Rework
in die Tat um. Treffen Sie Entscheidungen, kurz bevor Sie etwas angehen, nicht weit im Voraus.
Improvisieren ist völlig in Ordnung. Steigen Sie einfach ins Flugzeug und heben Sie ab. Ein schönes Hemd, Rasiercreme und eine Zahnbürste können Sie sich immer noch kaufen, wenn Sie angekommen sind.
Vielleicht macht es Ihnen Angst, ohne einen Plan zu arbeiten. Aber blind einem Plan zu folgen, der keinen Bezug zur Realität hat, macht noch viel mehr Angst.
Warum wachsen?
Immer wieder wird man gefragt: »Wie groß ist Ihr Unternehmen?« Eine oft beiläufig gestellte Frage, allerdings erwartet man keine beiläufige Antwort. Je größer die Zahl, desto beeindruckender, professioneller und mächtiger wirken Sie. »Wow, nicht schlecht!«, bekommt man zu hören, wenn man sagt, man habe über hundert Mitarbeiter. Wenn man ein kleines Unternehmen hat, hört man »Oh … schön.« Die erste Antwort ist ein Kompliment, die zweite eine Höflichkeitsfloskel.
Warum ist das so? Was ist so toll an Wachstum und Umsatz? Warum ist immer Expansion das Ziel? Was macht Größe, abgesehen davon, dass man damit seinem Ego schmeichelt, so attraktiv? (Und wir wollen eine bessere Antwort hören als »Kostenersparnis durch Größenvorteil«.) Was ist falsch daran, die richtige Größe für sich zu finden und dabei zu bleiben?
Betrachten wir etwa Universitäten wie Harvard und Oxford und sagen: »Wenn sie doch nur expandieren und Niederlassungen einrichten und Tausende Professoren einstellen und weltweit operieren und weitere Universitäten auf der ganzen Welt gründen würden … dann wären das richtig gute Universitäten«? Natürlich nicht. Den Wert solcher Einrichtungen bemessen wir nicht nach ihrer Größe. Warum bewerten wir dann Unternehmen danach?
Vielleicht liegt die richtige Größe für Ihr Unternehmen bei fünf Mitarbeitern. Vielleicht bei 40. Vielleicht auch bei 200. Vielleicht reichen aber auch nur Sie und ein Laptop. Stellen Sie nicht vorzeitig Vermutungen an, wie groß Sie einmal werden
sollten. Wachsen Sie langsam und schauen Sie, was sich richtig anfühlt – die vorzeitige Einstellung zu vieler Mitarbeiter ist der Tod vieler Unternehmen. Und vermeiden Sie große Wachstumssprünge – Sie können dazu führen, dass Sie Ihre geeignete Größe einfach überspringen. Klein sein ist nicht nur ein Sprungbrett. Klein sein ist an sich schon ein erstrebenswerter Zustand.
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass kleine Unternehmen davon träumen, größer zu sein, große Unternehmen dagegen wünschen, sie wären agiler und flexibler? Bedenken Sie, wenn Sie erst einmal groß sind, ist es sehr schwer, sich zu verkleinern, ohne Mitarbeiter zu entlassen (was sich negativ auf das Arbeitsklima auswirkt) und die gesamte Unternehmensstruktur zu ändern.
Die ständige Steigerung muss nicht Ihr Ziel sein. Und wir reden hier nicht nur über die Zahl der Mitarbeiter. Das gilt auch für Ausgaben, Mieten, IT-Infrastruktur, Ausstattung und so weiter. Diese Dinge passieren nicht einfach mit Ihnen. Sie selbst entscheiden sich dafür oder dagegen. Und wenn Sie sich dafür entscheiden, laden Sie sich damit auch neue Probleme auf. Wenn Sie viele Ausgaben haben, sind Sie gezwungen, ein komplexeres Unternehmen aufzubauen – das deutlich schwieriger und anstrengender zu führen ist.
Lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn Sie vorhaben, ein kleines Unternehmen zu gründen. Jeder, der ein zukunftsfähiges und rentables Unternehmen führt, egal, ob groß oder klein, kann stolz auf sich sein.
Workaholics
Unsere Gesellschaft feiert Workaholics. Immer wieder hören wir von Leuten, die bis in die Puppen arbeiten. Sie schlagen sich die Nächte um die Ohren und schlafen im Büro. Man erntet Hochachtung, wenn man sich wegen eines Projekts fast umbringt. Das Arbeitspensum kann gar nicht hoch genug sein.
Aber zu viel Arbeit bis hin zur Arbeitssucht ist nicht nur unnötig, sondern auch dumm. Mehr arbeiten heißt nicht, dass einem die Arbeit besonders am Herzen liegt oder man mehr zustande bringt. Es heißt lediglich, dass man mehr arbeitet.
Letzten Endes lösen Workaholics keine Probleme, sondern schaffen welche. Zum einen ist ein so hohes Arbeitspensum auf Dauer gar nicht durchzuhalten. Wenn der Zusammenbruch kommt – und er kommt bestimmt -, wird alles umso schlimmer.
Außerdem haben Workaholics den Sinn ihrer Arbeit nicht begriffen. Sie versuchen Probleme durch ein erhöhtes Arbeitspensum zu beheben. Geistige Trägheit soll durch schiere Gewalt
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