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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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genug mit dem Herrn Direktor geplaudert hattest und eigentlich viel mehr Ruhe benötigst. Es dauert einfach seine Zeit bis du diese Muskellähmung überwunden hast. Mindi hat sich für später angekündigt. Nachdem du bisher auf ihre Massagen sehr gut angesprochen hast, denke ich, dass wir diesen Besuch ruhig genehmigen können. Aber bis dahin solltest du dir ein wenig Erholung gönnen. Benötigst du sonst noch etwas?«
    »Danke Liz, aber ich glaube, ich habe mehr, als ich im Moment überhaupt brauchen kann. Eine perfekte Krankenschwester, gute Freunde und einen guten Job. Und viel Stoff zum Nachdenken.«
    Das verlegene Lachen der Wenxi schwebte noch in dem Krankenzimmer, als die Türen sich hinter ihr schon wieder geschlossen hatten.
    Mona seufzte und schloss die Augen.
    Mindi. Ihre Freundin hatte den M’us-ianer dazu angestiftet, mit seiner Ultraschallstimme über die Außenlautsprecher seiner Yacht ihren Namen zu rufen. Die Ausfälle in diversen Bordcomputer hatten zwar zu keiner Havarie geführt, die Kosten waren trotzdem enorm. Aber darum wollte sich kümmern. Es hatte seine Vorteile, wenn man ein ‚schützenswertes Objekt‘ einer solchen Gesellschaft war. Der Direktor hatte Mona die Aufzeichnungen von dem Unfall ihrer Eltern gezeigt und was noch interessanter war, die bisher geheim gehaltenen Krankenakten. Es schien, dass der Unfall damals mit einer Fehlfunktion im Bordcomputer einherging und das kleine Forschungsschiff mit dem Trägerschiff kollidierte. Die Anzahl der Verletzten überstieg bei weitem die Kapazität des Transportschiffes, welches nur ein winziges Lazarett beherbergte. Die Operation an Mona musste direkt in dem Wrack des Forschungsschiffes geschehen und dass in kürzester Zeit. Ein Monitor hatte sich aus seiner Fassung gelöst und Mona eine gewaltige Kopfverletzung zugefügt. Eine junge Ärztin, nur von einem Medorobot unterstützt, konnte Monas offene Kopfwunde zwar schließen, benötigte dazu aber mehr Knochenersatz als der Medorobot liefern konnte. In ihrer Notlage griff sie zum nächstliegenden Material das vorhanden war: Das neurale Interface von Monas Mutter. Teile davon befanden sich nun in Monas Gehirn, und als man später auf einem Planeten die Operation wiederholen und die Fremdkörper entfernen wollte, stellten die Chirurgen zu ihrem Erstaunen fest, dass sich das Material des silbernen Netzes mit Monas Gehirn verbunden hatte. In der kurzen Zeit hatten sich bereits Synapsen zwischen ihrem Gehirn und der eigentlich fremden Materie gebildet. Es schien sogar so, dass das Netz selber sich ausbreitete und seinerseits Verbindung zu dem organischen Material suchte.
    Letztlich lief es darauf hinaus, dass Mona als menschliches Versuchskaninchen für Neue Welten diente und hier, auf Vortex Outpost, den letzten Schliff vor dem großen Schritt bekommen sollte. Dieser Schritt wurde von Wood aber vorzeitig und ohne die angemessene Vorbereitung und Überwachung vorgenommen, allein mit dem Ziel Mona zu vernichten: Das Onlinegehen ohne neurales Interface.
    Und es hatte zumindest insofern funktioniert, dass Mona in Ter-Nyuins Synthesizer, der seine Ultraschallstimme verstärkt hatte, eindringen und von dort aus, über den Bordrechner der Privatyacht, zurück in den Vortex-Outpost-Großrechner gelangen konnte. Von dort aus suchte sie einzig nach ihrem Namen, um sich selbst, ihren Körper, zu finden. Dabei stieß sie auf die Aufzeichnungen Woods, auf die Fotos, die sie im Fitness-Studio zeigten, und die geheimen Berichte an Neue Welten . Auch Woods privates Tagebuch konnte ihr, trotz mehrfacher Chiffrierung, nichts entgegensetzen, und so erfuhr sie von seinem Plan, sie zu vernichten, um selbst weiterhin Oberingenieur bleiben zu können. Wenn es nicht sie selbst betroffen hätte und es ein Spiel um Leben und Tod gewesen wäre, hätte sie vielleicht darüber lachen können, doch so...
    Bis auf die Fotos transferierte sie sämtliche Daten in ein öffentlich zugängliches Netz und schickte Kopien an den Commodore der Station. Dann gelang es ihr schließlich über einen Medorobot, der ihr gerade eine Infusion legte, ihren Körper zu finden und sich wieder mit ihm zu vereinigen.
    Der Schock war allerdings so groß, dass sämtliche Muskeln vorerst beschlossen hatten, ihre Tätigkeit einzustellen. Durch die Anwesenheit des Robots konnten aber sofort Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden, und nun ... war sie wieder da: Oberingenieurin Mona Nefissa Choukri, außerordentliche Leiterin der Forschungsstation

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