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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Selbstmitleid geschwelgt; es war an der Zeit, etwas zu unternehmen. Nach
einer ausgiebigen Dusche, zog er frische Kleidung an und zwang sich, etwas Nährbrei
hinunter zu würgen. Dann machte er sich auf den Weg.
    An der Kabine des fidehischen Botschafter-Kollektivs betätigte er den Türmelder.
    Das Schott glitt auf, und Cornelius fand sich in einem Gewirr Tentakel wieder,
die ihn in die Suite zogen.
    »Septimus ... lieber Septimus ... Septimus«, säuselten die Fidehis.
»Wie schön ..., Sie zu sehen ... sehen. Wir freuen uns ..., dass Sie
uns besuchen ... Wollen wir ... die Zeremonie ... die Zeremonie der Freundschaft
... Freundschaft feiern?«
    Die Greifarme liebkosten ihn und zupften schon gefährlich energisch an
den Verschlüssen seines Anzugs.
    »Danke, Botschafter Trax 1 bis 6 ... minus 4«, sagte Cornelius höflich
und schob einige besonders aufdringliche Tentakel fort, »aber bedauerlicherweise
ist der Moment unpassend gewählt. Ich bin –«
    »Sie sind offiziell ... offiziell hier. Was können wir ... für
Sie tun? Ist es ... wegen Pakcheon ... Pakcheon? Wir hörten davon ...,
und es tut uns leid ... so leid ..., armer Septimus ... lieber armer Septimus.«
    »Nun ...«
    »Mögen Sie ... ihn nicht mehr?«
    »Äh ...«
    »Dann mögen wir ihn ... auch nicht mehr ... nicht mehr. Wir werden
... Trax 4 zurückholen ... zurückholen ... Denn das ist unverzeihlich
... unverzeihlich ...«
    Cornelius hob beschwichtigend beide Hände.
    »Langsam, langsam ... Wir wissen nicht, was Pakcheon zu all dem bewogen
hat. Ich betrachte ihn immer noch als meinen Freund, solange ich nicht definitiv
eines Besseren belehrt werde. Wenn ich auf jemanden wütend bin, dann auf
die Person, durch die Pakcheon gezwungen wurde, gegen seine Prinzipien zu handeln.«
    Für einen Moment waren die Fidehis still und ließen die Worte auf
sich wirken.
    Die Berührungen ihrer Tentakel waren nicht länger dreist sondern tröstend.
Die schlanken, vielgliedrigen Wesen schmiegten sich an Cornelius, als könnten
sie ihn mit ihren Körpern beschützen oder ihm wenigstens einen Teil
seines Frusts auf diese Weise abnehmen. Man sollte die Fidehis und ihre Sensibilität
besser nicht unterschätzen ...
    »Aber wer ... könnte Pakcheon dazu bringen, sich ... sich so befremdlich
... bizarr ... höchst bizarr ... unfreundlich zu benehmen?«, stellten
sie die Frage, auf die auch Cornelius gern eine Antwort gehabt hätte. »Und
warum ... warum richtet sich ... die Unfreundlichkeit gegen ... gegen Sie, Septimus?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es.« Cornelius räusperte
sich. »Würden Sie mir helfen, es herauszufinden? Ich meine, falls
Sie die nächsten Tage noch hier sind. Ich möchte nicht, dass Sie Ihren
Flug verpassen.«
    »Sie brauchen uns ... uns? Wirklich?« Die Fidehis waren begeistert.
»Aber natürlich ... natürlich helfen wir Ihnen ... Wie fliegen
noch nicht ..., lieber Septimus. Was ... können wir für Sie tun?«
    Trax 4 hatte nicht über Pakcheons merkwürdiges Verhalten sprechen
wollen, und Cornelius mochte den Fidehi auch nicht für seine Loyalität
tadeln. Die Wahrscheinlichkeit, dass er seinen Gefährten etwas verraten
hatte, war gering. Trotzdem wollte Cornelius an diesem Punkt ansetzen.
    »Haben Sie Pakcheon besucht?«
    »Nein, das war ... nicht nötig. Trax 4 ... ist bei ihm.«
    Eine sonderbare Antwort , fand Cornelius. »Wie meinen Sie das: nicht
nötig ?«
    Die Fidehis ringelten ihre Tentakel umeinander. »Nicht nötig ... eben
nicht nötig ... nicht nötig eben. Sie wissen doch auch ..., dass Pakcheon
keine ... keine Vereinbarungen treffen wird ... nicht jetzt jedenfalls. Darum
... haben wir darauf verzichtet ... verzichtet. Und Trax 4 ... vertritt uns
alle.«
    »Aha«, machte Cornelius verblüfft. »Das haben Sie im Gegensatz
zu vielen unserer Kollegen sehr gut erkannt und konsequent reagiert. Doch wie
kam es dazu, dass Trax 4 Pakcheons Sekretär wurde?«
    Verlegen wichen die Fidehis seinem Blick aus und entringelten ihre Tentakel.
Als sie nicht antworteten, fügte Cornelius hastig hinzu:
    »Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich möchte keine Informationen
über Trax 4 und seine Tätigkeiten einholen oder meine Nase in private
Angelegenheiten stecken. Es wundert mich nur, dass er allein bei Pakcheon
ist. Ich hatte geglaubt, dass nichts ein Kollektiv auseinander bringen kann
oder ein Fidehi jemals etwas ohne seine Kameraden unternehmen würde.

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