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Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert

Titel: Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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erfolgreicher Geschäftsmann werden sollen, wenn ich nicht in der Lage wäre, eine Gelegenheit beim Schopf zu packen?«
    »Oh, mir würden da schon ein paar Dinge einfallen«, antwortete ich, angeekelt von seiner Coolness. »Durch Lügen, Intrigen und den einen oder anderen Mord vielleicht.«
    »Du schmeichelst mir. Das klingt wie Musik in meinen Ohren.« Er knackte laut mit seinen Fingergelenken, als er an uns vorbei zum Bett ging. Dann lehnte er sich über Vincent, hob seinen steifen Körper hoch und sprach zu ihm, als wäre er anwesend.
    »Es ist wirklich zu schade, dass du das Blutbad in deinem eigenen Zimmer verpassen musst. Das Ganze erinnert mich doch sehr an meinen eigenen Tod. Aber weil dein Geist an einem anderen Ort ist, während ich deinen Körper vernichte, hast du das große Vergnügen, für immer in dieser Form herumschweben und über alles nachsinnen zu dürfen.« Er schwankte leicht unter dem Gewicht von Vincents Leiche, hielt aber dennoch geradewegs auf den Kamin zu.
    »Nein!«, schrie ich, sprang auf und baute mich zwischen Lucien und dem Feuer auf.
    »Was hast du vor, kleine Kate? Willst du mir gegens Schienbein treten?«
    Auch Georgia sprang jetzt auf, rannte zu ihm und krallte sich einen seiner Arme. Sie stieß einen gellenden Schrei aus, als sie sich mit ihrem vollen Gewicht an ihn hängte, was ihn jedoch kaum verlangsamte. Auch ich rannte auf ihn zu und versuchte, ihn vom Kamin wegzustoßen. Obwohl ich meine ganze Kraft einsetzte, rührte er sich nicht vom Fleck.
    »Ich werd nicht mehr. Der Angriff der Disney-Prinzessinnen!«, knurrte er genervt. Er legte Vincents Körper auf den Boden, schnellte dann herum und schleuderte Georgia ohne große Anstrengung mit einem Schlag seiner muskulösen Arme einmal quer durchs Zimmer.
    Sie landete neben dem Bett, ihr Kopf krachte gegen einen der Bettpfosten. Er ging zu ihr, wartete, bis sie ihn ansah und sagte dann: »Es tut mir leid, dass ich das tun muss«, und trat dann mit seinem vollen Gewicht auf ihre Hand. Ich hörte noch, wie die Knochen brachen, bevor Georgia anfing zu schreien. »Vielleicht tut’s mir doch nicht so leid«, fügte er hinzu, legte den Kopf schief und sah zu, wie sie sich krümmte. Der Schmerz musste unvorstellbar sein: Ihre Augen verdrehten sich und sie sank bewusstlos zusammen.
    Ich schnappte mir den schweren Schürhaken, rannte zu ihm und knallte ihm das Ding mit voller Kraft auf den Rücken.
    »Verdammt noch mal, Mädchen, gib das her«, brüllte er, riss mir die improvisierte Waffe aus der Hand und warf sie in die Ecke, als wäre sie ein Streichholz. »Wenn du dich abreagieren willst, dann hilf mir, deinem Lover den Kopf abzuhacken.«
    Er griff nach einem der Schwerter, die über dem Kaminsims hingen. Das zweite Schwert knallte auf den Boden. Ich flitzte hin und nahm es mit beiden Händen hoch. Weil es so schwer war, taumelte ich ein bisschen rückwärts.
    Lucien stand neben Vincents Körper und hielt sein Schwert mit ausgestrecktem Arm über ihn. Er musterte mich amüsiert. Ich bemühte mich, die Spitze meines Schwerts in die Höhe zu kriegen und zielte dann zitternd auf ihn.
    »Keine Bewegung«, sagte ich.
    »Oder was?«, frotzelte er. »Wenn du unbedingt zuerst sterben willst, weil du nicht mit ansehen möchtest, wie ich deinen Freund enthaupte, hättest du ja nur was sagen müssen. Darf ich mich vorher etwas aufwärmen? Es ist schon so lange her, seit ich eigenhändig eine Frau getötet habe.«
    Er machte einen Satz auf mich zu und streifte meine rechte Schulter mit seiner Klinge. Ein kleiner Blutstrahl spritzte durch den Schnitt in meinem Shirt und lief meinen Arm hinunter. Ich starrte einen Moment lang auf die Wunde und mir wurde flau. Dann fiel mein Blick auf Vincent, der leblos auf dem Boden lag, und sofort kehrte meine Kraft zurück. Mit aller Gewalt riss ich das Schwert wieder hoch.
    »Genau so geht das«, sagte er sarkastisch. »Du musst deine Muskeln einsetzen.« Er spielte mit mir. Ich hätte ihm dafür dankbar sein sollen, denn sobald er sich ein bisschen mehr Mühe geben würde, wäre ich tot. Aber statt mich einzuschüchtern, brachte mich seine herablassende Art zur Weißglut.
    Durch meine Wut gestärkt, schwang ich das riesige Schwert in einem großen Bogen nach ihm, doch er trat behände beiseite, sodass die Waffe mit voller Wucht auf die Terrakottafliesen krachte. Der Aufprall war so heftig, dass ein paar davon zerbrachen und ein großer Splitter in die Luft katapultiert wurde. Luciens Schwert blitzte im

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