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Revelations

Revelations

Titel: Revelations Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Butch ihre Idee und sonnte sich mit geschlossenen Augen unter den großen Panoramafenstern ohne die Gefahr einer UV-Verstrahlung.   Der Verband um seine rechte Hand wies einen roten Blutfleck auf, aber die Schmerzen schienen sich in Grenzen zu halten. Als er Angels Schatten auf seinem Gesicht spürte, öffnete er die Augen und blinzelte sie zufrieden an.
    »Na? Hast du sowas erwartet?«
    Entspannt ließ Angel sich auf den bequemen Couchring um die dicke Stahlsäule herum fallen und atmete einmal tief durch.
    »Victor hätte das hier sicher gefallen«, fuhr Butch fort. »Kannst du dich daran erinnern, wie er den Truck von deinem Schoßhündchen untersuchen wollte?«
    »Dog hätte mir dafür am liebsten den Hals umgedreht«, antwortete Angel nickend. »Du weißt, dass das alles nur Schein ist. Die werden euch rauswerfen, wenn Sharon wieder auf den Beinen ist und wir nichts finden, um unsere Präsenz zu rechtfertigen.«
    »Wie ... euch?«, fragte Butch verdutzt. »Wo gehst du denn hin?«
    Angel biss sich auf die Unterlippe und starrte an die Deckenlautsprecher. Sie wusste natürlich, dass Lautsprecher nur Töne abgaben und nicht aufzeichneten, war sich aber sicher, dass neben jedem davon ein Mikrofon in der Wand steckte. Konspirativ beugte sie sich zu Butch herüber und flüsterte ihm ins Ohr.
    »Cassidy und ich fahren morgen mit Jiao zu den Sicarii.«
    »Die Kleine nimmt euch einfach mit?«, wunderte sich Butch brummig.
    »Euer Versuch, meinen akustischen Sensoren durch eine reduzierte Lautstärke zu entgehen, war nicht erfolgreich«, hallte Amys künstliche Stimme aus einem einzelnen Lautsprecher direkt unter der Panoramascheibe.
    Angel und Butch zuckten zusammen wie ein altes Ehepaar, das bei einer völlig unmoralischen Beschäftigung von einer neugierigen Nachbarin erwischt worden war.
    »Na toll«, knurrte Angel und setzte sich aufrecht hin.
    »Zhang Yuen wird nichts von eurem Plan erfahren«, versicherte Amy und schaltete gleichzeitig einen kleinen Monitor neben dem Lautsprecher ein, auf dem ihr künstliches Gesicht auftauchte. Einen Augenblick schien es sogar so, als würde sie sich über die Reaktion der beiden lustig machen.
    »Wieso nicht?«, fragte Angel. »Bist du nicht darauf programmiert, alles aufzuzeichnen?«
    Sie ließ absichtlich durchblicken, dass Amy nicht der erste Computer sei, dem sie in ihrer langen Laufbahn als Schrottsammlerin in den Wastelands begegnet war. Nun kicherte die künstliche Intelligenz ganz offensichtlich und verzog dabei ihre hellblauen Augenbrauen und Mundwinkel, wie es ein Mensch tun würde.
    »Ich weiß ja nicht, mit was für Computern du bisher zu tun hattest, aber ich bin durchaus in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen!«
    »Und wieso hast du dich entschieden, uns zu helfen?«, fragte Butch frei heraus. Sein technisches Sachverständnis endete mit dem Motor seines geliebten Pick-ups. Das bedeutete aber auch, dass er Amy viel schneller als natürliche Person akzeptierte, als es ein erfahrener Computerexperte tun würde. Für ihn glich das ganze Cassidys Erfahrung mit einer Mikrowelle. Sie funktionierte einfach. Das Wie oder Warum waren für ihn zweitrangig.
    Amy verzog unterdessen das Gesicht und wirkte beinahe so, als wäre sie auf frischer Tat beim versuchten Diebstahl an Großmutters Keksdose ertappt worden.
    »Ich bin der Meinung, dass ihr eine Chance verdient habt, eure Leben zu retten«, antwortete sie ausweichend.
    »Das erklärt immer noch nicht, warum du das tust!«, bohrte Angel nach und lehnte sich dabei nach vorn. Sie verstand nicht ganz weshalb, aber sie spürte, dass sie Amy am sprichwörtlichen Haken hatte.
    »Diese Information ist für dich nicht zugänglich.«
    Angel ließ sich mit einem Seufzen zurück auf die runde Couch fallen. Jiao hatte Cassidy und ihr diesen Standardsatz erläutert. Er bedeutete, dass Amy keinesfalls weitere Auskünfte preisgeben dürfe. So hatte sie Cassidys Frage nach ihrem Aufenthaltsort als Suche nach der Lage ihres Computerkerns interpretiert, der sich in einem Bunker unterhalb der Biosphäre befand, zu dem selbstverständlich kein Fremder Zutritt hatte.
    »Gebt euch dennoch keinen Illusionen hin«, fügte Amy hinzu und unterstrich ihre Worte mit einem erstarrten Gesicht auf dem Monitor. »Ich sehe alles, höre alles und bin überall. Meine Priorität ist die Sicherheit der Bewohner der Ian-Hawk-Biosphäre. Ich werde jeden Versuch unterbinden, dieser Installation zu schaden oder gegen direkte Befehle von Zhang Yuen zu

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