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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Falls
ich etwas angesprochen habe, über dass Sie nicht reden möchten, dann
entschuldige ich mich. Vergessen Sie, dass ich gefragt habe.«
    »Das ist es nicht ...«, beeilten sich die Fidehis zu versichern, »ganz
und gar nicht ... Aber es ist ... uns peinlich, denn ... denn es ist richtig:
Ein Kollektiv ... ist untrennbar. Nur in ... Ausnahmen ... Ausnahmen ... scheidet
ein Mitglied aus ... oder wird ... ersetzt.«
    »Heißt das, Trax 4 gehört nicht mehr –«
    »Nein, nein, er gehört ... noch immer zu uns ... uns, doch ...«
    »Doch?«
    Es war anstrengend, sich mit dem Botschafter-Kollektiv zu unterhalten, da jedes
der – momentan – fünf Wesen an dem Gespräch teilnahm und
sich die Worte ergänzten, als wären sie untereinander telepathisch
verbunden. Wie ihre Kommunikation funktionierte, hatten die Wissenschaftler
noch immer nicht herausgefunden, und die sonst so redseligen Fidehis selber
konnten durchaus Geheimnisse hüten, die ihnen wichtig waren.
    Cornelius war geduldig und an die Sprechweise der Tentakelwesen gewöhnt,
die auf Sumire-A unter seiner Obhut gestanden hatten und ihm auch dort behilflich
gewesen waren. Nach und nach erfuhr er, was die Fidehis wussten. Es war nicht
viel, aber in Hinblick auf die wenigen Informationen war er froh über jeden
auch noch so winzigen Hinweis.
    Und tatsächlich war es lediglich ein unscheinbares Detail, das erst durch
die Summe von allen anderen Dingen an Bedeutung gewann.
    Eine der liebsten Beschäftigungen der Fidehis – nach der Zeremonie
der Freundschaft – war es, durch Vortex Outpost zu stromern und
die Station zu erforschen. Vermutlich gab es kaum jemanden, der sämtliche
Winkel so gut kannte wie das Botschafter-Kollektiv. Dabei kam es natürlich
auch vor, dass sie sich kurzfristig trennten, denn mancher Ort war für
ein halbes Dutzend Fidehis einfach zu klein.
    Niemand seiner Kameraden hatte sich etwas dabei gedacht, als Trax 4 vor einigen
Tagen und vor Pakcheons Ankunft für gute drei Stunden allein unterwegs
gewesen war. Das war eine lange Zeit ... Zwar konnte er keine aufregende Geschichte
erzählen oder von einem sehenswerten Raum berichten, aber das kam vor.
    Von da an gab es kleinere Probleme, die zunächst nicht als solche erkannt
wurden. Trax 4 zog sich zunehmend zurück und entwickelte einen ausgeprägten
Ordnungssinn.
    Selten war die Kabinenflucht so aufgeräumt gewesen wie in den vergangenen
Tagen. Schließlich bat Trax 4 darum, sich Pakcheon als Sekretär zur
Verfügung stellen zu dürfen. Die Argumente waren einleuchtend: Der
Vizianer kannte ihn und würde vorübergehend als Kollektiv-Ersatz fungieren,
ein Fidehi war für ihn weniger anstrengend als eine ganze Horde, und man
half einem Freund.
    Die Gefährten gingen davon aus, dass es diese Überlegungen gewesen
waren, die Trax 4 beschäftigt hatten.
    Was sonst hätte die Ursache für sein unkollektives Benehmen
sein sollen? Man kam überein, dass er zu Pakcheon gehen durfte, falls dieser
ihn akzeptierte. Und sobald der Vizianer allein zurechtkam oder einen vertrauenswürdigen
Sekretär gefunden hatte, würde für die Fidehis alles wieder so
sein wie immer.
    Bisher nahm Trax 4 seine Aufgaben sehr ernst. Er hatte sich Pakcheon angeschlossen
und ging seinen Kameraden mehr denn je aus dem Weg. Diese litten nicht wenig
unter der ungewöhnlichen Entwicklung.
    »Und Sie haben nie versucht, Trax 4 zurück zu holen oder wieder stärker
in das Kollektiv einzubeziehen?«, erkundigte sich Cornelius ungläubig.
»Wenn Sie sich um ihn sorgen, dann hätten –«
    »Wir sind Individuen ...«, wurde er belehrt, »Individuen mit
einem ... eigenen Willen, selbst wenn ... wir ein Kollektiv bilden und ... als
solches glücklich sind.«
    »Aber wenn dies gar nicht sein Wille ist? Wenn ihn jemand gezwungen hat?«
    »Wer ...? Wie ...? Wann ...? Warum ...?«, redeten die Fidehis durcheinander.
    Cornelius blickte nacheinander in fünf Augenpaare. »Wann? Als er drei
Stunden lang allein die Station erforschte. Warum? Vielleicht weil man durch
ihn an Pakcheon heran kommen wollte. Wie? Keine Ahnung – Hypnose, Medikamente
... etwas in dieser Art wäre denkbar. Wer? Die Antwort auf diese Frage
würde womöglich das ganze Rätsel lösen.«
    »Und Pakcheon?«, wollten die Fidehis wissen. »Hätte er dann
... nicht merken müssen, dass ... mit Trax 4 etwas ... etwas nicht stimmt?«
    »Ich habe keine Ahnung, inwieweit er etwaige

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