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Rework

Rework

Titel: Rework Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fried
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Bestandteil des Lernprozesses. Ständig wird einem erzählt, dass neun von zehn Unternehmen scheitern. Dass die Erfolgsaussichten für die eigene Firma gering bis gar nicht vorhanden sind. Dass Versagen gut für die Charakterbildung ist. Die Leute raten einem: »Scheitere früh und oft.« Da das Scheitern quasi erwartet wird, kann man gar nicht anders, als es zu verinnerlichen. Aber lassen Sie sich nicht von der Statistik irreführen. Das Scheitern anderer ist nichts anderes als genau das: das Scheitern der anderen .
    Wenn andere ihr Produkt nicht vermarkten können, hat das nichts mit Ihnen zu tun. Wenn andere kein Team aufbauen können, hat das nichts mit Ihnen zu tun. Wenn andere nicht den richtigen Preis für ihre Arbeit verlangen, hat das nichts mit Ihnen zu tun. Wenn andere mehr ausgeben, als sie verdienen … Mittlerweile ist Ihnen sicher klar, was wir sagen wollen.
    Eine andere häufige Fehlannahme: Man lernt aus seinen Fehlern. Was lernt man wirklich aus seinen Fehlern? Man kann lernen, wie man etwas nicht machen soll, aber was bringt das? Man weiß dann immer noch nicht, was man als Nächstes tun soll.
    Vergleichen wir das Lernen aus Fehlern mit dem Lernen aus Erfolgen. Erfolg gibt einem richtig Auftrieb. Wenn man Erfolg hat, weiß man, was funktioniert – und kann den Erfolg wiederholen. Und das nächste Mal macht man es wahrscheinlich noch besser.

    Versagen ist nicht die Voraussetzung für Erfolg. Laut einer Untersuchung der Harvard Business School ist die Wahrscheinlichkeit, dass bereits erfolgreiche Unternehmer erneut Erfolg haben, deutlich größer (die Erfolgsquote für ihre zukünftigen Unternehmen beträgt 34 Prozent). Unternehmer dagegen, deren Firmen beim ersten Mal scheiterten, hatten danach fast die gleiche Erfolgsquote wie Personen, die zum ersten Mal ein Unternehmen gründeten: nur 23 Prozent. Wer schon einmal gescheitert ist, hat also genauso viel Erfolg wie jemand, der es noch nie probiert hat. 1 Die Erfahrung, die wirklich zählt, ist der Erfolg.
    Das ist keine große Überraschung: Genauso funktioniert die Natur. Die Evolution hält sich nicht mit früheren Misserfolgen auf, sondern baut immer auf dem auf, was funktioniert. Und das sollten Sie auch.

Planen heißt raten
    Langfristige Unternehmensplanungen sind reine Fantasterei, es sei denn, Sie sind Wahrsager von Beruf. Es gibt einfach zu viele Faktoren, die man nicht kontrollieren kann: die Marktlage, Wettbewerber, Kunden, die Wirtschaft allgemein und so weiter. Wenn man einen Plan erstellt, hat man das Gefühl, man hätte alles unter Kontrolle, obwohl man das meiste gar nicht kontrollieren kann.
    Warum nennen wir die Dinge nicht beim Namen und sagen, was Pläne wirklich sind: Vermutungen. Bezeichnen Sie Ihren Unternehmensplan als Unternehmensvermutung, Ihren Finanzplan als Finanzvermutung und Ihren Strategieplan als Strategievermutung. Jetzt müssen Sie sich keine großen Gedanken mehr darüber machen. Pläne sind den Stress einfach nicht wert.
    Wenn man aus Vermutungen Pläne macht, begibt man sich auf gefährliches Terrain. Bei Plänen bestimmt die Vergangenheit über die Zukunft. Sie verpassen Ihnen Scheuklappen: »So machen wir das, weil wir gesagt haben, dass wir es so machen werden.« Und da liegt das Problem: Pläne und Improvisation passen nicht zusammen. Aber Sie müssen improvisieren können. Sie müssen Gelegenheiten beim Schopf packen, wenn sie sich bieten. Manchmal müssen Sie sagen: »Wir werden eine neue Richtung einschlagen, weil das heute sinnvoll ist.«
    Auch der Zeitpunkt, an dem man eine langfristige Planung erstellt, ist meist falsch. Die meisten Informationen hat man während eines Projekts, nicht vor dem Projekt. Aber wann
arbeitet man den Plan aus? Normalerweise bevor man überhaupt angefangen hat. Es gibt keinen ungünstigeren Zeitpunkt, um eine wichtige Entscheidung zu treffen.
    Das heißt nicht, dass Sie nicht über die Zukunft nachdenken oder überlegen sollten, wie sie kommende Hindernisse angehen könnten. Das sollte man durchaus. Sie müssen sich nur nicht verpflichtet fühlen, alles aufzuschreiben oder daraus eine fixe Idee zu machen. Wenn Sie einen großen Plan ausarbeiten, werden Sie ihn aller Wahrscheinlichkeit nach ohnehin nie mehr ansehen. Pläne, die länger als ein paar Seiten sind, enden meist als Fossilien im Aktenschrank.
    Verzichten Sie auf die Ratespielchen. Entscheiden Sie, was Sie diese Woche machen werden, nicht nächstes Jahr. Finden Sie heraus, was das Wichtigste ist, und setzen Sie das

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