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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Spitze jedes Dreiecks stößt mit keiner, einer oder zwei anderen Spitzen zusammen. Wo es mit einem zusammentrifft, entsteht eine Verbindung in einer oder in beiden Richtungen -aber eine genügt bereits für unsere Zwecke. An den Ecken, wo keine Spitzen zusammentreffen, geht die Verbindung gleich zur nächsten Ecke, wo zwei Möglichkeiten bestehen, wird die rechte gewählt.
    Jetzt versuchen wir die Sache mit Leuten. Nehmen wir die vierte Ebene, D wie Dummkopf. Diese Spitze hier ist Kamerad Dan.
    Nein, wir fangen noch tiefer an, um zu zeigen, was passieren muß, wenn drei Ebenen ausgeschaltet werden. Hier ist Ebene E wie Erbsensuppe -und das hier ist Kamerad Egbert.
    Egbert arbeitet unter Donald, hat die Zellennachbarn Edward und Eimer und hat drei Leute unter sich: Frank, Fred und Ferdinand... und weiß, wie er eine Nachricht an Ezra auf seiner Ebene weitergeben kann, der nicht zu seiner eigenen Zelle gehört. Er kennt weder Ezras wirklichen Namen noch sein Gesicht noch seine Adresse; aber er weiß, wo er ihn in Notfällen telefonisch erreichen kann.
    Jetzt ein praktisches Beispiel: Casimir auf der dritten Ebene ist ein Spion und verrät Charlie und Cox aus seiner Zelle, Baker aus der nächsthöheren und Donald, Dan und Dick aus der Zelle darunter, so daß Egbert, Edward, Eimer und alle Angehörigen der folgenden Zellen isoliert sind.
    Egbert, Edward und Eimer melden die Unterbrechung der Verbindung -ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor -, aber wir behalten jetzt Egbert im Auge. Er ruft Ezra an. Aber Ezra hat unter Charlie gearbeitet und ist ebenfalls isoliert. Macht nichts. Ezra gibt die Nachricht an Edmund weiter, mit dem er für Notfälle in Verbindung steht. Unglücklicherweise hat Edmund unter Cox gearbeitet, deshalb kann er die Nachricht nur horizontal an Enwright weitergeben... und nun läuft sie weiter über Dover, Chambers und Bernhard zu Adam in der Zentrale, der sie auf der anderen Seite der Pyramide nach unten weiterleitet: über Esther zu Egbert und von dort aus zu Ezra und Edmund. Diese beiden Nachrichten werden nicht nur rasch übermittelt, sondern bewirken auch, daß die Zentrale sich ein genaues Bild vom Umfang des Schadens machen kann. Die Organisation arbeitet nicht schlechter, weil sie teilweise beschädigt worden ist, und repariert sich sogar selbst.«
    Wyo folgte den Linien mit dem Zeigefinger und überzeugte sich davon, daß die Sache auf diese Weise klappen würde -das mußte sie, denn diese Methode war idiotensicher. Mike hätte vermutlich nur einige Millisekunden gebraucht, um meinen Vorschlag entscheidend zu verbessern und gegen Zufälle abzusichern.
    Aber ich bin schließlich kein Computer.
    Prof starrte mich ausdruckslos an. »Was ist los?« fragte ich ihn.
    »Die Sache funktioniert; dafür garantiere ich.«
    »Manuel, mein Junge... übernimmst du die Führung dieser Revolution?«
    »Ich? Großer Gott, nein! Ich bin kein politischer Märtyrer.Ich wollte nur einen gutgemeinten Verbesserungsvorschlag machen.«
    Wyo hob den Kopf. »Du bist unser Mann«, entschied sie.»Damit ist der Fall erledigt.«
     

Kapitel 6
     
     
    Damit war natürlich nichts erledigt.
    »Keine voreiligen Entscheidungen, Manuel«, warnte Prof. »Wir sind hier zu dritt, eine ideale Zahl, mit verschiedenen Talenten und Erfahrungen. Schönheit, Alter und Energie ...«
    »Ich habe keine Energie!«
    »Bitte, Manuel. Wir müssen erst diskutieren, bevor wir Entscheidungen treffen. Können wir hier einen Schluck Alkohol bestellen,um die Diskussion zu fördern?«
    Endlich ein vernünftiges Wort! »Wodka?«
    »Natürlich.« Er griff in die Tasche.
    »Auf meine Rechnung«, wehrte ich ab und ließ eine Flasche Wodka und Eis kommen. Wir tranken uns zu, sprachen über verschiedene politische Richtungen, die innerhalb der Organisation vertreten waren, tranken wieder, diskutierten, tranken... Nach der zweiten Flasche waren wir alle in bester Stimmung; ich ließ die dritte kommen, schenkte rundum ein und hob mein Glas.
    »Prost!« sagte ich. »Los, wir suchen den Gouverneur und eliminieren ihn!« Die Idee gefiel mir; ich hatte nachts nicht viel geschlafen und trinke sonst nur mäßig.
    Prof stieß mit uns an, hob sein Glas und verkündete würdevoll: »Kameraden... wir erklären die Revolution!«
    Wyo gab uns beiden einen Kuß. Aber ich wurde sofort wieder nüchtern, als Prof sich setzte und hinzufügte: »Das Befreiungskomitee Luna ist zusammengetreten. Jetzt müssen wir einen Aktionsplan ausarbeiten.«
    »Augenblick!« warf ich ein.

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