Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 043 - Kasernenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
erwiderte er ausweichend. »Hier,
folgen Sie mir.«
    Er drehte sich um und wollte losgehen, doch Trooid hielt ihn an der Schulter
fest.
    »Moment!«
    Er wandte sich an Anande und die Grey. »Ich kenne die Physiologie der Infizierten
mittlerweile gut genug«, sagte er in galaktischem Standard, das Tilrong
sicher nicht verstand, da er auf der Kasernenwelt geboren worden war. »Gut
genug, um zu erkennen, dass dieses Individuum nervös ist und etwas verbirgt.«»Er
ist kein Immuner?«, äußerte Anande seine größte Befürchtung.
    »Doch, er ist zweifelsohne einer jener, die nicht unter der ständigen
Kontrolle des Virus stehen«, erwiderte Trooid. »Aber er lügt
uns an. Seine Antwort auf die Frage nach dem Captain war bewusst ausweichend,
und Blutdruck wie auch Perspiration erhöhten sich. Er verbirgt etwas vor
uns.«
    Anande sah Tilrong an. »Wo ist der Captain? Wo treffen wir ihn?«
    Tilrong überlegte einen Augenblick. »Der Treffpunkt ist geheim. Wir
gehen zu einem unserer Kontaktleute; er kennt den Weg. Ich wurde nicht im Detail
eingeweiht, um nichts verraten zu können, falls man mich erwischt. Bitte,
wir haben es eilig.«
    Für Anande klang die Bemerkung logisch. Er sah Trooid fragend an. Der Androide
verzichtete auf jede verräterische Gestik. Er sagte nur: »Eine Lüge.
Eine glatte Lüge.«»Was tun wir?«, fragte Anande An'ta.
    »Wir gehen mit und halten die Augen auf. Und sobald wir vom eigentlichen
Raumhafen weg sind, benutzt Trooid seinen eingebauten Kommunikator und nimmt
Kontakt mit Sentenza auf.«»Warum nicht gleich?«»Egal was
dieser hier behauptet, sollten wir doch lieber davon ausgehen, dass der Raumhafen
besonders geschützt ist und eine Kommunikation möglicherweise aufgefangen
wird.«»Das scheint mir weit hergeholt.«»Wir sollten vorsichtig
sein.«
    Anande akzeptierte An'tas Einwand schließlich.
    »Wir folgen Ihnen«, sagte Anande laut zu Tilrong. Bis zum Rand des
Raumhafens dürfte das relativ ungefährlich sein. Die Ikarus befand sich ebenfalls seit dieser Nacht auf dem Planeten, und eigentlich war
er davon ausgegangen, dass Sentenza selbst sich hierher bemühen würde.
Und von einem Typen wie Tilrong war nie die Rede gewesen.
    Aber er wusste Bescheid.
    Wer wusste noch Bescheid?
    Sie schritten eher gelassen über das poröse Betonfeld. Es war nicht
aufgrund massiver Beanspruchung in so einem schlechten Zustand. Es war schlicht
seit langer Zeit nicht mehr instandgehalten worden. Im Grunde sprach es für
die Baukünste der fernen Vorfahren der jetzt hier lebenden Rekruten, dass
das Feld immer noch eine relativ geschlossene Betondecke hatte, auf der tatsächlich
Raumfahrzeuge landen konnten. Aber lange würde sie nicht mehr halten.
    Wozu auch.
    Es dauerte einige Minuten, dann hatten sie den Rand des Landefeldes erreicht.
Anande hob den Arm, und Tilrong interpretierte die Geste ganz richtig. Er blieb
stehen und warf dem Arzt einen sowohl fragenden wie auch ungeduldigen Blick
zu.
    »Trooid?«
    Der Androide lauschte kurz in sich hinein. Anande sah Tilrongs wachsende Unruhe.
    »Wir müssen jetzt wirklich …«»Einen kleinen Moment
noch«, meinte An'ta mit gefährlicher Gelassenheit. Obgleich ihre kulturellen
Gemeinsamkeiten sich nur über die Benutzung der Infiziertensprache definierten,
entging Tilrong die sublime Drohung in ihrer Stimme nicht. Auf den Kopf gefallen
war der Immune ganz sicher nicht.
    »Ah ja«, sagte Trooid halblaut und nickte mehr sich selbst zu, als
in Richtung seiner Gefährten. »Ich verstehe.« Er sprach Standard.
    Dann machte er einen beiläufigen Schritt auf Tilrong zu, legte ihm eine
Hand auf die Schulter – und drückte den Überraschten mit einer
schnellen Bewegung zu Boden. Einen Moment später erschlaffte der Körper
des Immunen bewusstlos in den Armen des Androiden.
    An'ta sah dem Vorgang mit völliger äußerer Teilnahmslosigkeit
zu, während Anande noch erstaunt Luft ausstieß und sich hektisch
umschaute. Aber niemand schien den Vorgang bis jetzt bemerkt zu haben.
    »Ich nehme an, dass das bedeutet, dieser gute Mann hier«, damit wies
der Arzt auf den Bewusstlosen, »ist gar nicht unser Empfangskomitee.«»Das
ist er schon«, meinte Trooid und schleppte den Körper in den Schatten
eines verlassenen Schuppens. »Er ist nur nicht das Empfangskomitee unserer
Freunde, sondern einer dritten Macht.«»Dritte Macht?«, echote
Anande. »So etwas Albernes habe ich selten

Weitere Kostenlose Bücher