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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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über was sie da schwebte: Eine Wüste! Sand! Silizium! Die ganze Wüste war der in kleinste Einheiten aufgeteilte Bordrechner der S.T.Haim .
    Der Programmierer, der das entworfen hatte, musste entweder ein Genie oder wahnsinnig gewesen sein. Die Möglichkeiten, hier etwas zu verstecken, mussten schier unendlich sein, und die Chancen etwas Bestimmtes zu finden, höchst unwahrscheinlich. Kein Wunder, dass ein internes Schutzprogramm Schwierigkeiten haben würde, ein Virus zu entdecken!
    Das Mona-Gespenst sank zu Boden und nahm ein einzelnes Sandkörnchen auf, um es zu analysieren.
    Die Umgebung wechselte abrupt. Um Mona herum entstand ein riesiger Wald, und Mona rannte. Oder besser ausgedrückt: Das Gespenst, das Mona war und doch nicht war, hetzte durch die eng beieinander stehenden Bäume.
    Äste und Wurzeln verfingen sich in ihrer körperlosen Nichtsubstanz, rissen Fetzen aus dem virtuellen Gewebe.
    Mona konnte sich nicht erklären, was hier passierte. Sie hat keinen Einfluss auf die Bewegung ihres Icons und konnte auch keine Gegenmaßnahmen einleiten. Es machte den Eindruck, als ob ihr komplettes Interface gescannt und ein Programm direkt auf es – auf sie! - bezogen geschrieben worden war.
    Sie konnte nur noch zusehen, wie ihr Icon immer mehr verschwand, sich auflöste und wie dünne Nebelschwaden zwischen den Bäumen verwehte.
    Selbst als nur noch Nanoeinheiten ihres Programms ‚vorhanden‘ waren, hatte sie nach wie vor das Gefühl, durch dieses endlose Gehölz zu rennen.
    Mona war nur unbeteiligte Beobachterin dieser Hetzjagd, die nur mit ihrer Vernichtung enden konnte.
    Und das war etwas, was sie nicht verstand, was nicht sein konnte.
    Doch – als auch das letzte Bit sich verflüchtigt hatte, war es so weit: das Ende.
     

     
    In einem ‚unbearbeiteten‘ Rechner sind die Verbindungen, die Cyberingenieure zu ihren Terminals aufgebaut haben, als dünne Lichtspuren zu erkennen.
    In einer programmierten, virtuellen und somit visuellen Umgebung werden diese Spuren standardmäßig ausgeblendet, um ein Losgelöstsein, ein tatsächliches Eintauchen in einen Computer beziehungsweise dessen erdachter ‚Umgebung‘ vorzuspiegeln.
    Erfahrene Cybernauten bedienen sich winzigster Programmeinheiten, um den Kontakt zu ihrem Interface nicht abreißen zu lassen. Diese Programmeinheiten, Watcher genannt, sind extrem einfach und kaum virenanfällig. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie vollkommen resistent sind!
    Ham-Brock 7.2 ist der Name des Virus,‘ der bisher nicht eliminiert werden konnte und eine Trennung zwischen Realkörper und Cybernaut verursachen kann.
    Da Ham-Brock 7.2 »nur« die Verbindung kappt und sonst keine Auswirkungen auf die Rechneroperationen nimmt, wird er von den Bordcomputern üblicherweise nicht als Virus erkannt und kann so unentdeckt über Jahre in einem Rechner »schlafen«.
    Bisher konnte außer seinem Namen keine weiteren Erfahrung über Ham-Brock 7.2 gewonnen werden. Versuche den Virus von außen zu analysieren, endeten mit 100% Datenverlust der befallenen Rechner.
    Die Auswirkungen auf betroffene Cyberingenieure sind 100% letal!  
     
    Cybernauten-Guide
    Abschnitt 3 – Sicherheit im virtuellen Raum
     

     
    Hatte er das gewollt? Wood war sich nicht mehr so sicher über die Konsequenzen, die sein Handeln jetzt zeigte.
    Bereits kurz nach Monas Eintritt in die Rechnerwelt hatten ihre Kollegen die Arbeit eingestellt und konnten auch durch noch so wütende Befehle ihres Oberingenieurs nicht dazu gebracht werden, ihre eigentliche Tätigkeit wieder aufzunehmen.
    Leise »Hurra«-Rufe wurden hörbar, als Mona es geschafft hatte, in den Bordrechner der S.T.Haim einzudringen.
    Bereits zu diesem Zeitpunkt saß jedoch Amber Koltarn an ihrem Terminal und hackte fanatisch auf ihre Tastatur ein. Ihr gemurmeltes »Da stimmt was nicht! Irgendetwas stimmt da nicht!« war kaum zu hören, Wood erahnte die Worte nur, war sich aber gleichzeitig sicher, dass diese Frau mit Bestimmtheit nichts herausfinden würde.
    Doch jetzt?
    Eine Wenxi war in Begleitung von Dr. Ekkri höchstpersönlich in seinem Herrschaftsbereich aufgetaucht. Wood blieb ja nichts anderes übrig, als die üblichen Maßnahmen zu treffen und hatte auch Commodore Färber bereits eine kurze Nachricht zukommen lassen.
    Spätestens nach dem Auftauchen der kleinen Cartoonfigur auf Monas Terminal, mit schwarzer Hose, gelbem Hemd und einer riesigen Nase sah es absolut lächerlich aus, musste allen klar sein, dass jede Hilfe zu spät kam. Als das

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