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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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schließlich einen abgedunkelten Raum betrat, in dem zwei Personen an Stühle gefesselt waren, machte sich grenzenlose Erleichterung in ihm breit.
»Shilla! Bist du in Ordnung? Pakcheon?«
Jason blickte auf seinen Scanner. Ihm wurden keine verräterischen Signaturen, die auf Fallen schließen ließen, angezeigt, und auch die Vizianer gaben keine Zeichen, die zur Vorsicht mahnten.
Mit langen Schritten durchquerte er das Zimmer und zog als erstes das Laures-Band von Shillas Kopf. »Wo ist Cornelius?«
»Sie haben ihn mitgenommen.« Shilla rieb sich die Handgelenke. Ihre und Pakcheons Fesseln stellten für Jasons Codegeber gleichfalls kein Hindernis dar.
»Bisher hält sich Adriana Fabia an ihr Versprechen.« Auch Pakcheon hatte den Ring abgelegt. Er kniff das rechte Auge leicht zu. »Ich kann Cornelius nicht finden. Sie müssen ihm eines der Laures-Bänder aufgezwungen haben.«
»Und tragen selber welche«, ergänzte Shilla, »da sie damit gerechnet haben, dass wir früher frei kommen würden. Was nun? Falls Cornelius versuchen sollte, Adriana Fabia hereinzulegen, wird sie ihn entführen. Ich traue es ihm zu, dass er ihr den Kristall nicht einfach übergeben wird, schon gar nicht, wenn er nun weiß«, sie deutete auf die Kamera, »dass wir nicht länger als Druckmittel zur Verfügung stehen. Die halbe Stunde ist außerdem fast abgelaufen.«
»Sie hat immer noch DiMersi und Freddy als Faustpfand«, erinnerte Jason.
»Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass die beiden wirklich in Gefahr sind«, sagte Shilla. »Sie hat zwar gedroht, aber ich bin mir sicher, dass sie tatsächlich keine kaltblütige Killerin ist, anders als die Männer, die uns zuerst entführt haben. Sie hat zu viel geredet, wenn sie hätte handeln können, und sie hat durchblicken lassen, dass sie weniger primitive Mittel bevorzugt, um ihr Ziel zu erreichen. Kann es sein, dass sich die Schwarze Flamme aus mehreren Gruppen zusammensetzt, die sich unterschiedlicher Methoden bedienen und vielleicht sogar gegeneinander arbeiten, Jason?«
»Entsprechende Gerüchte kursieren schon seit langem«, sagte Jason. »Aber nach außen treten sie als Einheit auf und lassen keine Informationen durchsickern. In Folge können wir nur spekulieren. Wäre es so, würde das allerdings sehr viel erklären.«
»Für Spekulationen ist später noch genug Zeit.« Pakcheon wandte sich zur Tür. In seine dunklen Augen brannte ein gefährliches Feuer. »Wir müssen Cornelius suchen, bevor sie ihn umbringen oder mitnehmen. Da Adriana Fabia die Station verlassen will, wird sie in der Nähe sein. Wir sollten uns aufteilen und alle infrage kommenden Sektionen checken.«

    Wer ihnen zufällig begegnete, mochte denken, Cornelius befände sich in einer angeregten Unterhaltung mit der exzentrischen Adriana Fabia, die ihn dazu gebracht hatte, ihre neueste Kreation – ein Laures-Band – in der Öffentlichkeit zu tragen; eine kleine Gefälligkeit unter Mitgliedern der alten Familien. Sie selber und ihr Begleiter hatten sich ebenfalls die einem Schmuckstück nachempfundenen Schutzringe über die Stirn gezogen.
Obwohl er nach wie vor ein Gefangener war, glaubte Cornelius zunehmend, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Natürlich konnte Adriana Fabia seine Freunde immer noch ermorden lassen, wenn sie bekommen hatte, was sie wollte, aber sie redete einfach zu viel und schien ihn ehrlich davon überzeugen zu wollen, dass sie das kleinste von zwei Übeln darstellte und sich alles in Wohlgefallen auflösen würde, wenn er ein lieber Junge war. Wäre sie die Mörderin, die sie zunächst vorgegeben hatte zu sein, hätte sie längst ihre Drohung wahr gemacht, sich der Geiseln entledigt und ihn zerlegt .
Stattdessen ließ sich Adriana Fabia sogar dazu herab, ihm die Langversion ihrer Geschichte zu erzählen. Sie plauderte so ungezwungen und vertraulich mit ihm, als wäre sie eine langjährige Freundin.
»Unsere Begegnung in jenem Restaurant war reiner Zufall. Ich sprach Sie an, weil ich Ihr Gesicht sehr interessant fand. Es kam mir bekannt vor, aber ich konnte es nicht einordnen: Vielleicht waren wir uns schon einmal begegnet, oder ich hatte es in der Fahndungskartei gesehen? Ich habe nämlich ein gutes Gedächtnis für Gesichter.«
Interessantes Gesicht? Wenigstens sagte sie nicht, Cornelius habe eine Verbrechervisage …
»Also gab ich Ihnen eine präparierte Visitenkarte, um Sie ausfindig machen zu können, sollte sich mein Verdacht bestätigen und Sie sich als gesuchter Verbrecher entpuppen.

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