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Revelations

Revelations

Titel: Revelations Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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verstoßen. Auch deine Aussagen über einen möglichen Zwei-Fronten-Krieg gegen die Sicarii und uns sind nicht unbemerkt geblieben.«
    Butch warf Angel einen vorwurfsvollen Blick zu und zog die Augenbrauen hoch.
    »Aber ... das war doch nicht ernst gemeint!«, versuchte sie sich zu verteidigen. »Sag es ihr!«, befahl sie Butch. »Sag ihr, dass ich immer so rede!«
    »Du musst verstehen«, gab der Mechaniker sarkastisch zu, nachdem er sich wieder zurückgelehnt hatte. »Sie ist erst seit kurzem eine von uns und war früher ...«
    Er machte eine Pause und suchte ganz offensichtlich nach der perfekten Mischung aus Wahrheit und Zynismus, bis ihm Amy zuvorkam.
    »Angel, richtiger Name unbekannt«, hallte es aus dem Lautsprecher und ein rotierendes, dreidimensionales Bild von ihr erschien auf dem Monitor. »Aufgewachsen als Nomadin im Anschluss an den globalen Zivilisationskollaps. Sklavin der Chimeras seit 2057. Sklavin der Vultures seit 2058. Wird kurz darauf rekrutiert und steigt zur Kommandeurin auf. Trägt den Titel Schlächterin von Archer Hill seit ihrer Rache an den Chimeras im Jahr 2060. Gefangenschaft bei den Rangern im Jahr 2067 ...«
    »Schon gut!«, protestierte Angel mit erhobenen Händen, als hätte sie Angst, dass die argwöhnisch vorbeigehenden Biosphärenbewohner zu viel mitbekommen würden. »Woher wisst ihr das alles?«
    »Was glaubst du, macht ein Computer wie ich in der Zeit, in der niemand nach einer Auskunft verlangt oder mit dem Fahrstuhl fährt?«, konterte Amy und ließ dabei die Punkte ihres Gesichts auf dem Bildschirm tanzen. »Ich schlafe nicht und messe meine Freizeit in Nanosekunden.«
    »Wenigstens kennt nicht mal sie deinen richtigen Namen!«, gackerte Butch.
    Angel vergrub ihr Gesicht unter ihren Händen und versank in den Couchkissen. Sie starrte zwischen ihren Fingern hindurch auf das fröhlich lächelnde Antlitz des Computers, der so völlig anders war als die komplizierten und häufig defekten Maschinen, mit denen sie es bisher zu tun bekommen hatte. In diesem Moment schaltete sich der Bildschirm ab und Amys Stimme hallte aus nahezu allen Lautsprechern gleichzeitig.
    »Achtzehnhundert! Ares-Schichtwechsel! Panzercrew Zwei zum Zugangsturm!«
    »Was geht denn jetzt?«, wunderte sich Butch, als hinter ihm drei Männer und eine Frau in Uniform aus einem der Wohnsegmente kamen und in den Fahrstuhl stiegen. Er stand zusammen mit Angel auf und beugte sich über das Panoramafenster. Sie konnten den Zugangsturm von ihrer Position aus nicht sehen, hatten sich aber gemerkt, dass er rechts von ihnen in südlicher Richtung lag, und warteten, was geschehen würde.
    Ein offener Jeep brauste kurz darauf unter ihnen hindurch und fuhr die vier Soldaten zur Schlucht, über die sie am Vortag die beiden Hubschrauber geflogen hatten. Fünf Minuten später kehrte er mit der abgelösten Panzerbesatzung zurück. Einer davon erinnerte Angel an den untersetzten Asiaten, den Sharon bei ihrer Geschichte als Kommandeur des Kampfpanzers beschrieben hatte. Er ließ sich von seinen Männern auf der Zugangsstraße absetzen und wollte offenbar den Rest des Weges spazieren gehen. Angesichts der Enge in seiner Blechbüchse war es daher auch kein Wunder, wie er sich streckte und sogar ein paar Kniebeugen machte. Angel fühlte sich fast wie eine Voyeurin, als sie dem dicken Mann bei seinen vergleichsweise plumpen Übungen zusah. Butchs hingegen presste seine Nase an das warme Glas, als der Soldat anschließend einen schwarzen Zigarillo hervorholte, ihn anzündete und genüsslich daran zog.
    »Die haben ja sogar was zu rauchen!«
    Angel konnte nur noch mit dem Kopf schütteln, als Butch umgehend zum Zugangsturm eilte.
    Die anderen drei Besatzungsmitglieder verließen gerade den großen Aufzug, als er dort ankam. Da die Türen offenstanden, schlüpfte er kurzerhand hinein und suchte auf der Anzeigentafel nach dem richtigen Knopf für die Fahrt nach unten. Die Soldaten blickten ihn einen Moment lang fragend an, zuckten anschließend jedoch lediglich mit den Schultern und ließen ihn allein.
    Butch hatte die seiner Meinung nach korrekte Taste schnell gefunden, doch als er darauf tippte, geschah nichts. Er drückte ein zweites Mal, aber wieder ohne Erfolg. Nur die Farbe änderte sich von Gelb auf Rot, solange sein Finger auf ihr ruhte. Dennoch blieb er seiner üblichen Linie im Umgang mit Schalttafeln treu und hämmerte kurzerhand wild darauf herum. Wie schon in der McKnight Air Force Base entschied der Computer diese Runde

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