Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht
Eltern, an ein Leben...
Wie sollte sie eine Verbindung zu sich selbst wieder herstellen? Sie versuchte, sich in die verschiedenen Energieströme einzufädeln, Zugang zu einem Rechner zu erlangen, doch von außen war das schier unmöglich.
Funkwellen, die ihr geeignet erschienen, waren zu instabil, ihre Versuche endeten immer wieder außerhalb der Station.
Sie wusste nicht, wie lange und wie oft sie bereits versucht hatte, in einen Computer einzubrechen, aber Mona spürte in ihrer Form keinen Hunger und keine Müdigkeit. Eine Zeitlang gelang es ihr sogar, das Ganze als eine Art Spiel zu betrachten, sie probierte alle möglichen Arten von Energieströmen aus und versuchte, die Ergebnisse zu analysieren.
Plötzlich änderte sich etwas an den Strömungen, die von Vortex Outpost ausgingen. Eine neue, bisher von Mona noch nicht entdeckte Energieform breitete sich kreisförmig um die Station aus. Das Mona-Gespenst fädelte sich ein und empfand auf einmal ein unerklärliches Hochgefühl. Es schien, als wären diese Energieströme nur für sie gemacht, auf sie geeicht.
Wie gegen eine starke Strömung schwamm sie der Energie entgegen, wollte den Ursprung dieser Wellen kennen lernen und erreichte...
...einen offenen Kanal!
Ungeschützt und zugänglich für alles, was sich ihm nähern würde. Misstrauen erwachte in Mona, aber letztlich waren diese Vibrationen, diese Energie so enorm positiv - und was hatte sie noch zu verlieren?
Mona stellte den Kontakt her...
»Aber wovor hatte Wood Angst?«
»Wood ist ein Paranoiker. Der Verdacht verstärkte sich erst in den letzten Berichten von ihm. Er schien ein anormales Verhältnis zu allen nicht humanoiden Lebensformen zu entwickeln. Der Stress, der durch seine ‚besondere‘ Aufgabe dazu kam, wird einen Teil dazu beigetragen haben. So gesehen, trägt auch Neue Welten einen nicht unerheblichen Teil der Schuld.«
»Wie ...«
»Aus den Unterlagen, die Sie entdeckt haben – wieder entdeckt, muss ich wohl sagen – konnten Sie ja schon einen Großteil dessen entnehmen, was Sie persönlich betraf.«
»Die Datenfiles waren zwar gelöscht, aber die entsprechenden Teilbereiche noch nicht überschrieben. Der Name zog mich magisch an und so...«
»Sie brauchen nichts zu erklären. Wir hätten die Daten so oder so der Öffentlichkeit zugänglich machen müssen. Es war der Verdienst meines Vorgängers, dass dieser gesamte Forschungsbereich so geheim gehalten wurde. Der Sinn ist weder mir, noch der gesamten Führungsetage klar. Wir hätten mehr gewinnen können, wenn wir, in diese Fall, unsere Ergebnisse veröffentlicht hätten.«
Der ältere Mann strich sich eine graue Haarsträhne aus dem Gesicht. Er strahlte ganz und gar nicht die Arroganz aus, die von Männern in seiner Position erwartet wurde. Vielleicht lag es auch daran, dass er erst vor kurzem die Leitung einer so großen Abteilung von Neue Welten angetreten hatte. Die Leitung der Forschungsabteilung die sich mit dem »Mensch – Computer«-Interface beschäftigte.
Eine Wenxi betrat den kleinen weißen Raum und bedachte den Mann mit ernstem Blick. Was bei den krokodilartigen Gesichtszügen den Eindruck erweckte, sie würde sich gleich auf ihn stürzen und als zweites Frühstück vernaschen. Doch der Mann nickte ihr nur kurz zu und erhob sich dann von dem unbequemen Stuhl neben dem Krankenbett.
»Sie sind sich also sicher, was Ihre weitere Tätigkeit betrifft? Sie wissen, dass wir Ihre Arbeit sehr schätzen und uns sehr freuen würden, wenn Sie sich dazu entschließen könnten...«
»Nein! Vielen Dank für Ihr äußerst großzügiges Angebot, aber ich fühle mich hier sehr wohl und denke, dass ich auch von hier aus Ihr Projekt unterstützen kann.«
»Dessen bin ich mir sicher. Ich freue mich auf eine gute und hoffentlich für beide Seiten fruchtbare Zusammenarbeit!« Er streckte die Hand aus, zog sie aber sofort wieder zurück. »Entschuldigung! Es tut mir Leid, ich hatte nicht daran gedacht.«
Ein verlegenes Lächeln erschien auf dem kantigen Gesicht des Mannes. »Ich wünsche Ihnen baldige und gute Genesung. Wir hören von einander, Oberingenieurin Choukri.« Er nickte ihr und der Wenxi nochmals zu und verließ dann das kleine Krankenrevier.
»Hi Liz! Na, ist es schon wieder Fütterungszeit?«
Lizzard, die Wenxi, ließ ein glockenhelles Lachen hören, das so gar nicht zu ihrem echsenartigen Äußeren passte.
»Nein Mona, darauf wirst du noch eine Weile warten müssen. Ich dachte mir nur, dass du schon lange
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