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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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können – aber er konnte nicht einmal mit Gewissheit
sagen, von welchen Planeten diese Krieg führenden Parteien stammten. Waren
es zwei miteinander kämpfende Flotten – oder zwanzig? Nicht ein einziges
Schiff sah aus wie die Modelle, wie sie im Raumcorps, im Multimperium oder in
einer der anderen raumfahrenden Nationen in Gebrauch waren. Nicht einmal die
unverkennbare, bedrohliche Silhouette eines Hairaumers der Outsider war irgendwo
am Himmel zu sehen. Wer kämpfte da gegen wen? Und warum?
    »Jovian!«
    Anande zuckte zusammen. Er bemerkte erst jetzt, dass Patricia Hoorn und Piirk-Kriiq
offenbar versucht hatten, ihn über Funk zu erreichen. Wie lange hatte er
mit offenem Mund staunend da gestanden?
    »Ich bin noch da«, beeilte er sich zu sagen, »alles in Ordnung.
Aber Sie werden mir nicht glauben ...«
    »Doktor Anande«, unterbrach ihn der Kassarier, »was auch immer
Sie tun, verlassen Sie unter keinen Umständen die Aufzugkabine! Haben Sie
verstanden? Auf gar keinen Fall!«
    »Ja, sicher. Aber warum?« Anande runzelte die Stirn. Täuschte
er sich, oder flimmerte der Türrahmen leicht? Es schien beinahe so, als
wabere vor der offenen Aufzugkabine ein feines, fast unsichtbares Kraftfeld.
Gut, dass er das nicht berührt hatte! Wer weiß, was dann mit ihm
geschehen wäre ...
    »Kommen Sie bitte sofort wieder zu uns herunter«, sagte Patricia Hoorn.
»Wir haben Kontakt zu den anderen.«
     

 
7.
     
    Danilo Tesmer saß entspannt auf dem Fußboden des Labors, den Rücken
an die Wand gelehnt, die Hände in den Schoß gelegt. Er atmete tief
und gleichmäßig. Die Augen hatte er geschlossen, die störende
rote Notbeleuchtung nahm er ebenso wenig wahr wie die Anwesenheit von Captain
Roderick Sentenza und Professor Lartin Mandau.
    Tesmers Blick war nach innen gerichtet. Er hatte diese Meditationsübung
seit seiner Ausbildung nicht mehr intensiv praktiziert und sie später in
dieser Form nur noch selten angewendet – und dabei war die Situation eine
gravierend andere gewesen. Wenn er als Scharfschütze versucht hatte, sich
in eine andere Person hinein zu versetzen und einen mentalen Kontakt zu ihr
herzustellen, dann war ihm dies oft nur für einen flüchtigen Moment
gelungen. Zudem hatte er die Person, um die es ging, durch das Zielfernrohr
seines HyperSniper-Hochleistungskarabiners gesehen.
    Nun aber erwartete man von ihm, dass er einen echten telepathischen Kontakt
zu jemandem aufbaute, den er nicht nur nicht sehen konnte; wenn Professor Mandaus
Theorie stimmte, dann befand sich Piirk-Kriiq vom Clan Virunga im Moment auch
noch in einem Paralleluniversum!
    Die Chancen standen eigentlich denkbar schlecht. Allerdings war, wie ihm der
Professor versichert hatte, unter Kassariern Telepathie ein weit verbreitetes
Phänomen. Wenn er auch nicht hundertprozentig sicher war, dass Piirk-Kriiq
selbst ein ausgebildeter Telepath war, so bestand doch zumindest die Hoffnung,
dass er einen Kontaktversuch bemerken und vielleicht sogar beantworten konnte.
    Also verbannte Tesmer alle Zweifel aus seinem Kopf. Er ließ seine Gedanken
frei vor seinem inneren Auge vorüberziehen, suchte in seinen Erinnerungen
nach einem Bild von Piirk-Kriiq und hielt es fest. Er rief sich jedes Detail
ins Gedächtnis: den dünnen Geierhals, den farbenprächtigen Papageienschnabel
und die klugen, traurigen Augen des Kassariers. Die leise, fast brüchige
Stimme. Fast glaubte er, sie hören zu können ...
    Wer ist da?
    Tesmer hielt unwillkürlich den Atem an. Hatte er sich das nun eingebildet,
oder hatte Piirk-Kriiq wirklich mit ihm gesprochen?
    »Tesmer«, flüsterte er leise. »Danilo Tesmer.«
    Keine Reaktion. Tesmer dachte schon fast, er hätte sich getäuscht,
als er plötzlich fühlte, wie neue Gedanken und Bilder durch seinen
Kopf strömten – Gedanken, die definitiv nicht seine eigenen waren!
    Er sah das Labor mit der Zeitmaschine vor sich, leer und verlassen, so wie er
es selbst vorgefunden hatte. Doch etwas war anders. In der Szene, die sich ihm
darbot, war die Notbeleuchtung nicht blutrot, sondern grasgrün! Während
er noch rätselte, was das bedeuten mochte, drängten neue Bilder nach:
die Portraits von Piirk-Kriiq, von Patricia Hoorn und vom Bordarzt der Ikarus,
Doktor Jovian Anande. Und mit den Bildern kamen verwirrende Gefühle: Angst
um die eigene Sicherheit, Sorge um das Wohlergehen der Kollegen, Ratlosigkeit
über deren Verschwinden.
    Dass

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