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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Letztlich musste Famuir hilflos zusehen, wie Tullia durch die Granate
von Ghanter verletzt wurde. Beinahe hätte Famuir Trauer und Hass freien
Lauf gelassen und Ghanter mit dem psychischen Dolch getötet, aber
Detria kam ihm zuvor.
    Cornelius beschloss, nachdem der Fall aufgeklärt war, mit Kosangs Resten
auf die Kosang zurückzukehren und nach Pakcheon zu sehen. Natürlich
war der Haftbefehl aufgehoben worden, trotzdem wollte Cornelius den anzüglichen
Bemerkungen entkommen und nicht Rede und Antwort stehen müssen, wenn sich
Sentenza an die noch offenen Details der Flucht erinnerte. Wenn Cornelius Glück
hatte, wusch Sonja DiMersi ihrem Mann ordentlich den Kopf, und Sentenza machte
künftig einen peinlich großen Bogen um Cornelius ...
    Cornelius drehte das Wasser ab, fand die Brille und kontrollierte sein Spiegelbild.
Erleichtert lächelte er sich selber an. Ja, er war wieder ganz er selbst.
     

 
8.
     
    Die Celestine schien sich aufzubäumen, als Jason Taishos Körper
von seinem Lager riss. Einige Moosfäden hingen noch an ihm, schienen aber,
kaum losgelöst vom Boden, zu vertrocknen. Shilla schlang Jasons Jacke um
Taishos Schultern, damit er wenigstens ein bisschen Schutz vor den umher peitschenden
Ästen und Gräsern hatte. Wie eine Puppe wurde der Bewusstlose von
Jason über die Schulter geworfen.
    Unter ihren Füßen öffnete sich ein gähnendes Loch. Das
Gewebe sackte einfach schräg hinab.
    »Hier entlang«, rief Shilla und ging voraus. Mit der Waffe schlug
sie einige Ranken zur Seite, die nach ihnen greifen wollten. Schießen
würde sie nur, wenn es notwendig wurde. Hatten ihre Waffen keine Energie
mehr, war es vorbei.
    Jason wunderte sich, woher Shilla so genau wusste, dass dies eine von Taisho
geschaffene Öffnung und keine Falle war. Aber ihnen blieb ohnehin nichts
anderes übrig, als aufeinander zu vertrauen. Sie waren nur drei –
gegen ein lebendes Schiff, in dem alles gegen sie kämpfte.
    Die Flucht ins Zentrum der Celestine war ein einziger, nicht enden wollender,
Albtraum. Der Raumer erbebte, und die Erschütterungen machten aus der ebenen
Strecke einen zerklüfteten Hindernispfad. Sie stolperten und rutschten
voran, während Celeste versuchte, ihre Crew zu zerquetschen, zu erwürgen,
zu erschlagen. Überall öffneten sich die Wandungen, und eine schlammige
Substanz wollte Shillas Stiefel festhalten und die Vizianerin einsaugen. Klebrige,
hypnotisch duftende Blüten raubten Jason immer wieder den Atem und bereiteten
ihm Schwindelanfälle. Schlingpflanzen legten Taisho Fesseln an, zogen sich
immer fester zu und bemühten sich, ihn von Jason fort zu reißen.
Schwere Erde regnete von der Decke, um sie alle zu begraben. Es war heiß,
feucht, stickig und jeder Schritt eine Qual. Shilla musste immer wieder von
ihrem Strahler Gebrauch machen, wenn Celeste die Tunnels verschließen
wollte, scharfkantige Blätter Kleider und Haut zu zerschneiden drohten
und knorrige Äste zu mörderischen Peitschen wurden.
    Wie sie es schließlich schafften, zerschunden, aber lebend ihr Ziel zu
erreichen, wusste Jason nicht. Es kam ihm vor, als hätten sie sich Stunden
durch einen mörderischen Dschungel gekämpft, aber laut Shilla waren
es nicht einmal dreißig Minuten gewesen.
    Celestes Kern war wie das Auge eines Hurricanes: still und intakt. Was auch
immer in der KI vorging, sie wusste, dass dies der einzige Bereich war, dem
sie nicht schaden durfte, wollte sie ihre eigene Existenz erhalten. Das ließ
Jason Hoffnung schöpfen.
    Er legte Taisho behutsam auf den Boden und untersuchte den Freund auf Verletzungen.
Bis auf einige Schrammen, die jeder von ihnen abbekommen hatte, war er in Ordnung.
Jason widerstand der Versuchung, sich an den vier Stellen zu kratzen, die gemein
juckten. Fragend blickte er Shilla an, die ihm ihre Waffe reichte.
    »Im Moment sind wir sicher. Ich werde Kontakt zu Celeste aufnehmen und
mit ihr verhandeln. Zwar glaube ich nicht, dass sie es auf einen Kampf ankommen
lassen wird, aber es wäre möglich, dass sie uns zu überwältigen
trachtet. Sollte dir etwas merkwürdig erscheinen, gib einige Warnschüsse
ab. Pass jedoch auf, dass du das kürbisförmige Gebilde nicht triffst.
Es ist das Haupthirn.«
    Sie ließ sich auf einem Pilz nieder und stülpte sich ein Tulpenterminal
über das Gesicht.
    Während Jason Wache hielt, hatte er Zeit, sich umzusehen. Celestes Zentrum
unterschied sich nicht im

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