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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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metallisch in seinen Ohren. »Ich fahre
mit dem Fahrstuhl an die Oberfläche, mache eine Bestandsaufnahme und kehre
wieder zurück. Keine waghalsigen Abenteuer.«
    »Und keine Heldentaten«, ergänzte Piirk-Kriiq. Der kassarische
Wissenschaftler war besonders um die Sicherheit seines Lebensretters besorgt.
»Wir wollen Sie schließlich nicht auch noch verlieren, Doktor Anande.«
    Der Arzt zwinkerte ihm zu. »Das werden Sie nicht.«
    »Seien Sie bloß vorsichtig!«
    »Das bin ich immer.« Er legte die Hand auf den Türöffner,
und zischend öffnete sich die äußere Tür der Luftschleuse.
Nachdem er die kleine Kammer betreten und hinter sich verschlossen hatte, wurde
die Atemluft abgepumpt. Dann erst glitt der Irismechanismus der inneren Schleusentür
auf, und Anande stieg in den Aufzug ein.
    »Alles okay bei Ihnen?«, erkundigte sich die Stimme von Patricia Hoorn
in seinem Helmlautsprecher.
    »Bestens«, brummte er. »Danke der Nachfrage.«
    Anande blickte nach oben. Die Fahrstuhlkabine bestand nur aus einer Bodenplatte
und einem Drahtkäfig mit drei Seiten, so dass er das obere Ende des Aufzugschachtes
rasch näher kommen sehen konnte. Schon nach wenigen Augenblicken hatte
er die zwanzig Meter bis zur Oberfläche des Asteroiden zurückgelegt.
Der Lift kam mit einem Ruck zu halten, und dann stand Anande vor einer verschlossenen
Tür, die ins Freie führte. »Ich bin jetzt oben«, meldete
er den beiden Wissenschaftlern über sein Helmmikrofon. »Ich gehe hinaus.«
    Er betätigte den Öffnungsmechanismus. Die Tür des Aufzugschachtes
glitt beiseite, und grelles Licht flutete herein.
    Das polarisierende Glas seines Helmvisiers dunkelte sofort nach, doch nicht
schnell genug. Anande schloss geblendet die Augen, als eine Explosion in unmittelbarer
Nähe des Asteroiden aufblühte wie eine Supernova. Im gleichen Moment
rasten zwei Raumkreuzer in geringer Höhe über ihn hinweg. Der Verfolger
leerte unermüdlich die Magazine seiner Plasmakanonen in das verzweifelt
ausweichende Schiff, und einzelne Geschossgarben, die von den Deflektorschilden
abgelenkt wurden, prasselten als Querschläger auf die karge Oberfläche
des Asteroiden herab.
    Anande stand da wie gelähmt. »Was zum Teufel ist denn...«
    Ein weiteres Raumschiff – ein riesiger Zerstörer, der gut und gerne
einen Kilometer lang sein mochte – kam über dem Horizont des Asteroiden
in Sichtweite. Die Energiebündel seiner Geschütztürme peitschten
eine kleine Korvette vor sich her. Der ungleiche Kampf dauerte nicht lange –
schon nach wenigen Sekunden wurde der kleinere Raumer mittschiffs getroffen
und von den Traktorstrahlen des Zerstörers in dessen Dockbucht gezogen,
wo gewiss schon ein Enterkommando bereit stand.
    Doch Anande hatte keine Zeit, sich um das ungewisse Schicksal der Besatzung
Sorgen zu machen. Um ihn herum tobte eine Raumschlacht von nie gesehenen Ausmaßen,
welche sogar alle bisherigen Auseinandersetzungen mit den Outsidern in den Schatten
stellte. Tausende und Abertausende von Raumfahrzeugen feuerten Plasmatorpedos,
Lenkraketen und Energiestrahlen aller Art aufeinander ab. Wo Schiffe miteinander
kollidierten, entwichen gewaltige Fontänen von brennendem Treibstoff, Kühlflüssigkeiten
und Bordatmosphäre ins All. Energieschilde gaben unter dem Dauerbeschuss
Funken sprühend nach, und wo sie ihren Dienst versagten, rissen Raketentreffer
schartige Löcher in die stählernen Deckaufbauten. Für einen Sekundenbruchteil
erhaschte Anande einen Blick auf ein kleines Schiff, dessen blaue und rote Positionslichter
in schneller Folge blinkten und welches sich an eine havarierte Jagdmaschine
heranwagte, deren Pilot bei der Implosion seines Antriebsaggregats aus dem Cockpit
geschleudert worden war.
    Anandes Augen wurden feucht.
    Ein Rettungskreuzer!
    Selbst in diesem unmenschlichen Gemetzel verrichteten also Kollegen von ihm
tapfer ihren Dienst.
    Er kniff die Augen zusammen, doch er konnte beim besten Willen nicht erkennen,
um welches Sanitätsschiff es sich dabei handelte. Er konnte nicht einmal
die Bauart klassifizieren.
    Anande stutzte.
    Er warf nochmals einen prüfenden Blick nach draußen und versuchte,
sich auf die Details der vorbeirasenden Schiffe zu konzentrieren.
    »Merkwürdig ...«
    Genau genommen erkannte er keines der Schiffe. Nicht, dass er sich eingebildet
hätte, in dem Gewimmel überhaupt ein Schiff als solches mit bloßem
Auge identifizieren zu

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