Rettungslos verliebt
getragen hatte, war weg.
"Wann?" fragte Joe.
"Wann ich ihn abgenommen habe? Als ich von der Katerina Station zurückkam. Mir war klar geworden, dass ich endlich den Schmerz über Brads Tod überwunden hatte und wieder einen anderen Mann lieben konnte. Zugleich war mir natürlich auch klar, dass ich, wie alle anderen Frauen auch, auf dich hereingefallen war und du mich nie so lieben würdest wie ich dich."
"Du bist nicht wie die anderen, die ich gekannt habe, Lydia. Du hast den Spieß umgedreht und mich verlassen, weil ich nicht zu meiner Liebe zu dir stehen wollte."
"Joe, ich dachte, es sei ganz anders gewesen ..."
"Nein, Liebes", widersprach er ihr energisch. "Ich war unglaublich dumm." Er umfasste ihr Gesicht. "Worte allein reichen nicht, um auszudrücken, wie sehr ich dich liebe und wie einsam und leer das Leben ohne dich ist." Er schluckte, und Lydia begriff, wie ernst er es meinte. "Trotzdem bin ich noch derselbe Mensch, der dich hat gehen lassen. Ich war überzeugt, Recht zu haben, obwohl ich Unrecht hatte."
"Vielleicht waren wir beide schuld an der Entwicklung." Jetzt liefen ihr die Tränen über die Wangen, und Joe wischte sie mit den Daumen weg. "Ich glaube, ich habe auch manchmal die Spielregeln bestimmt.
Es war für mich nicht leicht, zuzugeben, wie unwiderstehlich du bist, Joe Jordan."
Als er seine Stirn an ihre legte und die Augen schloss, spürte Lydia, dass er vor Erleichterung erbebte. Dann küsste er sie sanft.
"Willst du mich heiraten, Lydia? Ich habe mich immer noch nicht endgültig entschieden, wo ich leben will, deshalb werden wir die Hälfte unserer Zeit auf der Farm verbringen. Ist das für dich okay?"
"Darüber brauchst du dir bestimmt keine Gedanken zu machen, denn ich liebe das Outback. Ehrlich gesagt - und das wollte ich dir damals schon verraten, habe es jedoch nicht getan, weil ich es für übertrieben hielt und es mir selbst nur ungern eingestanden hatte .;."
"Ah ja, in der Nacht, als einer meiner Viehtreiber sich das Bein gebrochen hat, stimmt's?"
"Genau." Sie lachte leise. "Es klingt jetzt irgendwie lächerlich, aber mir gefällt dein Haus in Baimain so gut, dass ich mir auch so eins gewünscht habe."
"Das ist überhaupt nicht lächerlich. Die Übereinstimmung wird immer größer." In seinen Augen blitzte es mutwillig auf. "Mein Haus und die Farm gefallen dir, und du magst meinen Hund. Kannst du dir vorstellen, mich zu heiraten?"
"Ja, Joe, das kann ich." Sie brachen in Lachen aus.
Und dann küsste er sie.
Erst als Meg anfing zu knurren, bemerkten Joe und Lydia die Spaziergänger und lösten sich aus ihrer leidenschaftlichen Umarmung.
"Vielleicht sollten wir uns einen Platz suchen, wo wir ungestört sind", schlug Joe vor.
"Was für eine gute Idee! Wie bist du eigentlich hergekommen?"
"Mit meinem Flugzeug und von Balmain mit dem Auto", antwortete er. "Ich wollte Meg nicht zumuten, im Frachtraum fliegen zu müssen.
Sie hatte ja eine wichtige Mission zu erfüllen."
"Ist sie zum ersten Mal in deinem Haus in Baimain?"
"Ja."
"Danke, dass du es meinetwegen getan hast", sagte Lydia leise.
"Warum bist du eigentlich so formell angezogen?" fragte sie, während sie aufstanden und sie sich die Regenjacke überzog.
"Weil ich deinen Vater um deine Hand bitten wollte. Man hat mir doch mehrere Male mit ihm gedroht."
"Wer? Daisy etwa auch? Das hast du nie erwähnt."
"Dann habe ich es wohl vergessen." Er schnitt ein Gesicht.
"Dad ist in Melbourne", stellte sie lächelnd fest.
"Das weiß ich. Ich finde es gar nicht lustig", erklärte er mit ernster Miene, als Lydia anfing zu lachen.
"Doch, denn mein Vater ist der am schlechtesten gekleidete Mann ganz Australiens. Er läuft immer nur in Buschhemden, Jeans und seltsamen Socken herum."
"Ah ja." Joe blieb mitten auf dem Weg stehen. "Dann hätte ich mich wahrscheinlich lächerlich gemacht, oder?"
"Vor mir bestimmt nicht. Dass du so formell und elegant gekleidet bist, um meinen Vater zu beeindrucken, verleiht der ganzen Sache mehr Nachdruck und Glaubwürdigkeit."
"Wie fühlst du dich?" fragte Joe viele Stunden später.
Sie waren nach Baimain gefahren und lagen jetzt, nachdem sie sich geliebt hatten, immer noch im Bett in seinem Schlafzimmer.
Lydia richtete sich auf und strich sich das Haar hinter die Ohren.
"Ich liebe diese Geste", sagte er leise. "Aber meist ist sie ein Zeichen dafür, dass dich etwas bedrückt."
Sie ließ die Finger über seine nackten Schultern gleiten und betrachtete ihn schweigend. Ihr gefiel alles an
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