Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht
kleine Männchen, wie von einer Rakete angetrieben, nach oben aus der Bildfläche verschwand und nur noch ein rechteckiges weiß-gelbes Schild mit der Aufschrift ‚HB‘ zu sehen war, wurde auch dem letzten deutlich gemacht, dass Ham-Brock 7.2 ein weiteres Opfer gefordert hatte.
Aber eine Nichthumanoide an seinem Arbeitsplatz! Was hatte er nur angerichtet. Er hatte doch von Anfang an gewusst, dass diese Stelle hier nichts als Ärger bringen würde. Und kaum hatte er geglaubt, dass sich alles zu seinen Gunsten wenden würde, tauchte eine Echse hier auf. Hier würde er nicht mehr arbeiten können. Es wurde Zeit für einen Wechsel!
Das Alien und der Doktor kümmerten sich um die leblose Ingenieurin, während Jacques und Amber in fieberhafte Aktivitäten an ihren Rechnern verfallen waren.
Es würde nichts nützen! Es fiel Wood schwer, nicht lauthals zu lachen. W as hatten sie denn gedacht, wen sie hier als Vorgesetzten hatten. Glaubten sie wirklich, sie könnten es mit ihm aufnehmen? Nur weil sie mit ihren komischen silbernen Deckchen in die Rechner gehen konnten, etwas das absolut unnatürlich und definitiv nicht menschlich war? Lächerlich!
Die Ingenieure Joorgen und Skupin halfen nun dem Doktor und diesem Schuppenwesen, die leere Hülle auf eine Trage zu legen und verließen das Forschungslabor. Die silberne Maske bedeckte immer noch das Gesicht der Ingenieurin, der ehemaligen Ingenieurin, verbesserte sich Wood, sie hatten die Anschlüsse an ein tragbares Terminal verlegt. Anscheinend hofften sie immer noch auf eine Rückkehr. Ha! 100% Letalität! Hatten sie das vergessen?
Grelle Explosionen breiteten sich vor Mona aus. Licht, so hell, dass es schmerzte.
Phantomschmerz! Vergiss das nicht! ermahnte Mona sich selbst. Aber nichtsdestotrotz Schmerzen. Und sie konnte nichts dagegen tun.
Etwas war gerissen – Mona ahnte, dass es ihre Verbindung in die reale Welt, die Verbindung zu ihrem Körper war. Nicht dass es sie nicht kümmerte, aber sie war bereits so oft an die Grenzen gestoßen, und jetzt...
Es gab keine Grenzen mehr.
Vielleicht war es der Gedanke an ihre Eltern, an die Möglichkeit, dass diese, ähnlich wie ihre Tochter jetzt, körperlos, als reiner Geist durch das All zogen, der ihr die nötige Ruhe gab, über das, was geschehen war, nachzudenken und nicht in Panik zu geraten.
Das blendende Licht war einer Kaskade von bunten Flecken vor einem schwarzen Hintergrund gewichen. Mona dachte nicht darüber nach, wie sie überhaupt etwas sehen konnte, ohne die eigentlich notwendige Übersetzung durch ihr Terminal.
Sie dachte an Ter-Nyuin. Mindi! Diese beiden würde sie vermissen, aber noch trug sie die Erinnerung an die letzte Nacht in sich. Aber wäre die Erinnerung genug?
Wusste sie, wie lange ihre Existenz in diesem Nichts andauern würde? Ob nicht nach und nach ihre Gedanken, ihr Sein schwinden und nichts übrig blieb als eine geistlose Entität? Außerdem liebte sie die körperliche Erfahrung, die Wärme, die Nähe zu anderen Menschen oder auch Nichtmenschen. Sie hatte schon so viel von den Fidehis gehört und gelesen. Es wäre bestimmt interessant, mit diesen Wesen zu kommunizieren .
Damit stand der Entschluss fest: Sie musste zurück!
Dazu wäre es aber sicher sinnvoll herauszufinden, wo ich überhaupt bin, erinnerte Mona sich selbst.
Überrascht stellte sie fest, dass es ihr wieder möglich war, sich zu bewegen , sich in dieser Welt aus Energie, Form und Richtung zu geben. Und es gab tatsächlich keine Grenzen!
Auch wenn die bunten Flecken um sie herum keinem ihr bekannten Muster entsprachen, irgendetwas mussten sie darstellen. Andererseits...
Ein silberner Pfeil formte sich und schoss direkt zwischen den farbigen Flecken hindurch in die Schwärze hinein und durchbrach sie.
Buntschimmernde Kondensstreifen zerfaserten langsam in den Weiten des Alls, und als der Pfeil sich wieder in die Gestalt eines Gespenst wandelte und dieses sich umdrehte, erblickte Mona die bekannten Energieemissionen von Vortex Outpost.
Sie hatte also Recht gehabt: Die bunten Flecken waren nichts anderes als Moleküle oder sogar nur die Molekularstrukturen, die Verbindungen die einem Material Festigkeit verliehen. Wäre sie dort hinein geflogen , hätte sie womöglich ein neues, ein eigenes Universum erwartet, und bis sie dort hinaus gefunden hätte...
Aber jetzt war sie hier – »draußen«, außerhalb ihres Körpers und außerhalb der Station, mit nichts als Erinnerungen an eine fantastische Nacht, an ihre
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