Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer
Botschafter-Kollektiv
ist absolut vertrauenswürdig und würde nie etwas tun, was Ihnen, Cornelius,
schadet ... Darum nahm ich seinen Vorschlag an.«
»Ist Ihnen an Trax 4 nie etwas merkwürdig erschienen?«
»Nein. Ich wunderte mich zwar, dass er ohne seine Kameraden zu mir kam,
doch sagte er, dass ich vorübergehend sein Kollektiv sein würde. Stimmt
etwas nicht?«
»Die anderen Trax' befürchten, dass ihr Gefährte manipuliert
wurde. Ich dachte, Sie hätten ihn bei sich behalten, weil Ihnen etwas an
ihm aufgefallen ist.«
Überrascht beugte sich Pakcheon vor. »Ich habe nichts bemerkt. Was
haben die Botschafter erzählt?«
»Dass Trax 4 einige Stunden vom Kollektiv getrennt war und sich nach seiner
Rückkehr anders benommen hätte. Es waren nur Kleinigkeiten, darum
hat sich auch keiner etwas dabei gedacht. Als ich ihn in Ihrem Büro traf,
fiel mir auf, dass er ständig etwas aufräumte, was ungewöhnlich
ist für einen Fidehi. Das erwähnten auch seine Kameraden. Zudem irritierte
es sie, dass er sich von ihnen zunehmend zurückzog. Nun, vielleicht sorgen
wir uns grundlos, und es gibt eine einleuchtende Erklärung, denn wenn Sie
als Telepath sagen, dass Trax 4 -«
»Ich hatte keinen Grund, Trax 4 zu überprüfen. Schließlich
ist er ein Bekannter, und das Botschafter-Kollektiv zählt nicht zu dem
Personenkreis, der eine politisch brisante Rolle innehat und dadurch das Interesse
von Feinden der Allianz auf sich zieht. Ich wäre nie auf die Idee gekommen,
dass sich die Verschwörer ausgerechnet eines Fidehis bedienen würden.
Schon die Wahrscheinlichkeit, einen Trax allein anzutreffen, liegt nahezu bei
Null. Hinzu kommt, dass diese Wesen untereinander eine starke emotionale Bindung
haben, die fast schon an Telepathie heranreicht, so dass es sehr schwierig wäre,
einen von ihnen unbemerkt zu manipulieren.«
»Seine Kameraden sahen ebenfalls keinen Anlass für Verdächtigungen,
nur weil er eine Weile allein unterwegs gewesen war«, konterte Cornelius,
»aber in Zeiten wie diesen müssen wir mit allem rechnen. Ich habe
natürlich nicht die geringste Ahnung von den Möglichkeiten eines Telepathen,
von diesem Famuir insbesondere, doch wenn er es geschickt genug anstellt, wäre
es dann denkbar, dass die Veränderungen so geringfügig sind, dass
niemand etwas bemerkt, der nicht weiß, worauf er achten muss? Dass beispielsweise
das Opfer in regelmäßigen Abständen ... bearbeitet wird, immer
ein bisschen mehr, so dass die Abweichungen bei ... äh ... Gedankenmuster
und Verhalten im Rahmen von Toleranzwerten bleiben, aber der Einfluss des Telepathen
immer mehr wächst, bis er seine Marionette schließlich zu Dingen
zwingen kann, die diese normalerweise nie tun würde? Wären Sie zu
so etwas in der Lage?«
Pakcheon erwiderte Cornelius' Blick offen.
»Ja.«
»Dann kann es dieser Famuir vermutlich auch. Und wer wäre weniger
verdächtig, Sie und mich zu beobachten, als jemand aus unserem Freundeskreis?«
»Ich verstehe. Dann hatte Trax 4 wohl den Auftrag zu überprüfen,
welches Verhältnis wir zueinander haben und ob ich Ihnen oder anderen Sonderkonditionen
einräume. Nach unserem Gespräch werde ich mir Trax 4 vornehmen. Jetzt,
da ich es weiß, werde ich es sehen, wenn er manipuliert wurde.«
»Es wird sicher auch andere geben, die von Famuir beeinflusst wurden«,
erinnerte Cornelius. »So wie der unglückliche Techniker.«
»Davon müssen wir ausgehen. Es scheint, als ob diese Leute –
von Trax 4 einmal abgesehen – die Anweisung erhalten haben, sich von mir
fern zu halten, damit ich sie nicht entlarven kann.«
»Die Gedanken von Trax 4 können Sie also lesen, aber die des Technikers
und der anderen Personen werden abgeschirmt?«, vergewisserte sich Cornelius.
»Trax 4 wurde offenbar so behutsam manipuliert, dass ich niemals etwas
bemerkt hätte, wenn mein Argwohn nicht durch irgendetwas geweckt worden
wäre. Vermutlich erhielt er keinen Mordauftrag, sondern sollte nur beobachten.
Die anderen hingegen wurden tief greifender beeinflusst oder wissen um Dinge,
durch die sie sich verraten würden, wären ihre Gedanken nicht abgeschirmt.
Ob meine Annahme zutrifft, weiß ich erst nach entsprechenden Untersuchungen.«
Nun war es Cornelius, der das Glas wieder ein Stück in die andere Richtung
bewegte, während er eine bequemere Haltung einnahm und dabei etwas näher
rutschte, um das Gesicht seines Gegenübers in dem
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