Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer
justieren
vermag. Du und ich sind das Bindeglied zu einer Galaxie voller Völker,
die gegen die Outsider kämpfen sollen.
Ohne die Celestine und Taisho kommen wir hier jedenfalls nicht weg. Vermutlich
verlässt sich Celeste darauf, dass wir, selbst wenn es eine Alternative
geben würde, unseren Freund niemals im Stich lassen werden, solange Hoffnung
besteht, dass er wieder gesund wird. Und was uns angeht, wir werden benötigt,
um die richtige Galaxie zu identifizieren und für Celestes Sicherheit zu
sorgen. Der Raumer könnte ohne uns als Lotsen wer weiß wo landen,
beschädigt oder als Feind erachtet und vernichtet werden. Kurz: Celeste
könnte ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen.
Erinnerst du dich, dass sie erwähnte, dass Nirat für den Fall vorgesorgt
hat, dass etwas schief geht? Vermutlich sind alle relevanten Informationen als
eine Art Backup oder Notfallprogramm irgendwo im Schiff gespeichert. Wer garantiert,
dass Nirat uns nur etwas gegeben hat – und nicht auch nahm, als Taisho
und ich ihm hilflos ausgeliefert waren? Was gab er, und was nahm er? Holte er
Wissen ein, das uns sogar überflüssig machen könnte? Nahm er
uns unseren freien Willen und unser gesundes Misstrauen? Hat es darum so lange
gedauert, bis wir argwöhnisch wurden?
Und nun zu dir. Du bist nicht mehr dieselbe, seit dich die Outsider beeinflusst
haben. Die Shodan-Krone hat allerdings auch nicht die Frau, die ich kannte,
zurückgeholt. Du bist mir ... nun, nicht gerade fremd geworden, aber du
bist anders. Das weißt du auch. Ich kenne dich gut genug, um zu merken,
dass du dich in deiner eigenen Haut nicht mehr wohl fühlst. Ich kann verstehen,
dass dir diese Veränderungen Angst machen und du gern glauben möchtest,
dass alles in Ordnung ist und meine Behauptungen bloß die Spinnereien
eines Kerls sind, der sich selber nicht einmal über den Weg traut.
Ich kann dir aber nicht sagen, was du hören willst, weil eine Lüge
unfair wäre. Wir sind Freunde und waren immer ehrlich zueinander. Das soll
sich nicht ändern. Außerdem denke ich, dass dir die Shodan-Krone
einflüstert, dass du den Tomakk vertrauen sollst. Anders kann ich mir nicht
erklären, dass du dich ... uns Celeste so vollständig in die Hand
gibst und ihre Motive nicht einmal hinterfragst.
Wenn dies der Fall ist, stell dir vor, was passieren wird, wenn die wichtigsten
Personen der Galaxis, nein, wenn dein Volk – einige Millionen oder gar
Milliarden Telepathen! –, wenn ihr Telepathen unter den Einfluss der Shodan-Kronen
geratet und in der Galaxis die gleiche Rolle einnehmen würdet, die im Nexoversum
die Angeli innehaben. Zweifellos kann Celeste die Kronen in beliebiger Menge
wachsen lassen. Das Geschenk, das vor den Outsidern schützt, wird zum arelischen
Catzig. Die Befehle der Kronen werden von euch Vizianern weitergeleitet und
durchgesetzt. Irgendwann stehen alle Völker unter der Kontrolle der ausgestorbenen
Tomakk und wissen es wahrscheinlich nicht einmal.
Jetzt können die Geister ihre Ruhe finden, denn die Maschinerie
der Vergeltung ist in Gang und kann nicht mehr gestoppt werden. Welche Waffe
die Tomakk auch erfunden haben, unsere Leute werden sie bauen und einsetzen,
koste es, was es wolle. Sollte es gelingen, die Outsider zu vernichten, wer
sagt, dass wir dann nicht unter ähnlichen Bedingungen leben werden, wie
die Wesen des Nexoversums, bloß unter anderen Herren, die nun vielleicht
nicht mehr unsere Gehirne fressen wollen, aber ... aber möglicherweise
etwas anderes von uns brauchen. Vielleicht sollen wir ja zu Tomakk werden.«
Jason ließ seine Worte einen Moment wirken.
»Du brauchst mir darauf nicht gleich eine Antwort zu geben. Ich möchte
dich jedoch bitten, über alles nachzudenken. Ehrlich gesagt, ich wäre
sehr froh, würde ich mich irren, aber solange wir keine Beweise für
oder gegen diese Annahmen haben, sollten wir sehr, sehr vorsichtig sein, meinen
Verdacht geheim halten und uns nicht anders benehmen wie bisher.«
Als Jason schon fast eingeschlafen war, erklang Shillas Stimme in seinem Kopf.
»Du hast etwas übersehen. Was ist, wenn du die Falschen verdächtigst?
Kam dir kein einziges Mal der Gedanke, dass auch jemand anderes uns benutzen
könnte?«
»Wen meinst du?«
»Taisho.«
Es gelang Jason, ein ungläubiges Schnauben zu unterdrücken. »Er?«
»Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, denn es muss nicht zwangsläufig
jeder an einem
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