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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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»Mensch-Computer«-Interface auf Vortex Outpost.
     

     
    Als Mindi zwei Stunden später mit der Wenxi-Krankenschwester Monas Zimmer in dem Lazarett betrat und ihre Freundin mit einem friedlichen Lächeln auf den Lippen schlafen sah, lächelte sie selbst, legte den Arm um die Schultern des Echsenwesens und verließ leise das Krankenrevier.

Dirk van den Boom:   
Leseprobe »Eobal«
     

     
    Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Leseprobe aus dem Roman
     
    EOBAL von Dirk van den Boom.
     
    Überall im Handel erhältlich als Paperback und als eBook.

Kapitel 1
     
    Normalerweise war Henzschcot Dhloma ein recht fröhlicher Oktopoid. Daxxel schätzte seinen Humor, seine fast schon instinktiv guten Manieren und die Tatsache, dass er selbst im diplomatischen Albtraum von Eobal immer die Ruhe bewahrte.
    Unglücklicherweise war Dhloma in seinem derzeitigen Zustand nicht so fröhlich wie sonst und das würde sich wahrscheinlich auch nie mehr ändern. Daxxel starrte auf den gebrochenen Schädel seines Freundes. Ihm war übel.
    Es war früh am Morgen. Daxxel hatte gerade das elektronische Schloss seines kleines Konsulates geöffnet – als einziger organischer Mitarbeiter war dies seine Pflicht – und im Foyer den leblosen Körper Dhlomas vorgefunden, mit Blut bedeckt, stinkend wie ein toter Fisch, der er in gewisser Hinsicht ja auch war.
    Daxxel hatte so etwas noch nie gesehen, und sein Magen revoltierte genauso wie sein Kopf. Seine Emotionen waren ein Chaos, Panik kämpfte mit Ratlosigkeit, und die Stimme der Vernunft, auf die sich der junge Diplomat immer so viel eingebildet hatte, versuchte eine Weile nur vergeblich, an die Oberfläche seines Verstandes vorzudringen. Nach einigen Minuten setzte sie sich jedoch mit einigen deutlichen Worten durch, die Daxxel aus seinem tranceähnlichen Zustand lösten und seinen Pragmatismus wieder an Kraft gewinnen ließen.
    Er holte trotz des Gestanks tief Luft, wandte sich ab, betrat das Büro und aktivierte Nero, den mechanischen Mitarbeiter des Konsulats. Es handelte sich um einen konisch geformten Metallkörper mit einem fast menschlichen Kopf, der aus Elastoplast bestand und in der Lage war, seinen Gesichtsausdruck den Gewohnheiten verschiedener Spezies anzupassen. Nero war vor allem als Rezeptionist tätig, da kam diese Fähigkeit oft gelegen, wenngleich sich der Publikumsverkehr hier bisher doch sehr in Grenzen hielt.
    Niemand auf Eobal mochte die Terraner.
    Der Roboter summte, drehte seinen Kopf und sagte mit seiner angenehmen Stimme: »Guten Morgen, Konsul. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen.«
    »Leidlich«, grunzte Daxxel. »Aber dieser Morgen gibt mir den Rest.«
    Nero blinzelte mit seinen menschenähnlichen Augen. »Sir?«
    »Geh ins Foyer. Berühre nichts. Zeichne alles auf. Ruf Eobal Security an und informiere sie, dass es einen Mord gegeben hat.«
    »Mord?« Daxxel hatte schon immer eine Abneigung gegen diese Protokollroboter gehabt – vor allem gegen ihre Manierismen. Anstatt einen klaren Befehl auszuführen, mussten sie bisweilen ihre Quasi-Intelligenz durch unnötige Nachfragen unter Beweis stellen.
    »Mach es einfach!«
    Nero gehorchte.
    Daxxel setzte sich, verbarg sein Gesicht in den Händen. Für einen Moment überwältigte ihn wieder das Gefühl des Verlustes und er drohte erneut in Starre zu versinken. Seit er vor sechs Monaten sein Amt angetreten hatte, war Dhloma das einzige Lebewesen in dieser generell feindlichen Umgebung gewesen, mit dem er sich einigermaßen normal und ohne Misstrauen hatte unterhalten können. Das lag nicht nur daran, dass Turulia und die Galaktische Akte seit Jahrzehnten enge Verbündete waren, sondern vor allem an der für beide Diplomaten vergleichbar frustrierenden Situation auf diesem Planeten. Eobal war eine entfernte Randwelt und ein Handelszentrum für Produkte und Dienstleistungen, die sowohl auf der Erde, der Hauptwelt der Akte, wie auch auf Turulia als illegal angesehen wurden, und so stießen sie hier nur auf Verdächtigungen, Abneigung, Misstrauen und Ignoranz. Ihre Lage wurde noch dadurch verschlimmert, dass das Kalifat deutlich größere Sympathien genoss, was hübsch mit der Tatsache kontrastierte, dass es gegen Terra über kurz oder lang in den Krieg ziehen würde. Das war nur noch eine Frage der Zeit. Nicht von Tagen oder Wochen, aber ganz sicher auch nicht von Jahren.
    Nun war Dhloma tot. Ermordet. Er hatte sich den Schädel sicher nicht selbst zertrümmert; um das festzustellen, musste man kein Kriminalist

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