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Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Durcheinander. Die Sklaven sprechen von Krieg, von einem Aufruf der Kallia. Ich weiß nicht, was passiert, aber vielleicht kann es uns helfen , das System zu stürzen und die Macht über die Sklaven zu brechen .«
    Dornas Gesicht hatte nun etwas Flehentliches. Wenn Leot so in ihre großen, dunklen Augen sah … Es war wirklich zum Verrücktwerden.
    »Dorna hat nicht ganz unrecht.«
    Das war die Stimme des alten Fisk, der schon seit Jahrzehnten bei den Freien war, einer der wenigen, die tatsächlich alt geworden waren. Er hatte eine Menge Erfahrung, und er war nur deswegen nicht der Anführer ihrer Gruppe, weil er die Stimme nicht hörte. Aber seine eigene Stimme war von Gewicht, und Leot war dankbar dafür. Fisk ließ sich von den großen, dunklen Augen Dornas sicher nicht beeindrucken. Aus dem Alter war er raus.
    Hoffentlich.
    Moment, hatte er gerade gesagt, sie habe nicht ganz unrecht?
    »Dorna hat in einem Punkt etwas sehr Wichtiges gesagt. Wir erleben etwas, das wir noch nie erlebt haben, zu meinen Lebzeiten nicht und auch nicht zu der jener, die vor mir alt waren. Ich habe jedenfalls nie davon gehört.«
    Wenn Fisk nichts davon gehört hatte, wer dann? Er war alt.
    »Wir sollten tatsächlich etwas tun. Aber wie die Wilden zum Zentralcomputer zu rennen und ohne Plan vorzugehen, das ist auch sinnlos.«
    Dorna nickte eifrig.
    Das Wortspiel war offenbar ganz und gar an ihr vorbeigegangen. »Dann machen wir Pläne!«
    Fisk lächelte nachsichtig. »Was ist unser Ziel?«
    »Zu helfen.«
    »Wem?«
    »Jenen, die gegen das System kämpfen.«
    »Wer ist das?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Was sind ihre Absichten?«
    »Ich – weiß – es – nicht.« Dorna klang genervt.
    Fisk blieb ruhig. »Und das ist unser Problem.«
    Er wandte sich an Leot. »Du musst mit der Stimme sprechen. Wir benötigen mehr Informationen.«
    Leot zuckte mit den Schultern. »Der Weg zur Stimme ist abgeriegelt. Weniger weil die Sicherheitskräfte von ihr wissen, aber es ist halt an einer Zugangsstraße zum Zentralkomplex. Wir kommen da nicht weiter.«
    »Es gibt immer einen Weg. Nicht für eine große Gruppe, aber für einen oder zwei – durch die Kanäle, durch die Ruinen, wie auch immer. Die Soldaten können nicht überall sein. Viele sind zum Raumhafen abgezogen worden, um zu kämpfen. Es gibt Löcher.«
    »Die gibt es! Ich kann helfen!«, rief Dorna eifrig.
    Fisk nickte. »Dann gehst du mit Leot zur Stimme und fragst um Rat.«
    Überall erhob sich zustimmendes Gemurmel.
    Die Freien hatten entschieden. Und niemand hatte Leot um seine Meinung gefragt.
    Er sah in Dornas große, dunkle Augen. Er und Dorna. Allein. Durch die Absperrungen zur Stimme.
    Leot seufzte.
    Was für ein Tag.

     
    Trooid hatte seinen Spaß.
    Er war fast dabei, seinen Körper zu vergessen, angeschlossen an die zentralen Computereinheiten der Kasernenwelt. Die zusammengebrochenen Rechnerkapazitäten der Kallia waren ein Spielfeld mit besonderen Herausforderungen für ihn gewesen, und er hatte seine eigene Rechenkapazität sehr schnell durch die noch funktionierenden Einheiten der Kasernenwelt ergänzen können. Sein neues Netzwerk war belastbar und arbeitete mit einer Effektivität, die immer näher an den Optimalwert kam.
    Die Nahrungsmittelversorgung war wiederhergestellt. Das große Chaos, die Katastrophe auf dieser Kasernenwelt war abgewendet. Die Ressourcen waren weiterhin knapp, und ehe der Zusammenbruch der Zivilisationen durch das Wanderlustvirus nicht aufgehalten wurde, durfte er keine große Hilfe erwarten.
    Trooid hatte Zeit gefunden, seine Aufmerksamkeit auf die Archive des Zentralrechners dieses Planeten zu konzentrieren, soweit diese noch intakt waren. Er hing sogar noch am Hyperfunknetz des toten Kallia-Imperiums, lose verbunden durch Statusmeldungen mit der Zentralwelt und dem dort stehenden Zentralcomputer, dem eigentlichen Herrscher des lange vergangenen Reiches.
    Er hatte feststellen müssen, dass es der Welt, deren Verwaltung ihm nun oblag, noch relativ gut ging. Als vor einigen Jahrhunderten die Verbindung zu den anderen Kasernenwelten langsam abriss, war die Lage bereits bedrohlich gewesen. Die zentralen Recheneinheiten hatten sich gegenseitig mit statistischem Material versorgt, um einen ständigen Überblick über die Zustände auf den über tausend Kasernenwelten zu haben. Extrapolierte er die zuletzt zugänglichen Daten, war sich Trooid sicher, dass mehr als die Hälfte dieser Welten bereits vor geraumer Zeit den vollständigen Kollaps erlebt hatte. Dort

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