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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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bedingen. Der Markt auf Terra ist allerdings so groß, und die Lebensmittelknappheit ist so chronisch, daß diese Verteuerung aufgefangen werden könnte, indem die Erzeugungskosten durch Ausbau, Rationalisierung und Produktionssteigerung gesenkt werden.«
    »Aber das würde doch nur um so eher dazu führen, daß Luna erschöpft ist!« wandte Prof ein.
    »Ich habe bisher nur von unmittelbaren Auswirkungen gesprochen«, antwortete Mike. »Soll ich die zukünftigen ebenfalls berücksichtigen?«
    »Unbedingt!«
    »Lunas Masse beträgt etwa siebenkommadreisechs mal zehn hoch neunzehn Tonnen. Das gegenwärtige Exportvolumen könnte also siebenkommadreisechs mal zehn hoch zwölf Jahre aufrechterhalten werden, bis ein Prozent von Luna verbraucht ist -rund siebentausend Milliarden Jahre.«
    »Was! Weißt du das bestimmt?« »Du darfst gern nachrechnen,Prof.«»Soll das ein Witz sein, Mike?« fragte ich.»Nein, Mannie.« »Aber wir verbrauchen nicht Luna selbst, sondern unser Lebensblut -Wasser und organische Stoffe.Nicht Felsen!«
    »Das habe ich berücksichtigt, Professor. Meine Voraussage beruht auf der Annahme, daß eine kontrollierte Transmutation möglich ist, so daß Weizen und Fleisch tatsächlich aus Felsen entstehen.«
    »Aber das können wir nicht! Amigo, das ist eine lächerliche Annahme!« »Eines Tages werden wir es können«,behauptete Mike.»Er hat recht«, warf ich ein. »Mike, wie lange dauert das noch?«
    »Tut mir leid, aber das kann ich nicht berechnen. Dazu muß ein Genie auftreten, und aus meinen Informationen geht nicht hervor, wann das der Fall sein könnte.«
    »Prof hat also recht?« fragte ich.
    »Augenblick, Mannie. Der Professor hat gestern abend eine Lösung vorgeschlagen -alles Material muß in anderer Form zurückgeschickt werden.«
    »Ja, aber das ist unmöglich.«
    »Die Terraner würden es tun, wenn die Transportkosten niedrig genug wären. Dieser Vorschlag ließe sich mit einfachen Mitteln verwirklichen.«
    »Mit >einfachen< Mitteln, Mike?« fragte Wyo. »Wann ist es endlich soweit?«
    »Ich rechne mit etwa fünfzig Jahren, aber das ist nur eine Schätzung.«
    »Fünfzig Jahre? Das ist nichts! Wunderbar!«
    »Wyo, ich habe etwa fünfzig Jahre geschätzt, nicht berechnet.«
    »Macht das soviel aus?«
    »Ja«, erklärte ich ihr. »Mike will damit sagen, daß er die Verwirklichung frühestens in fünf Jahren erwartet und überrascht wäre, wenn sie länger als fünfhundert Jahre auf sich warten ließe -was, Mike?«
    »Richtig,Mannie.«
    »Wir brauchen also eine weitere Projektion«, entschied ich.
    »Okay, Mike -kein billiger Rücktransport von der Erde aus, keine Nahrungsmittel durch Umwandlung anorganischer Materie: Wie lange dauert es unter diesen Umständen, bis wir Schwierigkeiten bekommen?«
    »Sieben Jahre.«
    »Sieben Jahre!« Wyo sprang auf. »Das ist doch nicht dein Ernst,Mike?«
    »Ich habe mein Bestes getan, Wyo«, versicherte er ihr.»Die Berechnung wird durch unzählige variable Faktoren erschwert, aber ich habe einige tausend Möglichkeiten durchgerechnet. Unter günstigsten Umständen -keine Erhöhung der Exporte, strikte Geburtenregelung, die eine Bevölkerungszunahme auf Luna verhindert, und verstärkte Suche nach Wasser in Form von Eis -ist mit zwanzig Jahren zu rechnen; alle anderen Lösungen waren pessimistischer.«
    »Was geschieht in sieben Jahren?« fragte Wyo leise.
    »Meine Antwort basiert ausschließlich auf bekannten Tatsachen und ist deshalb höchst wahrscheinlich. Ich rechne mit Lebensmittelunruhen im Jahre 2082. Kannibalismus sollte erst zwei Jahre später auftreten.«
    »Kannibalismus!« Wyo schlug die Hände vors Gesicht.
    »Tut mir leid, Wyo«, sagte Prof. »Die meisten Leute sind sich nicht darüber im klaren, wie gefährlich unsere !kologie ist. Aber Mikes Antwort erschreckt selbst mich. Ich weiß, daß Wasser bergab fließt... aber ich wußte nicht, daß es den Boden so rasch erreichen würde.«
    Sie richtete sich wieder auf. »Okay, ich habe mich geirrt, Prof.
    Wir müssen auf einem Embargo bestehen. Am besten lassen wir uns gleich von Mike ausrechnen, welche Chancen wir haben. Du vertraust ihm jetzt auch, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich, meine Liebe. Wir müssen ihn auf unsere Seite bringen.Bitte,Manuel.«
    Wir verbrachten die nächsten zwei Stunden damit, Mike alle Einzelheiten der Aufgabe zu erläutern, die er für uns lösen sollte. Prof überzeugte sich davon, daß Mike die notwendigen Informationen gespeichert hatte; nach einiger Zeit machte Mike uns

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