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Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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sehr hoffnungsvoll.
    »Ja, das stimmt. Wir sind keine militärische Einheit«, ergänzte
Sentenza. Er verschwieg, dass er immer noch unter dem direkten Kommando des
Geheimdienstes des Raumcorps' stand und dass er kaum davon ausgehen durfte,
dass Direktorin MacLennane diesen eisernen Griff jemals lockern würde.
    »Das ist …« Lorik verstummte und wirkte für einen kurzen
Moment gedankenverloren. »Das ist für uns ein nur schwer zu begreifendes
Konzept. Wissen Sie, letztlich ist alles und jeder auf dieser Welt militärisch
– selbst jene, die scheinbar zivilen Aufgaben nachgehen. Wenn Sie mit einem
Gutgelaunten sprechen, dann wird er den Begriff des 'Zivilen' möglicherweise
nur schwer begreifen können. Bloß in der Führungsebene, der
Administration, werden Sie Gutgelaunte treffen, die darin geschult wurden, etwas
abstrakter zu denken.«
    Lorik, so verstand Sentenza auf Anhieb, hatte sich über seine Heimatwelt
und die gesellschaftliche Situation, in der er lebte, offenbar viele Gedanken
gemacht. Gleichzeitig beschlich ihn aber ein etwas anderes Gefühl, nämlich
eines, das schon die ganze Zeit im Hintergrund an ihm genagt hatte: Dieser verträumte
Shmer, der immer noch nichts anderes tat, als voller Bewunderung die Ikarus zu betrachten, und der fast schon philosophische Anführer der Immunen –
er und seine Kameraden, das waren keine Revolutionäre, die einen Aufstand
gegen das hiesige System wagen würden.
    Sentenza sagte nichts. Er würde sich erst einmal in Ruhe mit diesen Intelligenzwesen
unterhalten müssen, ehe er zu einem Urteil kam. Aber das Gefühl blieb.
     

6.
     
    »Damit haben wir nicht gerechnet«, murmelte An'ta halblaut, als sie
sich mit den anderen Undercover-Infizierten in die lange Schlange einreihte.
Der Transporter war, allen Befürchtungen Anandes zum Trotz, ohne weitere
Probleme gelandet. Der Morgen brach an, und die ersten Sonnenstrahlen tauchten
das heruntergekommen wirkende Landefeld in ein fahles Licht. Sofort nach dem
Aufsetzen hatte man die große Bodenrampe ausgefahren, und die allgemeine
Vorfreude, der große Enthusiasmus der Infizierten konnte beinahe ansteckend
wirken.
    Wenngleich das Wort 'ansteckend' in diesem Zusammenhang sicher eine sehr doppeldeutige
Bedeutung hatte, wie Anande fand, dem das Grübeln über die Infektion
über die Ängste bei der holprigen Landung hinweg geholfen hatte. Er
blickte An'tas ausgestrecktem Zeigefinger folgend die lange Warteschlange hinab,
deren Spitze begonnen hatte, die Rampe hinunter zu marschieren, direkt den wartenden

    »Kontrolleure?«, sagte Anande ebenso leise. »Wir lassen uns zurückfallen!«
    Man wechselte stumme Blicke, dann rückten die drei Ikarus -Besatzungsmitglieder
in der Menge bedachtsam nach hinten. Erst einmal Zeit gewinnen. Das fiel ihnen
nicht schwer, denn die Menge an Infizierten, die aus allen Gängen in den
Schleusenraum strömte, wollte raus, und jeder freute sich wie ein Kind
über nur einen gewonnenen Meter. Es gab nicht einmal schiefe Blicke auf
die Zurückbleibenden. Aller Augen waren nach vorne, nach draußen,
einer angeblichen Verheißung entgegen gerichtet.
    Unten an der Rampe standen Uniformierte, die die Neuankömmlinge freundlich
begrüßten, sie aber alle gleichzeitig mit einer Art Handscanner abtasteten.
    »Trooid«, wandte sich Anande an den Androiden. »Was ist das für
ein Gerät?«
    Trooid beugte sich nach vorne und kniff die Augen zusammen, sorgfältig
einprogrammierte menschliche Verhaltensweisen ohne jede weitere Bedeutung. Stattdessen
aktivierte er die in seinen Kopf integrierte Sensorbatterie, klein, aber leistungsfähig,
um sich das Objekt ihres Interesses näher anzusehen.
    »Ein Scangerät, das medizinische Daten aufzeichnet«, kam wenige
Augenblicke später seine Analyse. »Meine Vermutung ist, dass die Kontrolleure
Daten darüber sammeln, wie weit die Infizierung fortgeschritten ist und
ob es Abweichungen von der Norm gibt.«»Das heißt, die Autoritäten
hier wissen, dass es möglicherweise Immune gibt?«, fragte An'ta.
    »Das kann sein, andererseits ist es aber auch möglich, dass es sich,
wie so vieles, um eine ritualisierte Verhaltensweise handelt – vielleicht
aus einer Zeit, da die Feinde der Sammler versucht haben, Spione oder Attentäter
einzuschleusen.«»Also Leute wie wir«, meinte An'ta.
    Anande nickte. »Exakt.«
    Er beobachtete die Schlange der Infizierten. Sie hatten sicher noch

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