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Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert

Titel: Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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und drückte mich leicht. »Du erstaunst mich immer wieder«, sagte er.
    »Das ist definitiv eine Steigerung zu ›amüsant‹«, konnte ich mir einen Kommentar nicht verkneifen und bemerkte verärgert, dass meine Wangen vor lauter Freude schon wieder rot wurden.
    Wir nahmen eine Seitenstraße, die hinunter zum Fluss führte. Nach halber Strecke trat Vincent durch den hölzernen Torbogen eines vierstöckigen Hauses und zog mich hinter sich her. Wie viele der Mehrfamilienhäuser in Paris hatte auch dieses einen Innenhof, der von der Straße nicht einsehbar war. Die einfachsten Innenhöfe sind kaum größer als ein Doppelbett und bieten damit nicht mehr als eine Stellmöglichkeit für die Müllcontainer. Andere hingegen sind riesengroß, in manchen stehen sogar Bäume und Bänke und bieten den Bewohnern einen stillen Zufluchtsort, der gar nicht so weit von den hektischen Straßen entfernt ist.
    Der Innenhof, der vor uns lag, war gigantisch, es gab kleine Geschäfte und ein Terrassencafé, das sich über den gesamten Hof erstreckte. So etwas hatte ich noch nie gesehen. »Wo sind wir hier?«, fragte ich.
    Vincent lächelte, legte eine Hand auf meinen Arm und deutete auf einen weiteren Durchgang am anderen Ende des Hofs. »Dies hier ist nur der Anfang«, sagte er. »An diesen Hof grenzen noch fünf weitere, sie sind alle miteinander verbunden. Man kann herumlaufen, ohne dass man zwischendurch auf die Straße muss, man sieht und hört nichts von der lauten Welt da draußen. Hauptsächlich sind es Galerien oder Geschäfte mit Antiquitäten. Ich war mir ziemlich sicher, dass es dir hier gefallen würde.«
    »Gefallen? Ich find’s umwerfend. Das ist Wahnsinn!«, sagte ich. »Unglaublich, dass ich hier noch nie war.«
    »Es liegt eben ein bisschen versteckt.« Vincent wirkte ein wenig stolz. Und ich war einfach nur froh über seine Kenntnisse und die Tatsache, dass er seine Pariser Geheimtipps mit mir teilte.
    »Womit du völlig recht hast«, stimmte ich ihm zu. »Von außen würde man das nie erwarten. Also, du kennst dich hier aus — wo fangen wir an?«
    Wir bummelten durch die Läden und Galerien, in denen es von Postern bis zu antiken Buddhafiguren alles gab. Dafür, dass Paris gerade von Sommergästen schier überquoll, sah man in den Geschäften überraschend wenige Kunden. Wir liefen durch die einzelnen Räume, als gäbe es sie nur für uns.
    In einem Geschäft mit historischer Kleidung blieb Vincent vor einem Glaskasten stehen, in dem Schmuckstücke auslagen. »Kate, vielleicht kannst du mir helfen. Ich brauche ein Geschenk.«
    »Klar«, sagte ich und warf einen Blick in den Kasten, den der Verkäufer für uns öffnete. Ich berührte einen schönen silbernen Ring, aus dem ein paar Blüten fein herausgearbeitet waren.
    »Was würde jemandem in deinem Alter gefallen?«, fragte er, den Finger auf einen klassischen, mit Edelsteinen besetzten Kreuzanhänger gelegt.
    »In meinem Alter?« Ich musste lachen. »Ich bin nur drei Jahre jünger als du. Vielleicht sogar weniger, kommt darauf an, wann du Geburtstag hast.«
    »Im Juni«, antwortete er.
    »Gut, dann also zweieinhalb.«
    Jetzt lachte er. »Okay, du hast recht. Aber ich weiß einfach nicht, worüber sie sich freuen würde. Und sie hat bald Geburtstag.«
    Ich fühlte mich, als hätte mir jemand in den Bauch geboxt. Was war ich bloß für ein Idiot? Ich hatte seine Absichten völlig missverstanden. Ganz offensichtlich wollte er einfach nur mit mir befreundet sein, suchte eine, deren Geschmack gut genug war, um ihm bei der Suche nach dem passenden Geschenk für seine Freundin behilflich zu sein.
    »Hm«, machte ich und schloss meine Augen, um meine Enttäuschung zu verbergen. Ich zwang mich, sie wieder zu öffnen und starrte dann auf den Schmuck. »Das kommt ganz darauf an, was sie mag. Trägt sie eher feminine, blumige Sachen oder Jeans und T-Shirts — so wie ich?«
    »Definitiv nichts Blumiges«, sagte er, sichtlich bemüht, nicht zu lachen.
    »Also, das hier finde ich sehr schön«, sagte ich und zeigte auf einen silbernen, tränenförmigen Anhänger, der an einem Lederband hing. Meine Stimme zitterte, während ich erfolglos versuchte, den Kloß runterzuschlucken, der sich in meinem Hals festgesetzt hatte.
    Vincent beugte sich vor, um das Stück aus der Nähe zu betrachten. »Du hast recht. Das passt perfekt. Du bist genial, Kate.« Er nahm die Kette aus dem Kasten und gab sie dem Verkäufer.
    »Ich warte draußen auf dich«, sagte ich und ging hinaus, als er gerade

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