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Revelations

Revelations

Titel: Revelations Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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für sich, allerdings mit dem Unterschied, dass Amy auf einem kleinen Bildschirm daneben erschien und ihn tadelnd ansah.
    »Gästen ist der Zugang zur Schleuse ohne Eskorte untersagt. Bitte stell deinen Sabotageversuch umgehend ein!«
    »Was? Sabotage?«, rief Butch und wich erschrocken zurück, als erwartete er einen Blitzschlag aus der Konsole. »Ich will doch nur eine rauchen!«
    Amys Gesicht erstarrte einen Moment, als würde sie nachdenken und Informationen verarbeiten.
    »Tabakwaren sind Gift für den menschlichen Körper.«
    Butch brummte eine unverständliche Antwort, die offenbar sogar für die Sensoren zu verstümmelt war.
    »Ich muss dich bitten, den Aufzug zu verlassen!«
    »Kannst du mir nicht wenigstens sagen, wer dieser Typ da unten ist?«
    Auf dem Bildschirm erschien ein Bild des asiatischen Rauchers, der seine Pause inzwischen beendet hatte und vergeblich versuchte, den Fahrstuhl zu rufen.
    »Aaron Fletcher, Ares-Panzerkommandant, Panzercrew eins«, antwortete Amy. »Bitte verlasse jetzt den Aufzug!«
    Butch folgte dem Befehl, blieb aber direkt vor dem schweren Stahlschott stehen, bis sich das Tor wieder öffnete und Fletcher heraustrat.
    »Hey! Aaron, richtig?«, fragte Butch und merkte erst im letzten Augenblick, dass er kurz davor stand, einem völlig Fremden seine blutige Hand um die Schultern zu legen. Ihm war der Name des Kommandanten wieder eingefallen, dem Jiao vor versammelter Mannschaft befohlen hatte, sein Rohr nicht auf ihren Hubschrauber zu richten . Er musste also zumindest einen gewissen Sinn für Humor haben.
    »Hm?«, erwiderte Fletcher argwöhnisch, bis er Butch aufgrund seines Verbandes wiedererkannte. »Ah, du bist doch einer von Jiaos neuestem Aufbegehren gegen den Alten! Wie geht‘s der Hand?«
    »Besser. Ich merk kaum noch etwas davon.«
    »Ja, Karen weiß, was sie tut. Ich fürchte nur, ihr solltet euch nicht zu sehr daran gewöhnen«, sagte Fletcher. Sein Mitleid klang dabei überraschend aufrichtig. »Hast du dich verlaufen?«
    Butch war verblüfft von der Freundlichkeit, die ihm der etwas ältere Soldat entgegenbrachte. Mit Ausnahme von Jiao, Leon und Sergej schienen die meisten Biosphärenbewohner nicht viel mit ihm und seinen Freunden zu tun haben zu wollen. Einen Augenblick lang blieb ihm glatt die Stimme weg und er versuchte zu gestikulieren, dass er gern einen Zigarillo schnorren würde.
    »Butch teilt dein Laster des Tabakkonsums und sucht nach Möglichkeiten, seine eigene Abhängigkeit zu befriedigen«, übersetzte Amy.
    »Ich bin nicht süchtig!«, protestierte Butch, der bei der seiner Meinung nach völlig ungerechtfertigten Anschuldigung seine Stimme wiedergefunden hatte. »Ich habe sechs Jahre lang keine einzige Zigarette geraucht!«
    »Deine Blut-, Haar- und Urinproben beweisen einen Nikotinkonsum innerhalb der vergangenen zwei Wochen«, konterte Amy unbeeindruckt.
    »Ihr habt ... WAS untersucht!?«
    »Lass dich von unserem Täubchen nicht einschüchtern«, lachte Fletcher und führte Butch vom Aufzug weg. »Hier drin dürfen wir nicht rauchen und ich darf dich auch nicht vor die Tür lassen, aber ...«
    Er rieb sich über seinen verschwitzten Nacken und schien angestrengt zu überlegen. Butch wurde zunehmend unruhig. Er hatte doch nur um einen Zigarillo gebeten.
    »Naja, Jiao weiß für gewöhnlich, was sie tut. Und wenn der Alte euch schon frei rumlaufen lässt, kann ich dich wohl mitnehmen.«
    »Mitnehmen? Wohin?«
    Fletcher zeigte grinsend nach oben an die Decke.
    »Yuen hat keinen Ton von unserer Terrasse gesagt. Zuerst brauchen wir aber was zu trinken!«
    Er führte Butch in die Küche, wo er sich eine Kiste Bier von Maxwell abholte, die der zwergenwüchsige Koch schon für ihn vorbereitet hatte. Gemeinsam schleppten sie vierundzwanzig Flaschen mit Bügelverschluss zu einer Treppe, die auf das Dach der Biosphäre führte. Dort wurde Fletcher bereits von Sergej, Jurij und seiner Panzerbesatzung erwartet, die in der Abendsonne einen Grill aufgebaut hatten. Er wies Butch einen Liegestuhl zu und reichte ihm einen seiner begehrten Zigarillos.
    »Selbst angebaut und handgedreht!«
    Anschließend zeigte er in die Runde und stellte ihm seine Kameraden von links nach rechts vor.
    »Alexandros, unser Fahrer, Gabriel, unser Schütze und Ryan, unser Lader und Grillmeister! Dieser verwahrloste Haufen ist die Hauptbesatzung unseres Ares. Jurij und sein Bruder Sergej sind dir wohl schon begegnet.« Er drehte sich zu den Männern um. »Das ist Butch. Unser Täubchen hat

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