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Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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zwanzig
bis dreißig Minuten, ehe ihr zögerliches Verhalten zu offenbar werden
würde.
    »Was sind unsere Optionen?«, fragte Anande.
    »Wir müssen hier raus, aber die Kontrolle vermeiden. Trooid, gibt
es alternative Fluchtwege?«, fragte An'ta.
    »Drei weitere Schleusen, alle für den Einzelbetrieb.«»Sind
sie aktiv?«
    Trooid lauschte scheinbar in sich hinein. Tatsächlich nahm er Verbindung
mit den Schiffssystemen auf. Er wirkte enttäuscht.
    »Die meisten Anlagen wurden direkt nach der Landung abgeschaltet. Ich bekomme
keine Daten mehr aus dem Energiemonitoring oder der allgemeinen technischen
Überwachung.«»Natürlich nicht«, sagte die Grey grimmig.
»Dieses Schiff soll ja auch nie mehr starten.«»Ich kann uns zu
den drei Schleusen führen. Wir können sie per Hand aktivieren. Auf
der Brücke wird es jedenfalls niemand merken – da ist nicht einmal
mehr jemand, da ist alles abgeschaltet.«»Dann machen wir uns am besten
sofort auf den Weg!«
    Die drei Spione drückten sich durch einen Gang aus der Schleusenkammer
heraus. Das Schiff leerte sich langsam, und je weiter sie sich vom Ausgang entfernten,
desto weniger Infizierte begegneten ihnen. Die wenigen, die an ihnen vorbei
eilten, warfen nicht mehr als nur einen flüchtigen Blick auf die scheinbar
Umherirrenden, so sehr waren sie darauf konzentriert, die Kasernenwelt zu betreten.
    »Wie Lemminge«, murmelte Anande, und es war nicht das erste Mal, das
ihn diese Assoziation überfiel, so lückenhaft seine sonstigen Kenntnisse
der Fauna der alten Erde sonst auch waren. Gewisse symbolische Meme hatten sich
jedoch mit der irdischen Expansion in die Galaxis hinein verbreitet, und obgleich
keiner wusste, wie so ein Lemming überhaupt aussah, begriff jeder die Bedeutung
des Vergleichs.
    »Hier ist es!« Trooids sanfte Stimme riss Anande aus seinen Gedanken.
Der Gang, in dem sie sich befanden, war in ein trübes Halbdunkel getaucht.
Überall waren Energieverbraucher abgeschaltet worden. Offenbar wollte man
die Kraftwerke schonen, um sie recht bald in das Versorgungssystem der Kasernenwelt
integrieren zu können. Vor sich konnte Anande ein halbrundes Schott ausmachen.
Trooid griff, ohne zu zögern, an die krude Handkurbel, mit dem es zu öffnen
war. Nach einigen wenigen Augenblicken schwang es auf. Sie blickten direkt in
das Licht des aufgehenden Tages: Sie standen in einem Loch in der Schiffshülle
auf der der Rampe abgewandten Seite des gelandeten Transporters. So gut wie
niemand war hier zu sehen. Alle Aufmerksamkeit schien sich auf die Ankömmlinge
zu konzentrieren. Nur in der Ferne liefen einige einsame Gestalten herum.
    »Wir haben ein Problem«, murmelte An'ta. Sie wies hinunter. »Keine
Rampe, keine Treppe.«
    Trooid nickte. »Dies ist ein Reparaturausstieg für Einsätze im
Weltraum, für die Instandsetzung. Keine reguläre Mannschleuse für
den Einsatz unter Schwerkraftbedingungen.« Er wies auf zwei Halterungen.
»Hier können ausfahrbare Bodenleitern angebracht werden.«»Wo
sind die?« Anande lugte durch die Öffnung. »Wir sind gut zwanzig
Meter über dem Erdboden!«»Die Leitern befinden sich normalerweise
in diesem Wandkasten«, meinte Trooid. Mit einem Schlag gegen die dünne
Blechtür öffnete er das Behältnis.
    Es war leer.
    An'ta runzelte die Stirn und blickte abschätzend nach unten.
    »Mein Körper ist zwar nicht so widerstandsfähig wie der letzte«,
meinte sie dann, »aber er macht mehr her, als man von außen sieht.«
    Anande verkniff sich eine Bemerkung. Was dieser Körper 'her machte', bewiesen
die glänzenden Augen männlicher Humanoider bei jeder Begegnung mit
der Grey aufs Neue. Und nein, auch der Arzt war davor keinesfalls gefeit. Er
ließ es sich nur nicht anmerken. Recht betrachtet, war es nur Darius Weenderveen,
der An'ta ungeniert lustvolle Blicke zuwarf.
    Und Sentenza.
    Wenn Sonja DiMersi nicht zugegen war.
    Anande räusperte sich.
    »Das ist schön«, meinte er mit Bedacht. »Aber mein, äh,
derzeitiger Körper ist für solche Belastungen nicht ausgelegt.«
    Trooid nickte. »Das ist korrekt. Es würde zu erheblichen Verletzungen
kommen. Aber es gibt eine andere Möglichkeit.«
    Er hielt Anande beide Arme hin.
    Anande starrte Trooid für einen Moment an. »Ich werde zwar nicht auf
dem Beton aufschlagen, wenn ich getragen werde«, meinte er, »aber
die Wucht des Aufschlags würde auf jeden Fall teilweise an mich weitergegeben.
Eine

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