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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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nicht?«
    »Spitzel bringt man nicht um, sondern läßt sie weiterleben, umgibt sie mit zuverlässigen Kameraden undliefert ihnen falsche Informationen, die sie weitergeben können«, erklärte Prof ihr. »Diese Leute werden in unsere Organisation aufgenommen und bilden dort eigene Zellen >Käfige< wäre wohl richtiger. Wir dürfen sie nicht eliminieren, sonst hätten wir es mit neuen, unbekannten Leuten zu tun, und der Gouverneur wüßte, daß wir seine Geheimnisse kennen. Mike, amigo mio, irgendwo müßte ein Dossier über mich zu finden sein. Kannst du es bitte heraussuchen?«
    Die Informationen über Prof waren zahlreich und endeten zu meiner Überraschung mit dem Urteil >harmloser alter Trottel<, Was Prof zu gefallen schien, denn er nickte zustimmend.
    Wyos Dossier enthielt nichts Neues; sie war seit Jahren als Mitglied der Untergrundbewegung bekannt. Ich hörte verblüfft, daß die Akte auch meinen Namen enthielt; ich war damals überprüft worden, als ich Genehmigung erhielt,den Verwaltungskomplex zu betreten. Ich wurde als >unpolitisch< eingestuft, und irgend jemand hatte >nicht allzu intelligent< hinzugefügt, was unfreundlich und zutreffend war, denn wie hätte ich mich sonst auf eine Revolution einlassen können?
    Prof hielt Mike davon ab, stundenlang weiter vorzulesen,lehnte sich zurück und runzelte nachdenklich die Stirn. »Etwas ist jedenfalls klar«, sagte er. »Der Gouverneur besitzt genügend Informationen über Wyoming und mich.Aber du stehst nicht auf der schwarzen Liste,Manuel.«
    »Trotz gestern abend?«
    »!h. Mike, ist in den letzten vierundzwanzig Stunden irgend etwas zu dieser Akte dazugekommen?«
    Nichts. »Wyoming hat recht; wir können nicht ewig am gleichen Fleck hocken.« Prof sah zu Wyo hinüber. »Wärst du bereit, gemeinsam mit mir eine kleine Komödie aufzuführen?«
    »Natürlich.Wie?«
    »Manuel hat wahrscheinlich nichts zu befürchten. Ich bin verdächtig, aber als harmlos bekannt, so daß man mich nicht verhaften wird. Aber du würdest verhört oder gar verhaftet; du giltst als gefährlich. Du darfst dich nicht blicken lassen. Ich möchte diesen Raum für einige Wochen oder Monate mieten, und du könntest dich darin verstecken, wenn es dir nichts ausmacht, was andere in diesem Fall denken müßten.«
    Wyo kicherte. »Glaubst du, daß ich mich darum kümmere,was andere Leute denken? Ich spiele natürlich gern deine Geliebte -du mußt nur aufpassen, daß nicht Ernst daraus wird.«
    »Manuel, ich nehme mein bisheriges Leben wieder auf«,fuhr der Professor fort, »und empfehle dir das gleiche. Ich weiß zwar, daß ich nicht in unmittelbarer Gefahr bin, aber ich schlafe trotzdem ruhiger in diesem Versteck. Der Raum eignet sich zudem gut für unsere Versammlungen, weil er ein Telefon hat.«
    »Darf ich einen Vorschlag machen?« warf Mike ein.
    »Selbstverständlich!«
    »Das Risiko wächst bei jeder Zusammenkunft der Exekutivzelle, deshalb schlage ich vor, daß diese Besprechungen per Telefon stattfinden. Ich kann ebenfalls daran teilnehmen, wenn ihr es wünscht.«
    »Du bist uns stets willkommen, Kamerad Mike«, versicherte Prof ihm. »Aber...«
    »Mike sorgt dafür, daß unsere Gespräche nicht abgehört werden können«, erklärte ich ihm. »Wie steht es übrigens mit einem Rufzeichen für Prof? Soll er meines benützen, Mike?«
    Die beiden einigten sich auf MYSTERIOES. Prof und Mike waren geborene Revolutionäre; Prof hatte Freude amGeheimnisvollen und Mike freute sich, daß er seine Fähigkeiten beweisen konnte. Mike war für eine Maschine überraschend eitel.
    »Aber wir müssen noch das Zimmer mieten«, stellte ich fest und rief den Manager an, um eine Vereinbarung für zunächst vier Wochen zu treffen. Er forderte neunhundert Hongkong; ich bot ihm neunhundert L-City. Er wollte wissen, wie viele Gäste das Zimmer benützen würden; ich fragte ihn, ob das Hotel es darauf anlege, seinen Gästen nachzuschnüffeln?
    Wir einigten uns auf HK 475; ich schickte das Geld hinauf, er schickte zwei Schlüssel herunter. Wyo und Prof bekamen je einen, und ich behielt den dritten, den uns der Nachtportier gegeben hatte.
    »Was nun?« fragte ich.»Essen?«
    »Ich habe keinen Hunger, Mannie.«
    »Manuel, das wichtigste Problem, das Wyo vorhin angeschnitten hat, ist noch nicht gelöst. Sprechen wir lieber davon: Was sollen wir tun, wenn wir gegen Terra kämpfen müssen? Was unternimmt David gegen Goliath?«
    »Oh. Ich dachte, du hättest es inzwischen vergessen. Mike, weißt du etwas?«
    »Ich

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