
Summen eines Energietransformators gewesen oder das Glitzern einer Strahlermündung?
Im Reflex hatte er Pakcheon mit sich zu Boden gerissen, und ein greller Energiestrahl
war über sie beide hinweg gezischt. Die Tür war zu einem schwärzlichen
Klumpen geschmolzen, ebenso die beiden Roboter, die sich hinter ihnen befunden
hatten. Er selbst hatte einen Streifschuss abbekommen, und Pakcheon ...
    »Mir ist nichts passiert. Aber Sie sind verletzt.«
    »Nicht so schlimm.«
    Ein zweiter Schuss war ausgeblieben. Vorsichtig hob Cornelius den Kopf, um nach
dem Angreifer zu spähen, der sich offenbar in das Zimmer des Vizianers
geschlichen und dort auf sie gewartet hatte. Wieso hatte der Kerl sie nicht
längst fertig gemacht? Er musste die Augen zusammen kneifen, als ihn ein
gleißender Lichtstrahl blendete. Pakcheon drückte Cornelius Kopf
sofort herunter. Das Energiebündel verpuffte mit einem Knall im Flur und
verfehlte Cornelius' Schläfe nur knapp.
    Für einen Moment blieb er still liegen, um sich von seinem Schreck zu erholen
und sich ihrer Situation bewusst zu werden.
    Er war auf Pakcheon gefallen. Sie lagen beide im Eingangsbereich des Quartiers,
und nirgends gab es Deckung. Sobald sich einer von ihnen rührte, veranlasste
ein Bewegungsmelder, dass ein Handstrahler in Richtung Tür feuerte. Die
Waffe war so eingestellt, dass ihr Strahl wie ein Fächer den Bereich zwischen
Hüfte und Scheitel eines erwachsenen Mannes bestrich, wenn er das Schott
öffnete – eine tödliche Falle. Wäre Cornelius nur einen
Sekundenbruchteil langsamer gewesen, wäre jetzt nicht mehr viel übrig
von ihm und Pakcheon. Der Täter hatte offenbar die simple Anlage installiert,
während der Telepath durch die Befragung beschäftigt gewesen war,
und hatte sich wieder zurückgezogen, um sein Opfer nicht durch einen verräterischen
Gedanken zu warnen.
    Als nächstes bemerkte Cornelius, dass sein Kopf immer noch von Pakcheon
gegen dessen Brust gedrückt wurde. Offenbar stand auch der Vizianer unter
Schock.
    »Was nun?«, flüsterte Cornelius.
    Er hegte keine Zweifel, dass der Telepath diese Gedanken gelesen hatte und Bescheid
wusste.
    »Der Täter ist nicht hier und kommt sicher nicht in nächster
Zeit zurück«, antwortete Pakcheon. »Wir können dennoch nicht
einfach liegen bleiben und auf Hilfe warten. Wer sich nähert, wird weitere
Schüsse auslösen. Ob man bei diesem Lärm unsere Warnrufe hören
oder meine Signale verstehen kann, wage ich zu bezweifeln. Wenn wir nicht handeln,
werden Menschen verletzt oder gar getötet, nicht unbedingt durch den Strahler
sondern durch Dekompression. Haben Sie eine Ahnung, wie dick die Mauern sind?
Ich auch nicht, aber bestimmt sind sie nicht widerstandsfähig genug, um
einem Beschuss lange standhalten zu können, schließlich wurde nicht
mit Derartigem gerechnet.«
    »Schöne Scheiße.«
    »Können Sie Ihren Strahler ziehen?«
    »Nur wenn ich mich bewege. Ich liege darauf, und ich fürchte, Sie
kommen ebenfalls nicht an ihn heran, ohne dass weitere Schüsse ausgelöst
werden.«
    »Dann versuchen Sie, meine Waffe zu erreichen.«
    »Wo?«
    »Hosentasche. Nehmen Sie die linke Hand. Ganz langsam. Bloß den Arm
bewegen. Wenn wir Glück haben, wird der Boden nur teilweise vom Sensor
erfasst.«
    Cornelius schwitzte. Das lange Haar klebte ihm im Nacken und im Gesicht. Pakcheon
erging es kaum besser.
    Im Zeitlupentempo kroch Cornelius' Linke an der Seite des Vizianers entlang,

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