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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Augen zusammen und versuchte,
das kleine Schild mit dem Namen an Sentenzas Uniform zu entziffern. »Captain
... S-Sen-ten ... ten ...«
    »... za«, vollendete Sentenza mit ironischem Unterton. Wer Seite an
Seite mit den Superhelden aus den bunten Magazinen spannende Abenteuer erlebte,
würde kaum den langweiligen Leiter der Rettungsabteilung kennen. »Und
mit wem habe ich das Vergnügen?«
    »Persher Catulla ... äh ... Dezimus Persher Catulla, Sir. Was kann
ich für Sie tun?«
    »Ich möchte ... Septimus Detria sprechen.« Gerade noch rechtzeitig
besann sich Sentenza, dass es besser war, höflich zu sein, wollte er etwas
erreichen.
    Der Dezimus strahlte ihn auch erwartungsgemäß an, drückte die
Sprechtaste des Kommunikators und sagte: »Septimus, Captain Za möchte
Sie sprechen.«
    Die Antwort war zu leise, als dass Sentenza sie hätte verstehen können.
    »Jawohl, Septimus«, erwiderte Catulla. Er erhob sich und öffnete
für den Besucher die nächste Tür. »Bitte, Sir.«
    Sentenza trat ein.
    Detria, der ihm entgegen gekommen war, blieb überrascht stehen. »Sie,
Captain ...«, er grinste, »... Za?«
    »Ihr Dezimus hatte Schwierigkeiten, mein Namensschild zu lesen, Detria.«
Sentenza kam nicht umhin, ebenfalls zu schmunzeln.
    »Es freut mich, dass Sie den Weg zu meinem bescheidenen Büro gefunden
haben.« Detria reichte Sentenza die Hand und deutete dann auf einen freien
Sessel. »Und es erstaunt mich. Sie hätte ich wirklich nicht erwartet,
nachdem Sie mir gesagt haben, dass Sie nicht der richtige Ansprechpartner sind,
wenn es um Bündnisse politischer und wirtschaftlicher Natur geht. Darf
ich fragen, ob sich an der Situation etwas geändert hat oder Sie mit einem
ganz anderes Anliegen kommen?«
    Sentenza ließ seinen Blick über die Einrichtung schweifen. Nach dem
grässlichen Monster-Schild hatte er Schlimmeres erwartet. Weiche, mittelgraue
Teppiche bedeckten den Boden. Wenige helle, nüchtern wirkende Möbel,
einige Malereien von einem Sentenza unbekannten avantgardistischen Künstler
– ob dieser ebenfalls Fotos von Krankheitserregern als Vorlage benutzt
hatte? – und eine wild wuchernde Kübelpflanze, die bald den ganzen
Raum einnehmen würde, schufen eine Atmosphäre der Gegensätze
– so wie auch Detria ein Mensch zu sein schien, den man nicht leicht auf
ein bestimmtes Bild festlegen konnte. In den Ecken standen Container, die in
den nächsten Stunden oder Tagen mit dem Interieur gefüllt würden.
    »Das Zweite«, entgegnete Sentenza, der mit dieser Frage gerechnet
hatte. »Das Raumcorps plant den Ausbau des Rettungsdiensts. Wir suchen
Partner, die ihre Aktionen mit den unseren koordinieren wollen, damit wir in
Zukunft flächendeckend arbeiten können. Der Rettungsdienst soll eine
unabhängige Einrichtung werden, die bei Konflikten unparteiisch bleibt
und jedem, der in Not ist, Hilfe leistet. Damit dies funktioniert, ist es wichtig,
dass die Neutralität der Sanitätsschiffe von allen Welten anerkannt
wird und die Helfer nicht als feindliche Agenten betrachtet und abgeschossen
werden.«
    Dieses Sprüchlein hatte er auch bei den anderen Botschaftern aufgesagt
und war damit überall auf Wohlwollen gestoßen. Zum einen handelte
es sich um ein reales Projekt, zum anderen fiel es in Sentenzas Kompetenzbereich,
so dass er persönlich bei den Gesandten vorsprechen konnte.
    »Diese Idee ist vorzüglich. Ich werde Ihre Vorschläge an die
zuständigen Stellen der Welten weiterleiten, die ich repräsentiere.
Bitte senden Sie mir alle Unterlagen.« Detria legte den Kopf schief. »Und
nun erzählen Sie mir, was Sie tatsächlich hierher führt.«
    »Sie sind gut im Raten«, stellte Sentenza fest und wusste nicht, ob
er verdrießlich sein sollte, weil es so offensichtlich war, dass ihm die
Umstrukturierung der Rettungsabteilung lediglich als Vorwand diente, oder ob
es besser war, erleichtert zu sein, weil somit die lästigen Floskeln überflüssig
wurden. »Was vermuten Sie?«
    »Sie möchten wissen, ob ich der Bösewicht bin, der einen Keil
zwischen Ihren Freund Cornelius und Pakcheon getrieben hat.«
    Seit wann ist Cornelius mein Freund? »Sind Sie es?«
    Detria blickte Sentenza lange an. Er hatte große, dunkelbraune, ehrlich
wirkende Augen, die dem rundlichen Gesicht unter dem kurz geschnittenen Haar
sympathische Züge verliehen. Brächte er einige Kilo weniger auf die
Waage, wäre er gar nicht so

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